Die Zürcher "Kiffer-Beiz" Neugasshof wurde heute wieder mal hochgenommen

In einer Aktion in sechs Kantonen gegen einen Drogenring hat die Polizei heute morgen Waffen, mehrere 100.000 Franken, 75 Kilo Gras und 4 Kilo Hasch sichergestellt. Auch der Billardtreff Neugasshof im Zürcher Kreis 5 wurde gefilzt. Die Beiz galt früher als Dealer- und Hells-Angels-Treff und wurde regelmässig Zielscheibe von Razzien, wie die NZZ berichtet. In einem Tele-Züri-Beitrag zu einer Razzia im Jahr 2008 beschwerte sich die Wirtin über das grobe Vorgehen der Polizei. Um die Dealer aus ihrer Bar zu verscheuchen, installierte die Wirtin Überwachungskameras und schmiss sie auch schon eigenhändig raus.

Die Kantonspolizei Zürich bestätigte gegenüber VICE heute, dass der Neugasshof teil der Aktion war und dort auch tatsächlich illegale Gegenstände gefunden worden sind. Ob die Wirtin, eine Griechin, auch festgenommen wurde, konnte die Polizei nicht sagen: "Wir sagen nur, dass die Festgenommenen vier Männer und eine Frau im Alter von 31 bis 46 aus Griechenland, Italien und der Schweiz sind", sagte KaPo-Mediensprecher Marc Besson zu VICE. Auf einen Anruf beim Neugasshof reagierte niemand – das Lokal wurde von der Polizei vorerst geschlossen.

Auf Qype schätzen die Besucher des Lokals die urchige Atmosphäre und raten Polizisten von einem Besuch ab. Ein anderer meint, man solle besser "einen GÜLTIGEN Ausweis" dabei haben, wenn die Polizei mal wieder vorbeischaut. Branko G. aus Zürich hebt zudem hervor, dass man "im Sommer auf der Terrasse in Ruhe eins rauchen und mit Genuss dem schrägen Treiben zuschauen kann." Ben S. gibt dem Lokal vier Sterne und meint, "den Ruf als Kifferbeiz hat der Laden nie ganz abstreifen können", schätzt aber das günstige Bier. Wir wünschen der urchigen Quartiersbeiz "Neugi" mit dem grafisch äusserst interessanten Leuchtschild im sonst ziemlich brav gewordenen Kreis 5, dass bald wieder etwas Frieden und Gemütlichkeit einkehrt.

Aktuell setzt sich der Verein "Legalize it!" erneut für die Legalisierung von Cannabis ein und möchte demnächst eine neue Initiative lancieren. In der Schweiz konsumieren schätzungsweise zwischen 350.000 und 500.000 Personen Cannabisprodukte. Die Kantonale Ethikkommission in Bern hat Anfang März einen Versuch mit reguliertem Cannabis-Verkauf befürwortet. Zudem werden seit 2013 werden Kleinmengen unter zehn Gramm mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken anstatt einer Anzeige bestraft.

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