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Anti-Riottown

Entschuldigt diese ganze Aufputscherei wegen dieses COP15 Dings.

Entschuldigt diese ganze Aufputscherei wegen dieses COP15 Dings. Ich weiß, eure Köpfe sind gefüllt mit Bildern von sexy Demonstranten, prügelnden Polizisten und aufplatzenden Schädeln. Nun, nichts davon wird wohl in absehbarer Zeit passieren. Ein wahnsinnig cleveres Stück Gesetzgebeung, genannt „Scoundrel Amendment“ hat uns den Wind aus unseren Segeln genommen.

Für alle, die es nicht wissen, Kopenhagen war die Demonstrationshauptstadt Skandinaviens. Damals, als das Ungdomshuset (das Jugendzentrum) an religöse Fanatiker verkauft wurde und die Polizei es räumte, flammten überall Aufstände auf, die sich über Monate hinweg hinzogen. Normalerweise lief es so ab: Leute traffen sich um miteinander zu marschieren, aber bevor es losging waren sie schon von der Polizei umstellt und irgendjemand drehte durch. Dann flogen die Steine und das Tränengas und der Straßenkampf entflammte und so was eben. Jedesmal, wenn ich nicht voller Panik flüchtete, endete ich immer dabei, ein paar Cops dabei zuzusehen, wie sie ein Mädchen verprügelten, während die Hardcore-Demonstranten fröhlich weitermachten. Hier gibt es ein ziemlich gutes Video davon, wie ein Mädchen vor ein paar Monaten platt gemacht wurde. Wie dem auch sei, dass waren die Zeiten vor dem Scoundrel Amendment. Anstatt euch den kompletten Gesetzestext in seiner ganzen Länge zu präsentieren lese ich euch meine zwei Lieblingsabschnitte vor. In Dänemark ist es nun legal, einfach so festgenommen zu werden und für 12 Stunden in Gewahrsam genommen zu werden, ohne Grund oder Erklärung. Das Ganze nennt sich „Verwaltungs-Arrest.“ Ebenso ist es nun möglich, sollte eine Demonstration aus dem Ruder laufen, jede Person für 40 Tage in den Knast zu werfen, nur weil sie dabei war.
Am vergangenen Wochenende, als 100.000 Menschen durch die Stadt marschierten und sich einige kleine Gruppen daneben benahmen, was glaubt ihr, ging den Polizisten dabei durch den Kopf?
Wenn ihr meint „Scheiß drauf, lasst uns einfach so viele wie möglich packen und in einer Reihe aureihen“, habt ihr gewonnen. Die Polizei hat 968 Menschen am Samstag festgenommen, alle bis auf drei wurden ohne Anzeige am Montag wieder auf freien Fuß gesetzt.

Foto von Politiken
Das war also alles was am vergangenen Wochenende so passierte auf der COP15. Oh, wartet, am Sonntag gab es noch einen Schuß aus einer Pistole, aber es stellte sich heraus, dass es nur ein Polizist war, der dienstfrei hatte und sich selbst in die Hand schoß, als er seine Pistole aus dem Holster ziehen wollte.