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Der NBA droht wieder ein Lockout

Carmelo Anthony glaubt, es brauche „ein Wunder" um einen Tarifvertrag, der alle glücklich macht, bis zum Donnerstag durchzubringen. Es geht um die Eigen-Vermarktung der Spieler.
Gary A. Vasquez-USA TODAY Sports

Weihnachten ist in nicht mal zwei Wochen. Der neue „Star Wars"-Kinofilm läuft ebenfalls bald an. Und generell: Habt ihr schon Pläne für Silvester? Während die ganze Welt im Weihnachtsstress versinkt, ist auch die Stimmung in der NBA nicht gerade besinnlich: Auch hier ist ein Kampf zwischen den Helden und einem übermächtigen Imperium entfacht—denn es werden wieder einmal Tarifverträge ausgehandelt. Dass die Deadline am Donnerstag dann doch so schnell kam, war für niemanden so wirklich zu erwarten: Schließlich waren doch beide Seiten so optimistisch, als es um das Finden eines gemeinsamen Nenners ging—Adam Silver zeichnete sich ja bisher als ruhiger Commissioner aus.

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So viel dazu. Nennt es Gehabe, anstrengend oder einfach nur deprimierend, aber der Vize-Präsident der Spielergewerkschaft, Carmelo Anthony, erklärte gegenüber ESPN, dass er „skeptisch" sei, dass der Deal zu Stande käme—Spieler und Besitzer könnten ja weiterhin aus dem kollektiven Tarifvertrag aussteigen. Eine mögliche Konsequenz dessen? Nun, beispielsweise die fünfte Einstellung des Spielbetriebs der NBA. „Ob ich glaube, dass wir alles bis zum 15. [Dezember] schaffen können? Ja, ich glaube, das könnte klappen. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass die Verhandlungen zurzeit stocken. Wir hätten uns eigentlich schon vor Wochen einigen sollen und dass es so lange dauert, ist hart", so Anthony.

Es ist gut möglich, dass—wenn beide Seiten sich näher kommen—die Verhandlungen weiter geführt werden und ein Scheitern vorläufig verhindert werden kann. Wo liegt dann das Problem? Laut ESPN gibt es einen Haken: Dieser hat mit den Bildrechten der Spieler für T-Shirts, Videospiele und anderes Merchandise zu tun. Die kleinen Melos, LeBrons und Steph Currys werden fast überall abgebildet und wollen deshalb ein größeres Stück vom Kuchen—Vorbild ist dabei die NFL. Denn deren Spielergewerkschaft besitzt die Lizenzen und das Verwendungsrecht für die Abbildungen der Spieler. Ganz im Gegensatz zur NBA, wo diese von der Liga kontrolliert werden—und im Gegenzug eine jährliche Pauschale in Millionenhöhe an die Spieler ausgezahlt wird. Diese würden (natürlich) eher eine Regelung, die in Richtung NFL geht, bevorzugen.

Sowohl andere Spieler als auch die Medien empfinden Melos plötzlichen Pessimismus jedoch für überzogen. Vielmehr glauben sie daran, dass der Vertrag zu Stande kommt. Chris Paul, der Präsident der Spielergewerkschaft NBPA, war daher ein wenig optimistischer. Er meinte, er würde „unermüdlich arbeiten", damit alle am Ende zufrieden wären. Tatsächlich scheinen der Point Guard der Clippers und der Small Forward der Knicks eine „guter Cop, böser Cop"-Nummer zu spielen: Denn Carmelo Anthony meinte wiederum gegenüber Ramona Shelburne von ESPN, dass es ein „Wunder" bräuchte, damit die Verhandlungen bis Donnerstag durch sind. Aber gerade in der Weihnachtszeit ereignen sich diese des Öfteren.

At one point I asked Melo what would have to happen to get a new CBA done before Thursday's opt-out deadline. He said, "A miracle"
— Ramona Shelburne (@ramonashelburne) December 10, 2016