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Werden Brasiliens WM-Stadien jetzt für den sozialen Wohnungsbau umfunktioniert?

Nachdem die Fußball-WM entschieden ist, lässt sich weder der brasilianische Urwald zurückpflanzen, noch die Favelas wieder aufbauen, was also tun mit den riesigen Stadien?

Die WM ist vorbei. Der brasiliansiche Regenwald ein Stück weiter gerodet, die Menschen aus den Favelas vertrieben und zwölf riesige Fußballstadien suchen eine neue Aufgabe. Einige von ihnen werden weiterhin für die brasilianischen Ligaspiele genutzt, doch mit dem Abflauen der Euphorie stellt sich auch die Frage anderweitiger Einsatzmöglichkeiten.

Zwei Architekten von 1 Week 1 Project haben ihren Gedanken dazu freien Lauf gelassen und warten nun mit einer möglichen Lösung namens Casa Futebol auf: In dem hypothetische Design der Franzosen Axel de Stampa und Sylvain Macaux werden die Stadien für eine spezifische Form des sozialen Wohnungsbaus umfunktioniert.

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Alle Bilder: 1 Week 1 Project | Mit freundlicher Genehmigung

Standorte der brasilianischen Fußballstadien. 

Zwischen den Betonmasten der Stadien könnten Modulwohnungen installiert werden und so den vorhandenen Platz der offenen Areale hervorragend ausnutzen. Jede Wohnung ist mit 105 Quadratmetern großzügig geplant. Der Innenraum, also die Rasenfläche des Stadions, soll in seiner ursprünglichen Funktion belassen werden und durch die Einnahmen von Ticketverkäufen für Sportevents oder andere Veranstaltungen die Erhaltung der Wohnräume gewährleisten.

Die pragmatische Idee der Architekten wirft allerdings einige Fragen auf. Eine davon ist zum Beispiel, ob die Konstruktion das Gewicht der hunderten Modulwohnungen überhaupt zu tragen vermag.

Diese geniale Idee ist also möglicheise eher als Inspiration dafür zu sehen, wie solche Megabauten zukünftig konzipiert werden könnten, um effizienter und langfristiger genutzt zu werden. Eine Diskussion, die auch gerade in Japan mit dem Bau des Olympiastadions aufkam, welches nun von dem Architekten mit einer flexibleren und multifunktionaleren Bauweise neu entworfen wird. Und solche Neukonstruktionen können letztlich auch eine Menge Geld einsparen—im Falle Japans sogar um die 9,6 Millionen Euro.