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Hangover-News – 12. November 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Die schlimmste Waldbrände in der Geschichte Kaliforniens zerstören auch Thomas Gottschalks Haus, Deutsche diskutieren über #unten, illegale Spenden bei der AfD und Kontaktaufnahme mit Außerirdischen per Laser angedacht.
Kalifornen, Malibu: Ein Auto fährt Rauch der Waldbrände
Foto: imago | ZUMA Press

Wer von euch war das denn nun schon wieder? In Schleiz in Thüringen haben Unbekannte einen Stein vor einem Baumarkt gestohlen. Einen 135 Kilogramm schweren Stein! Das Ding war laut Polizeimeldung von Montagfrüh sogar am Boden festgeklebt.

Wir hoffen, der 1,20 Meter hohe Granitfels taucht wieder auf. Ansonsten geht es heute in unserem Nachrichtenüberblick aber eher um Dinge, die gerne verschwinden könnten. In Kalifornien wüten die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte des US-Bundesstaates und in Deutschland diskutieren Hunderte online über die Unterschiede zwischen gesellschaftlichen Klassen. In Russland gibt es eine Me-too-Debatte und die AfD hat vermutlich eine illegale Parteispende angenommen. Da bleibt eigentlich nur noch die Hoffnung der Rettung aus dem All.

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Kalifornische Waldbrände töten mindestens 31 Menschen

"Paradise is gone", sagen sie – das Paradies ist verschwunden: Bei Waldbränden in Kalifornien sind bisher mindestens 31 Menschen gestorben und die komplette Kleinstadt Paradise nördlich von Los Angeles mit ihren rund 25.000 Einwohnern ist abgebrannt. Die Brände wüten auf einer Fläche etwa halb so groß wie das Bundesland Berlin.

Viele Storys über die Betroffenen haben aber vor allem zwei Aufhänger: Da geht’s zum einen um die Promi-Häuser unter den fast 6.500 abgebrannten Gebäuden: Thomas Gottschalks Anwesen sei verwüstet, sagte er Spiegel Online. Auch Kim Kardashian, Lady Gaga und Martin Sheen erzählten davon, dass ihre Häuser den Flammen nahe stünden.

Und zum anderen geht’s – natürlich – um Donald Trump. Der beschwerte sich auf Twitter, dass es außer einem schlechten Forst-Management gar keinen Grund für die Feuer gebe.

Trump ist generell recht zuverlässig darin, alles zu kritisieren, was in Staaten wie Kalifornien passiert, deren Bevölkerung sich 2016 nicht für ihn ausgesprochen hat. Jetzt drohte er damit, staatliche Gelder zu streichen – und die Hass-Reaktionen folgten zuverlässig.

Sarah Silverman spricht für uns alle und antwortete: "Hör endlich auf, die Kaltherzigkeit deines Vaters nachzuspielen. Du bist nicht Fred Trump und wir sind nicht eine zehn Jahre alte Version von dir. Hör auf, du beschissene, beschissene Person."

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Nach #metoo und #metwo jetzt #unten: Darum geht’s in der Online-Debatte um Teilhabe

Der Wochenzeitung der Freitag ist es gelungen, die größte Social-Media-Debatte des Wochenendes loszutreten. Grundgedanke: #metoo über sexuelle Übergriffe und #metwo über Diskriminierung gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund seien wichtige Diskussionen gewesen, aber es fehle eine entsprechende Diskussion für das Prekariat. Vorschlag der Kollegen ist deshalb der Hashtag #unten. Es gebe tatsächlich auch in Deutschland kaum durchlässige Klassen innerhalb der Gesellschaft, viele Alltagserlebnisse würden das beweisen. Und tatsächlich teilten viele User und Userinnen auf Twitter ihre Erfahrungen.

Es gab aber auch Kritik, beispielsweise von Jan Delay, der auf stramm neoliberal machte und im Grunde sagte: Schaut, ich hab’s doch auch geschafft.

Er hat dann aber um Entschuldigung gebeten.

Spätestens seit Freitag hat auch Russland eine #metoo-Debatte

metoo zum Zweiten: Die Diskussion über sexuelle Gewalt ist auch in Russland angekommen und mit dem Chefredakteur von einem der berühmtesten unabhängigen Medienprojekte gibt es den bisher prominentesten Fall. Ivan Kolpakov trat am Freitag zurück, weil er auf einer Party der Ehefrau eines Mitarbeiters an den Hintern gegrabscht und gesagt haben soll: "Du bist hier die Einzige, die ich belästigen kann und bei der ich dann damit davon komme." Zuerst wollte die Redaktion Kolpakov an Bord behalten. Weil aber die öffentliche Debatte nicht abriss, habe er sich nun zum Rücktritt entschieden. Alle Details werden recht sauber beim Medienprojekt Meduza selbst aufgearbeitet.

Verdacht auf illegale Parteienfinanzierung bei AfD

Die AfD braucht eine Erklärung für 130.000 Euro Spenden eines Pharmaunternehmens aus der Schweiz an Alice Weidels Kreisverband Bodensee. Weil die Schweiz nicht zur EU gehört, handelt es sich laut Politikrechtlern um eine illegale Spende aus dem Ausland – in der Europäischen Union sind solche Spenden verboten, weil man nicht will, dass sich ausländische Regierungen oder Unternehmen in Wahlen einmischen, erklärt die Tagesschau. Vieles an der Spende sei merkwürdig: Zum einen wurde der Betrag zwischen Juli und September 2017 auf viele Einzelspenden von je maximal 9.000 Euro aufgesplittet, was vermutlich der Verschleierung der Spendenhöhe dienen sollte. Zum anderen sei das Geld zwar im April 2018 angeblich auf Weidels Weisung hin zurückgezahlt worden, allerdings ist das aber wohl viel zu spät. Parteien, die von illegalen Spenden erfahren, müssen dies üblicherweise sofort melden und nicht erst ein halbes Jahr später.

Wissenschaftler: Wir könnten mit Laser Außerirdische anlocken

Wer angesichts der aktuellen Weltpolitik darauf spekuliert, möglichst bald von Außerirdischen abgeholt zu werden, darf neue Hoffnung schöpfen: Die Spitzenwissenschaftler vom MIT haben eine Machbarkeitsstudie zur Kontaktaufnahme abgeschlossen und sie glauben, dass die Menschheit sich mit den heute existierenden Lasern bereits bei unseren Nachbarn im All bemerkbar machen könnte. Kleiner Haken laut NZZ: Selbst wenn wir schon beim nächstgelegenen Stern erfolgreich wären, würde es acht Jahre dauern, bevor wir von dort eine Antwort bekämen.

Bis zu den nächsten Hangover-News könnt ihr euch beim Astrophysical Journal in den Aufsatz eingraben – und natürlich bleibt die Frage, wer überhaupt was mit uns zu tun haben will.

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