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Berliner Designer entwickeln die Zeichen der Zukunft

Die Zukunft wird auch nicht viel anders als unser heutiger Alltag aussehen. Wir müssen nur unsere Beschilderung auf den neuesten Stand bringen.
Jet-Packs im Alltag. Bilder mit freundlicher Genehmigung von Fernando Barbella

Abgesehen von Überschwemmungen,  Mutanten-PopcornSexrobotern und essbaren Wasserbehältern wird unsere Zukunft gar nicht so anders aussehen. Wir brauchen nur noch ein paar neue Schilder—und das kommt in Deutschland ja eh immer gut. Unsere heutige Symbolwelt reicht nämlich nicht aus, um mit die Situationen und Erfindungen der Zukunft zu regulieren.

Der wunderbare TumblR „Signs from the near Future" hat aber jetzt klargestellt, dass es gar keinen Anlass zur Angst vor all zuviel Veränderung gibt. Wenn du dir die Bilder so anschaust, dann wirst du sehen, dass unser Alltag auch jetzt schon bereit ist für die Gadgets von morgen, und das sich ihre Beschilderung nahtlos einfügt.

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Jörg Schatzmann ist Zukunftsforscher bei Hypermorgen, einem interdisziplinären Forschungslabor in Berlin, bei dem er mit seinen beiden Kollegen Rene Schäfer und Frederick Eichelbaum Unternehmen und Organisationen in langfristigen Zukunftsfragen berät. Inmitten der Vorbereitungen für kommende Jahrzehnte fallen den Utopisten dann auch Dinge auf, die in unserem computerisierten und technisierten Alltag fehlen, so entstand zum Beispiel das Design für Icons einer modernen Welt.

„Als ich unsere neue Webseite programmierte stelle ich fest, dass es kein passendes Zeichen für verschlüsselte E-Mails gibt.", erzählte mir Schatzmann. „Dann stellten wir fest, dass Icons eine schöne Möglichkeit sind, viel Information auf wenig Platz zu konzentrieren. Sie können ohne Text oder Sprache zum Nachdenken anregen."

Bild mit freundlicher Genehmigung von Fernando Barbella

Die Forscher fügten ihre Grafiken der Seite thenounproject hinzu—einem offenen Projekt bei dem jeder Icons einstellen, herunterladen oder sich Kits zusammenstellen kann—und waren erstaunt über den Erfolg. „Die Bilder Graphene, Wearable Technology und Brain Machine haben weit über 1000 Views und einige hundert Downloads.", erzählte Schatzmann. Bei solch einem Erfolg ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand an der richtigen Stelle auf diese Zeichen zurückgreift und diese sich darauf in dem öffentlichen Bewusstsein einnisten.

„Die Technik, für die die Icons stehen, existiert in den meisten Fällen bereits. Es wäre also großartig, wenn man die Bildchen demnächst an einigen Orten sehen würde. Aber vor allem wäre es schön, wenn sie zu verschiedenen Assoziationen und Diskussionen über die Zukunft anregen."

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Der in Spanien lebende Fernando Barbella ließ sich von den Icons inspirieren und baute sie realitätsnah in originale Schauplätze ein. Auf signsfromthenearfuture könnt ihr die Bilder bewundern. Seine Symbole fügen sich so elegant in die Landschaft ein, dass ich teilweise zweimal hinsehen musste, um die Utopie in den Fotos zu erkennen. Sie wirken wie ein visueller Beweis dafür, dass es sie eigentlich schon geben sollte.

Achtung Drohnen! Bilder mit freundlicher Genehmigung von Fernando Barbella

Auf eine kuschelige Art und Weise machen die Bilder Lust auf die Zukunft. So skeptisch du der technischen Evolution gegenüber vielleicht auch eingestellt sein magst und so spießig der gesellschaftliche Schilderwahn auch ist, diese Fotozukunft ist irgendwie schön.