Hier gibt es Frauengangs, Ärsche und männliche Stripper

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Hier gibt es Frauengangs, Ärsche und männliche Stripper

In den Staaten gibt es einmal im Jahr ein Bikertreffen, an dem hauptsächlich Schwarze teilnehmen. Natürlich geht es um ihre Bikes, aber auch um die Partys, nackte Haut und Sex. Jedes Jahr kommen mehr Frauengangs dazu, die ihren eigenen Stripclub haben.

Fotos von Rhys James und Will Fairman

Bis zu einer halben Million überwiegend afroamerikanische Biker strömen jährlich zu einer fünftägigen Party namens Black Bike Week im Urlaubsort Myrtle Beach in South Carolina—hier jagen sie mit quietschenden Reifen auf grell angemalten Bikes durch die Straßen, führen Stunts vor und feiern exzessive Partys. Natürlich gibt es auch viele Prostituierte unter den Frauen, aber auch immer mehr Bikerinnen und deswegen auch immer mehr Stripclubs mit Männern.

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Die Stadt und die lokalen Tourismusvertreter, die eher an busreisende Rentner aus dem Mittleren Westen als an öffentlich strippende Biker gewöhnt sind, finden die seit 1980 stattfindende Veranstaltung nicht so toll.

Doch die langjährige Tradition bricht nicht ab. Dieses Jahr waren wir vor Ort und haben einen Film über die Black Bike Week gedreht. Ich unterhielt mich mit Charlet Duboc über ihre Erlebnisse und fragte sie, was genau die Bewohner von Myrtle Beach gegen die Veranstaltung haben.

VICE: Hi Charlet. Was hat es mit der Black Bike Week auf sich? Ist es eine Art schwarzes Black-Angels-Treffen?  
Charlet Duboc: Nein, es ist wirklich ganz anders. Bei Motorradgangs denken einige Leute an zornige Rassisten mit Vollbart. Aber die Typen, die herkommen, sind fast alle jung und haben Sportmaschinen von Kawasaki oder Yamaha, die sie normalerweise mit Neonlichtern, Cartoons und solchen Sachen aufpolieren.

Sind sie also so etwas wie Boy Racer unter den Bikern?

Ja, vielleicht. Etwas, das es in weißen Bikergangs ebenfalls nicht gibt, ist eine Sache namens „Pillion Clapping“, wo eine scharfe Frau im Tanga auf dem Rücksitz des Motorrads mitfährt und sich dabei auf den Hintern klatscht. Eine Sportmaschine ist anders als eine Harley Davidson. Der Rücksitz kann in einem bestimmten Winkel erhöht werden, sodass die Mädchen beim Arschklatschen wie auf einem Podest stehen. Es ist großartig.

Warum passiert das ausgerechnet in Myrtle Beach?
Das scheint ja auf den ersten Blick ein ungewöhnlicher Ort zum Arschklatschen zu sein.

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Die Veranstaltung hat ihre Anfänge in Atlantic Beach, dem ersten Strand, an dem sich Schwarze während der Zeit der Rassentrennung aufhalten durften. Es war ein rein schwarzer Ort, an dem viel passiert ist.

Was sagen die Einwohner dazu?  
Nichts Gutes. Eine Person sagte mir: „Ich weiß, dass nicht alle Schwarzen schlecht sind, aber verglichen mit Weißen haben sie einfach ein schreckliches Benehmen. Die Mädchen sind so gut wie nackt und haben quasi auf offener Straße Sex. Diese Leute wissen nicht, wie man sich benimmt.“ Es ist offensichtlich, dass der Rassismus ein großes Problem darstellt. 2010 verklagte die NAACP, die National Association for the Advancement of Colored People, die Stadt wegen institutioneller rassistischer Vorurteile. Den Bikern zufolge waren die Restaurants und Hotels die ganze Woche über geschlossen. Die Stadt feindete sie nahezu an.

Aber sie sollte allein wegen der Tradition her schon bleiben.
Ja. Außerdem gibt es seit Langem ein Gesetz, das das Tragen eines Helms freistellt, ich schätze, weil die Leute nicht ihre Frisuren ruinieren wollen.

Gibt es viele Unfälle?
Ja, sehr viele. Ich glaube, allein in diesem Jahr gab es bereits 12 Menschen, die durch Verkehrsunfälle ums Leben gekommen sind.

Scheiße. Wie sieht es mit weniger traumatischen Sachen aus?  
Es gibt viele Frauengangs, was cool ist, denn früher war die Veranstaltung sehr männerdominiert und Frauen fuhren nur auf den Rücksitzen mit. Diese Mädchengangs haben einen ganz anderen Sexappeal—viele von ihnen tragen beim Fahren Absätze, aber alle sind tough.

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Was geht außer dem Biken noch so ab?  
Es gibt eine Menge Partys und am Ende der Woche gibt es für die weiblichen Biker einen Stripclub. Sie ziehen sich aus und masturbieren auf der Bühne.

Oh, wie schön. Wie lange gibt es das schon?  
Seit ein paar Jahren.

Und warum männliche statt weibliche Stripper?  
Frauen werden während der Hauptveranstaltung so zum Objekt gemacht, dass eine Veranstalterin beschloss, sich dem Trend zu widersetzen und etwas für die Frauen zu machen. Die ganze Veranstaltung ist wie eine große Party—wie ein Festival. Unzählige Werber schlagen ihr Kapital aus der Sache und es kommen viele Promi-Begleiter.

Der umliegende Ort kann sich doch bestimmt mit der Idee anfreunden, dass so viele große Veranstaltungen stattfinden und Touristen angezogen werden, oder?  
Nein, überhaupt nicht. Selbst die offiziellen Sprecher der Stadt Myrtle Beach sagen, dass sie keine Interviews geben oder sich bei den Filmarbeiten beteiligen, weil sie die Veranstaltung offiziell nicht billigen. Sie wollen nichts damit zu tun haben.

Wie reagieren sie darauf?  
Ein Einwohner sagte, dass er an seinem Touristenstand eine Waffe trug.

Ist das wirklich nötig?  
Überhaupt nicht, ich glaube, er war einfach ein Rassist. Es gibt allerdings eine Menge Prostituierte—an diesem Wochenende kann man unglaublich viel Geld machen.

Interessant. Bist du auch Motorrad gefahren?  

Ja, das bin ich, aber ich habe den Trend durchbrochen und einen Helm aufgesetzt.

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