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"Ohne Fußball wären wir uns fremd" – Wie ich meinem Vater nur über den BVB näher kommen konnte

Alles, was Marlene tat, musste sinnvoll und nützlich sein. Ihr Vater, ein herrischer Alt-Hooligan, ließ keine emotionale Bindung zu ihr zu—außer beim Fußball. Dies ist nicht nur ihre Geschichte.

Champions-League-Finale 2013 gegen Bayern: Es war das wichtigste Match für die Borussia, seit ich denken kann. Das Spiel selbst habe ich mit Freunden geschaut und mein Papa mit seinen. Wir hatten jedoch ausgemacht, dass wir uns danach unbedingt sehen müssen—egal, wie es ausgeht. Diesen Moment mussten wir einfach zusammen erleben.

Dortmund verlor das Finale. Ich schaltete mein Handy aus und kam erst um fünf Uhr morgens nach Hause. Mein Vater war noch immer wach. Er saß am Küchentisch, vor ihm gefühlt 15 leere Bierflaschen. Sein Kopf war gesenkt und er stierte auf den Tisch, doch als ich hereinkam, schaute er auf. Sein Blick war leer. Dann schrie er mich an, wo ich gewesen war. Er war so wütend wie noch nie. Ich hatte Angst, dass er auf mich losgeht. Ich fing an zu weinen und entgegnete, dass das nichts mit mir zu tun habe und er nur so sauer sei, weil sein beschissener Verein verloren hat. Er sagte "Ja, das stimmt" und wir fielen uns um den Hals.

Lies auf VICE Sports weiter, wie Marlene alles versuchte, über den BVB emotional an ihren Vater heranzukommen.