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Marlon Hoffstadt und seine Crew stellen ihr neues Label Retrograde in einem housigen Mix vor

Der musikalische Stil des Labels ist ,gute Musik‘. Hört man auch.

Neue, kleine Labels schießen momentan wie halluzinogene Pilze aus dem elektronischen Nährboden. Dass dieses Phänomen für jeden Fan etwas Positives hat und diese Labels längst die elektronische Musik dominieren, wissen wir nicht erst seit Robin Schulz die Charts übernommen hat. Vor Kurzem wurde ein neues zartes Pflänzchen auf dieser Wiese gepflanzt: das Label Retrograde, ein familiärer Zusammenschluss aus Marlon Hoffstadt, Matteo Luis und Goldberg, drei talentierten Produzenten und DJs aus der Kölner Szene, die inzwischen—wie hätte es anders kommen sollen—in Berlin wohnen und nun die Clubs der Stadt (unter Anderem) mit einer neuen Veranstaltungsreihe bereichern.

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Zum Labelstart, der morgen Abend in Berlin gebührend gefeiert wird, hat die Crew uns einen ihrer legendären Mixe geschickt, die nicht nur bei unseren Freunden von Noisey eine langjährige Tradition haben, sondern auch auf unseren Kopfhörern auf Repeat laufen. Zudem hat Marlon uns höchst informativ ein paar Fragen beantwortet, die ihr unten zu den housigen Klängen des Guest Mixes lesen könnt. Viel Spaß!

THUMP: Wie kam es zu der Idee, ein neues, eigenes Label zu gründen?
Marlon: Ich habe schon seit längerer Zeit mit der Idee gespielt, ein eigenes Label zu gründen, auf dem meine Freunde und ich zusammen Musik veröffentlichen können. Der Freiraum, den ich uns durch ein eigenes Label schaffen möchte, könnten wir nirgendwo sonst genießen. Konkreter wurde dieser Gedanke vor circa einem Jahr, als sich herausstellte, dass mein Kumpel Gerrit (Goldberg) ähnliche Ambitionen und Vorstellungen hatte und aus der Idee ein Plan wurde.

Wer ist zum Start alles dabei?
Die Crew spielt bei uns eine große Rolle. Deswegen ist das Ganze ziemlich familiär gehalten. Retrograde besteht momentan aus drei Künstlern: Matteo Luis, Goldberg und mir, wobei auch Nicolai Toma grade an seiner ersten Platte für uns bastelt. Die Illustration kommt von meinem Stiefvater Hermann Reimer, der ein unglaublich toller Künstler ist und über die Jahre viele Großformate gemalt hat, die wir abfotografiert haben und für die Artworks, Flyer und alles andere nutzen. Das Layouting macht ein Kumpel von Gerrit und auf den Parties spielen viele unserer Freunde. So schauen wir, welche Kompetenzen wir benötigen und wer Bock hat, das zu machen.

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Was denkst du, warum gerade so viele neue Labels entstehen? Der große Major-Vorteil im Vertrieb scheint nicht mehr so wichtig zu sein, oder?
Das Bedürfnis nach musikalischer Unabhängigkeit bringt wahrscheinlich viele junge Leute dazu, sich selbstständig zu machen. So war es zumindest bei uns. Wir wollen Tracks veröffentlichen, auf die wir Bock haben und die wir uns bei keinem anderen Label wirklich vorstellen können. Die Zuversicht, seine Pressung wieder reinzubekommen, ist bei Clubmusik auch gar nicht so unangebracht, da erfolgreiche Tracks oftmals weniger durch dicke Werbung als durch die DJs entstehen. Je mehr DJs ein Stück spielen, desto bekannter kann es werden. Wenn man davon ausgeht, dass die DJs gute Musik spielen, kann diese gute Musik also auch unabhängig von Marketing-Kampagnen seine Runden ziehen und ein Gehör bekommen. Deshalb bringen die Majors unabhängig von den enormen finanziellen Mitteln, in der Elektronik kaum Vorteile mit sich. Dennoch sind sie momentan sehr hinterher, im großen Deep-House-Hype mitmachen zu dürfen, und haben ihre Nische auch gefunden. Sie vermarken konventionelle Radiomusik im Deckmantel der Clubmusik („four to the floor-Kicks", etc).

Habt ihr so etwas wie einen gemeinsamen Nenner im neuen Label?
Die ersten Releases auf Retrograde lassen sich gewiss alle der Tanzmusik zuschreiben, obwohl sie in sich ziemlich unterschiedlich sind. Auch innerhalb der einzelnen Veröffentlichungen versuchen wir durch unterschiedliche aussagekräftige Remixer einen vielseitigen Sound zu erhalten. Der gemeinsame Nenner ist hierbei, dass uns allen jedes Stück gefällt.

Neben dem Musiklabel startet ihr jetzt auch noch eine Party-Reihe in Berlin?
Richtig! Da wir alle Berlin wohnen, wollten wir uns hier eine kleine Homebase schaffen. Eine Veranstaltungsreihe im ://about blank kam da wie gerufen. Wir laden DJs ein, die wir persönlich schätzen und freuen uns, das ein oder andere bekannte Gesicht hinter den Tellern zu sehen. So kam auch das Programm unserer ersten Nacht am Donnerstag zu Stande. Neben der Bande um Nicolai Toma, Melis, Matteo Luis, Goldberg, und mir, spielen Kornél Kovács und Matt Karmil von Studio Barnhus bereits am frühen Abend im Garten und Kris Wadsworth, Luca Lozano und The Friend werden nachts auf dem Salon Floor zu sehen sein.

Danke, Marlon!

Wir verlosen 2x2 Karten für das Retrograde-Open Air mit Kris Wadsworth, Kornél Kovács und Matt Karmil morgen Abend ab 18 Uhr im ://about blank. Schreibt eine Mail mit dem Betreff „Retrograde-Open Air" an win-de@vice.com, um euer Glück zu versuchen.