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Do it yourself Sextoys

Verschafft mir eines dieser selbst gebastelten Sexspielzeuge einen Orgasmus?

Sexspielzeug ist etwas richtig Tolles. Aber da mein Konto nach wie vor unter den Folgen der verdammten Rezession leidet, muss ich den Tatsachen ins Auge blicken und Prioritäten setzen. Das heißt, ich gebe mein hart verdientes/geliehenes Geld ab jetzt nur noch für unumgängliche Dinge aus: Essen, Strom und Meth. Letztens habe ich aus einem Krankenhauswartezimmer ein Buch gestohlen. Es heißt Make Your Own Sex Toys: A Practical Guide to a Better Love Life und erklärt, wie du mit Hilfe von gewöhnlichen Haushaltsgegenständen wie Gurken, Gummibändern und Vorhangringen zum Höhepunkt kommst.
Da der Großteil von uns eher weniger dazu tendiert, mithilfe dieser Dinge zu masturbieren, werden dir in dem Buch Wege und Arten der Selbstbefriedigung erklärt, die du nie für möglich gehalten hättest.
Nun, vielleicht hast du mal darüber nachgedacht, aber ich möchte fast wetten, dass dein „Darüber nachdenken“ nie dazu geführt hat, dass deine Vagina eines dieser Teile zu Gesicht bekommen hat. In dem Buch steht auch ziemlich viel Langweiliges über die Geschichte des Sexspielzeugs, was mir meine Stimmung beinahe versaut hätte. Um dem entgegenzuwirken, entschied ich mich, ein paar meiner Lieblingsideen „Für Sie“ auszuprobieren.

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1. DIE SCHNIEDEL-KERZE
Du benötigst: eine Kerze, ein Messer, Gleitgel, ein Kondom, eine Vagina/ein Arschloch. (Einen Mund?)

1. Schritt: Werde wütend wegen des Worts „Willy Candle“. Nutze die Wut, um die Kerze in Penisform zu schnitzen. Benutze das Messer und deine Fantasie bzw. deine Erfahrungen und verpasse der Kerze lebensechte Furchen, Adern, ein Pissloch, usw. 2. Schritt: Zieh das Kondom drüber, verpass dem ganzen eine ordentliche Gleitgeldusche und schon bist du bereit zu erfahren, wie es sich anfühlt, ein Madame-Tussauds-Exponat zu ficken. Wenn du das noch nicht getan hast. (Schuldig!) Ergebnis: Dieser DIY-Tipp fordert deine Kreativität. Ich entschied mich für eine lebensechte Eichel und einen glatten Schaft—minimalistisch, aber effektiv. Außerdem ließ ich oben den Docht stehen, für die Struktur und mehr Gefühl.
Am besten benutzt du eine dicke Kerze und trimmst sie auf die Größe, die du brauchst. Wie du siehst, ist meine ein bisschen dick geworden, aber ich hatte Lust auf eine Herausforderung. All meinen Versuchen zum Trotz, die Kerze individuell und persönlich zu gestalten, war das Wachs leider zu hart und tat weh. Außerdem habe ich mich mal wieder komplett selbst überschätzt und vergessen, dass ich im Grunde noch Jungfrau bin (nur kein Neid!), weshalb ich die Kerze letztendlich doch noch einmal verkleinern musste. Wenn du glaubst, darauf zu warten, dass sich ein Typ einen Strap-on umschnallt, würde jede Lust auf Sex zunichte machen, warte, bis du mit einem Messer zentimeterdicke Schichten von einem „Penis“ geschabt hast. Bewertung: 2/5

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2. DIE SKLAVENMASKE
Du benötigst: Eine Mütze, eine Schere, einen männlichen Sklaven und einen Reißverschluss, wenn du so fancy bist.

1. Schritt: Schneide ein Loch zum Atmen in die Mütze. 2. Schritt: Näh den optionalen Reißverschluss an das Atemloch, um dem Ganzen eine Prise Verdorbenheit zu verleihen. Ergebnis: Dieses Buch erklärt einem nicht nur, wie man Dinge herstellt, die man sich unten reinstecken kann, es liefert einem auch Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Sex-Accessoires, wie beispielsweise ein kondomhaltendes Höschen oder eben diese Sklavenmaske.
Der Kerl, der mir „assistierte“, weiß, dass ich auf so Zeugs stehe, er war also nicht sonderlich überrascht, als ich während des Vorspiels die Maske hervorzauberte. Ihm gefiel, dass sie sich von den Masken, die wir früher benutzt haben, unterschied und keine Sichtlöcher hatte. Aber die Tatsache, dass es keine Öffnung für meinen Pferdeschwanz gab, enttäuschte ihn. Wie sollte er denn so auf meinen Haaren rumkauen? Es stellte sich heraus, dass Wolle—erstaunlicherweise—nicht unbedingt das geeignetste Material für eine Slavenmaske ist. Darunter schwitzte man einfach viel zu stark. Mein Kerl meinte, es sei, als würde man ein Schaf in Teer ertränken. Und ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendjemand antörnend findet. Abgesehen vielleicht von kettenrauchenden Landwirten. Und der Gedanke daran, so jemanden zu ficken, macht mich krank. Bewertung: 3/5

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DAS STRAP-ON-GEMÜSE
Du benötigst: Schulterpolster, Vorhangring, zwei Druckknöpfe, eine Salami oder eine Gurke, ein Kondom, Gleitgel und eine Körperöffnung.

