FYI.

This story is over 5 years old.

ilkay gundogan

Wie sich alle Parteien beim Gündogan-Wechsel auf Social Media lächerlich machten

Man City könnte mit Gündoğan den Meistermacher verpflichtet haben. Doch der Transfer wurde auf Kindergarten-Niveau samt Emoji-Feuerwerk verkündet.

Lange wurde darüber spekuliert, dass es Ilkay Gündoğan nach England ziehen würde. Jetzt ist es also passiert. Der deutsche Nationalspieler wechselt mit sofortiger Wirkung zu Man City. So—soll heißen: nüchtern und ohne Unterton—könnte man den Transfer, der Borussia Dortmund geschätzte 26 Millionen in die Kassen spülen wird, ankündigen. Muss man aber nicht. Es geht nämlich auch anders, wie uns die Social-Media-Abteilung der Borussia gezeigt hat.

Anzeige

Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um die kleinen Nadelstiche der Borussia in Richtung City und indirekt auch in Richtung Gündoğan rauszulesen. Erstmal wird schön betont, dass der Spieler eh grad verletzt ist, und zwar nicht irgendwo, sondern am Knie. Dabei wird feinster Fußball-Schwulst angerührt: „Der gegenwärtig an einer Knieverletzung laborierende Mittelfeldspieler…" Auch die Gegenüberstellung beider Vereine ist nicht direkt wertfrei gehalten. „Achtmaliger Deutscher Meister" vs. „Tabellenvierter" (und nicht etwa „viermaliger englischer Meister"). War da etwa jemand ein bisschen eingeschnappt, dass man den Mittelfeldstrategen nicht halten konnte?

Und wie hat Man City den Transfer verkündet? Bei einer Runde Twitter-Pingpong mit Ilkay und ganz vielen Emojis. Ganz nach dem Motto: Wir wollen uns mal an die Kommunikationsmuster unserer jungen Fans und Follower anpassen. Aber eins nach dem anderen. Denn alles begann mit diesem Post von Gündoğan. Oder sollten wir besser Gundogan sagen?

@MCFC ANNOUNCE GUNDOGAN!
— Ilkay Gündogan (@Guendogan8) June 2, 2016

„ANNOUNCE GUNDOGAN", zu Deutsch „KÜNDIGT GUNDOGAN AN", twitterte Ilkay seinen neuen Arbeitgeber an. Ohne natürlich das fast schon obligatorische Zwinker-Emoji zu vergessen. Übrigens spannend zu beobachten, wie Gündoğan seinen Namen einfach mal „eingeenglischt" hat. Dass er das sogenannte yumuşak ge („weiches G") unter den Tisch fallen lässt, ist nachzuvollziehen. Aber aus Ü gleich U machen?

Anzeige

Die Social-Media-Abteilung des „Tabellenvierten" ließ sich natürlich nicht lange bitten und nahm den Ball auf.

Sounds like a plan @Guendogan8! Let's do it: https://t.co/0rlKYLR4UF #WelcomeIlkay #mcfc https://t.co/PNUHaDMJ1U
— Manchester City FC (@MCFC) June 2, 2016

Man kann sich schon gut vorstellen, wie der Social-Media-Knecht von Gündoğan dem von Man City in den Tiefen des Etihad Stadium an einem großen Edelholz-Tisch gegenübersitzt. Und wie sich beide vor ihren aufgeklappten MacBooks gegenseitig die Props für ihren „saulustigen" Twitter-Schlagabtausch geben. Bis dann der Vorgesetzte vom City-Twitterer in den Raum gestürmt kommt und seinen Mitarbeiter dafür anschnauzt, dass der Tweet viel zu lieblos (lies: seriös) rüberkommt. „Wo sind denn bitte die mindestens acht Emojis, wie abgemacht???" Hier kommen sie:

#WelcomeIlkay
— Manchester City FC (@MCFC) June 2, 2016

Mal schauen, ob in Zukunft alle wichtigen Transfers auf Kindergarten-Niveau verkündet werden. Wenn ja, dürfen wir uns bei Ilkay und Man City bedanken.

Achso: