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DIY-Podracing: Die Star-Wars-Drohnen aus der Bronx

Zu Besuch bei den New Yorker Hobby-Podracern, die einen schneebedeckten Park zu ihrer privaten Drohnenrennstrecke gemacht haben.

Bild: Motherboard

Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir bis zum Start des nächsten Skywalker-Dramas auf Podracern durch die Gegend flitzen werden. Doch der Racing-Spaß der Zukunft ist vielleicht näher, als wir glauben: Schnapp dir ein paar Drohnen, eine Videobrille und einige entschlossene, wetterfeste Piloten und los geht das Drohnenrennen. An einem kalten, verschneiten Februartag kannst du einige dieser Hobby-Piloten zum Beispiel mitten in einem menschenleeren Park in der Bronx antreffen, wie sie ihre Quadrocopter in luftiger Höhe zwischen den Bäumen hindurchjagen.

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Die Welt der FPV-Rennen (First Person View) ist bisher noch eine kleine eingeschworene Gemeinde. Die Community hat sich ihre eigene Nische in der überschaubaren aber stetig wachsenden Drohnenindustrie gesucht.

Mit ihren bis zu 160 km/h sind die Mini-Copter die ideale Zwischenlösung für Personen, die sich bisher keinen eigenen Jet leisten konnten, aber dennoch einmal gepflegt durch die Lüfte rasen wollen. Die Piloten sind überzeugt davon, dass ihre Idee der Drohnenrennen demnächst auch auf den nationalen Sportkanälen zum Programm gehören wird—Rennstrecken, Stadion-Events und eigene Drohnen-Ligen inklusive.

Es ist schwierig, sich nicht für die schwärmerischen Träume der  New York City Drone User Group zu begeistern und sich mit ihnen zusammen die Zukunft des ferngesteuerten Flugsports auszumalen. Natürlich stehen wir noch ganz am Anfang dieser Disziplin, schließlich handelte es sich bei ihren Rennen, um die ersten Drohnenduelle überhaupt in New York—und unsportliche Zwischenfälle gab es auch bei unserem Besuch zuhauf.

Einmal hackte sich zum Beispiel ein Teilnehmer in den Video-Channel eines Mitstreiters ein und zwang ihn, den Schub seiner Drohne abzuwürgen, so dass sie abstürzte (zum Glück brachen lediglich ein paar Rotoren ab).

Außerdem muss die Sache auch noch von der Federal Aviation Administration abgesegnet werden. Neue  Regelungen für FPV sollen im Sommer in Kraft treten, die die Piloten absichern, nichts Unrechtes zu tun, sofern sie niemanden verletzen.

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Alle Bilder: Lara Heintz

Sobald also die letzten Zweifel beseitigt sind, ist es nicht weiter schwierig, sich Drohnen als das nächste große Ding im Motorsporthype vorzustellen. Das Schwirren der Rotoren über deinem Kopf lässt die Copter-Jagd auch für die Zuschauer zu einem Nervenkitzel werden und das Bildmaterial, das die Kameras aufnehmen lässt jede Formel-1-Pilotenkamera unspektakulär wirken.

Ryan Gury, Mitgründer von Dronekraft, einem Unternehmen für Racingdrohnen welches das Rennen in der Bronx organisierte, ist schon dabei eine Liga aufzubauen. Er träumt von einer Rennstrecke im NASCAR-Stil, die sich durch die ganzen USA und Kanada zieht. Dafür sollen sich besonders geschickte Piloten qualifizieren die Moves wie einen „Ölwechsel" drauf haben, bei dem die Piloten ihren Copter unter einem geparkten Auto durch manövrieren.

Der Traum einer Copter-Rennserie ist gar nicht einmal so weit hergeholt. Ein Rennen in Frankreich zog letztes Jahr die internationale Aufmerksamkeit auf sich und eine FPV-Organisation plante schon seit längerem eine eigene Liga—wobei die Zeit für dieses Vorhaben wohl noch nicht ganz reif ist.

Bis jetzt sind die DIY-Podraces für die Piloten nicht mehr als die Erfüllung ihrer Star-Wars-Träume und eine Hobby für wahrhaft enthusiastische Quadrocopter-Bastler. Wie sonst lässt es sich erklären, dass sich ein Dutzend Männer freiwillig während eines frühmorgendlichen Schneesturm zum andächtigen Abnerden in einem einsamen Park versammeln?