1. Schritt: Schneide ein Stück Gummiband passend zum Umfang deiner Hüfte zu. Nähe daran einen Druckknopf fest. 2. Schritt: Schneide in das Schulterpolster ein Loch in der Größe des Vorhangrings und nähe den Ring am Loch fest. Nähe dann das Schulterpolster am Gummiband fest. 3. Schritt: Nähe ein zweites Gummiband am Schulterpolster fest (das ist das Stück, das durch deine Arschritze geht) und befestige auch hieran einen Druckknopf. 4. Schritt: Such dir einen netten Phallus und steck ihn durch den Vorhangring. Nimm etwas Klebstoff, damit er dort sicher hält. Ziehe nun ein Kondom darüber, reibe alles schön mit Gleitgel ein und stecke ihn in jede Körperöffnung, an die dich die Leute nah genug ranlassen. Ergebnis: Ich habe dafür eine Gurke benutzt, weil das einzige Stück Fleisch, das ich mir in irgendeine Körperöffnung reinstecke, Teil eines lebenden menschlichen Wesens sein muss. Weitere vegetarische Alternativen sind Karotten (stabil genug für die Umgestaltung), oder der auf natürlichem Wege gewachsene Noppen-Dildo: der Maiskolben. Da ich im Umgang mit Strap-ons bisher nicht sonderlich geübt war, gestaltete sich das Manöver als eine nicht ganz einfache Fingerübung. Nach dem Anpassen war ich ziemlich stolz auf meinen coolen, wohlriechenden Penis. Bis es mir plötzlich dämmerte, dass mir jemand eine Gurke dorthinein rammen würde, wo eines Tages ein Baby entstehen sollte. Die Wirklichkeit kann manchmal so abtörnend sein.
 
Weil mich das richtig fertig machte (leider nicht auf eine gute Art und Weise), bat ich um einen Positionswechsel. Mein Sex-Freund war von dieser Idee nicht so angetan, weshalb wir das Ding dann in den Müll warfen. Er hat mich dann wie ein ganz normaler Mensch mit seinem Schwanz gebumst. Bewertung: 2/5

4. Die Ball-Massage
Dazu brauchst du: Einen Luftballon (Wasserbombe), heißes Wasser, Gleitgel, eine funktionierende Klitoris.

1 Schritt: Fülle den Ballon mit warmem Wasser. Schmier ihn mit Gleitgel ein. 2 Schritt: Setz dich drauf oder reibe damit an deiner Klitoris. Physikalische Reibungskräfte werden dich schon bald zum Seufzen bringen. Ergebnis: Das ist nicht nur total günstig, sondern auch noch einfach zu entsorgen! Vermutlich genau das Richtige für diejenigen, die durch Penetration allein nicht zum Höhepunkt gelangen, oder für diejenigen, die einen Ballon-Fetisch haben. Unglücklicherweise musste ich bei der Vorstellung, jemand könnte durch die Handgriffe eines Clowns, der Ballontiere formt, sexuell erregt werden, laut aufschreien und das Ding platze. Demnach ist der nasse Fleck auf meinem Bett leider nicht von mir. Bewertung: 2/5 FAZIT: Um ehrlich zu sein, hat es keines dieser Do-it-Yourself-Sextoys wirklich gebracht. Die Gründe dafür können einerseits auf die Herstellung, das Design oder die Beschaffenheit zurückzuführen sein. Andererseits kann das Einbeziehen von Alltagsgegenständen in einen derartig privaten und individuellen Akt, wie es Sex nunmal ist, auch zu völligem psychologischem Versagen der Testpersonen führen. So musste ich mir beispielsweise beim Gurkensalat die ganze Zeit vorstellen, wie mich GuRie aus Roald Dahls Kinderbuch mit seiner Strap-on-Kotzgurke nagelt, und der rosa Ballon, den ich für die Ballmassage benutze, sah genau so aus wie der Ball auf dem Foto von mir und meinem Papa an meinem dritten Geburtstag, das bei meinen Eltern auf dem Kaminsims steht. Wenn ich jemals wieder daran denken muss, während ich Sex habe, dann weise ich mich sofort selbst in die nächste Therapieeinrichtung ein. Na ja, es gibt immer noch Tonnen von Haushaltsgegenständen, die ich mir bislang noch nicht irgendwo eingeführt habe. Ich bin mir sicher, dass auch ich eines Tages den passenden Deckel zu meinem Topf finde. Gib niemals auf!

Fotos von Jake Lewis