Wenn es nach der Stadtverwaltung geht, soll "Genieße und Respektiere" zum neuen Credo von Amsterdam-Touristen werden – und damit das bisherige inoffizielle "Kiffe und Saufe (und gehe den Einheimischen auf die Nerven)" ablösen. Um diesen Sinneswandel herbeizuführen, hat die Stadt im Rahmen einer gleichnamigen Kampagne ein paar neue Bußgelder festgelegt: In die Grachten pissen oder nachts grölend durch die Gassen ziehen kostet dich jetzt jeweils 140 Euro, öffentliche Trunkenheit 95 Euro. Damit soll den marodierenden Partytouristen Einhalt geboten werden, die Wochenende für Wochenende in die Amstelmetropole einfallen.
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Im Visier der Kampagne stehen vor allem junge Briten und Niederländer zwischen 18 und 34 – anscheinend die schlimmsten Touristen von allen. Aber machen wir uns nichts vor, jeder von uns hat "einen Freund", der nach drei Zügen an einem viel zu starken Joint in die Grachten gegöbelt hat, am helllichten Tag, unter dem Beifall vorbeifahrender Touristen. Egal, sprechen wir nicht weiter darüber.Plakate, Internet-Banner und sogar Handybenachrichtigungen sollen Besucher beim Buchen einer Reise, dem Betreten des Rotlichtbezirks, am Hauptbahnhof und anderen Knotenpunkten des Nachtlebens davor warnen, sich wie die letzten Arschlöcher zu verhalten.Um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, auf was für Verhalten Amsterdamer – und eigentlich wir alle – gerne verzichten können, haben sich unsere Kollegen in Großbritannien umgehört, was ihre Landsleute schon alles in der niederländischen Hauptstadt (v)erbrochen haben.
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Nach dem Abi habe ich mit ein paar Freunden Interrail durch Europa gemacht. Unser letzter Halt war Amsterdam. Dort haben wir Pilze gegessen und obendrein noch jeder eine Tüte vom stärksten Gras geraucht, das wir finden konnten – einfach, weil wir totale Vollidioten waren. Danach sind wir durch das Stadtzentrum getaumelt und haben riesiges Chaos angerichtet: Wir sind vor Straßenbahnen gelaufen, haben in die Grachten gekotzt und hatten diverse Beinahe-Zusammenstöße mit wütenden Fahrradfahrern. Wir waren die perfekte Verkörperung des nervigen Drogen-Touristen, inklusive New Era Caps, Nike-Jogginghosen und maßloser Überschätzung der eigenen Grastoleranz.Ich bin unfassbar besoffen durch den Rotlichtbezirk gelaufen und habe geschrien: "ICH MUSS FICKEN! ICH MUSS FICKEN! ICH MUSS FICKEN!" Ein absoluter Tiefpunkt meines bisherigen Lebens.Wir sind dieses Jahr zum berüchtigten Koningsdag nach Amsterdam gefahren. Mittags fingen wir zu trinken an, um 14 Uhr packte irgendjemand Koks aus und um 16 Uhr tanzten und hüpften wir auf irgendeinem Hausboot rum. Plötzlich kam der Besitzer raus. Komischerweise war er total entspannt. Anstatt uns wild fluchend von seinem Haus zu verjagen, bat er uns darum, ein bisschen vorsichtig sein. Rückblickend könnte das daran gelegen haben, dass wir zu sechst und unfassbar betrunken waren. Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen.
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Nick
Abdi
John
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Chloe
Pasquale
Kara
Ich wurde während eines Amsterdam-Urlaubs dreimal angefahren. Am schlimmsten war es, als ich schnurstracks und in die falsche Richtung guckend auf einen Fahrradweg lief und von einem Moped erwischt wurde. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass es an dieser Stelle drei Spuren und einen Haufen kaputter Touristen gibt. Ich bin garantiert nicht die einzige, der das passiert ist.