Wer im Ausland an Österreich denkt, hat meistens gerade die rechte Hand erhoben oder studiert Musikgeschichte—was auch völlig in Ordnung ist (also zumindest das mit der Musikgeschichte), weil wir seit geraumer Zeit keine relevante Rolle mehr auf der Weltbühne spielen. Findet euch damit ab. Und bei allem gekränkten "Die Amis wissen nicht mal, dass bei uns kein Kaiser mehr regiert!" sollte man sich schon auch mal eingestehen, dass wir umgekehrt genauso keine Ahnung haben, wer zum Beispiel Gouvernor von den flächenmäßig uns recht ähnlichen Bundesstaaten Indiana, Maine oder Minnesota ist (Mike Pence, Paul LePage und Marko Dayton—gern geschehen).Zum Glück gibt es aber recht wenig, das uns Österreicher von Natur aus weniger interessiert, als das Ausland—außer vielleicht der Ausländer selbst. Drum ist es für uns auch nicht so wichtig, was die anderen denken, sondern eher, was Österreicher im Kopf haben, wenn sie schnell mal zu ihrer Heimat brainstormen. Und wer nicht gerade selbst die rechte Hand erhoben hat oder Musikgeschichte studiert, der kommt dabei wohl ziemlich schnell auf Heinz Fischer.Fotomontage: VICE MediaWobei, ganz stimmt das nicht. Zuerst kommt man vermutlich auf Hitler, Fritzl und Schwarzenegger (oder auf diese drei neuen Alpen-Testimonials). Aber gerade, wenn man den Horizont vor lauter düsteren Nebelschwaden nicht mehr sieht, taucht aus dem Happy Place in unserem Unterbewusstsein zur Rettung ein frohes "Guten Morgen!" und durchbricht die deprimierende Suder-Suppe.Heinz Fischer ist also wenn schon nicht das Erste, doch immerhin das erste Positive, das uns zu Österreich einfällt. Er ist der Gute-Laune-Präsident, der in absolut jeder Lebenslage von Staatsempfängen mit reicheren Oberhäuptern über Opernball-Interviews mit Afolns Haider bis hin zu Treffen mit Schülern immer dreinschaut wie eine Schildkröte zwei Sekunden, bevor sie in ein Salatblatt beißen darf.Kein anderer versetzt allein mit dem Klimpern seiner Augenbrauen die gesamte Nation in Verzücken; niemand sonst verwandelt die Menschen quer über Partei-, Generationen- und Bundesländergrenzen hinaus in ein großes, kollegiales Knäuel aus Wonne. Selbst auf seine eigene Parodie durch Grissemann und Stermann reagierte er, wie nur er es kann, mit staatsmännsicher Humoroffensive. Und ich kenne sogar Leute, die Heinz-Fischer-Fotogalerien durchklicken, wenn sie verkatert sind.Heute wird unser allerliebster Bundes-Heinzi 75 Jahre alt. Und weil ihr bei dem Wetter und den letzten Wahlen sicher auch ohne Kater ganz gut ein paar Foto-Endorphine gebrauchen könnt, habe ich für euch heute meinen gesamten Vormittag in den Wonne-Archiven der offiziellen Fischer-Website verbracht, die noch dazu den wunderschönen Namen www.bundespräsident.at trägt.Seither fühle ich mich wie von zwanzig Katzen-Livestreams weichgespült und bin einmal mehr überzeugt, dass wir den besten Präsidenten der Welt haben. Sicher, die Amerikaner haben Obama, aber wir haben jemanden, der seiner Frau viel ähnlicher sieht und außerdem schon mal mit Obama geredet hat. Wie cool sind wir eigentlich bitte? Hier die Fotos.Foto: Peter Lechner/HBF"Ja bitte, wer spricht? Hier spricht der Bundespräsident!"Foto: Peter Lechner/HBFGleich wird es laut, was den Heinz sehr freut.Foto: Official White House photoYes we can guten Morgen!Foto: Peter Lechner/HBFTreffen des Heinz-Fischer-Frisuren-Fanclubs. Die Frau links hätte gerne ein neues Wasser.Foto: Peter Lechner/HBFFischer erklärt Seefahrern, wo es lang geht. "Bis dorthin wird das alles einmal euch gehören. Wenn ihr auch Bundespräsident werdet."Foto: Peter Lechner/HBFSelten hat jemand beim Anstellen für Automatenkaffee so glücklich ausgesehen.Foto: Peter Lechner/HBFBei der Verleihung des Bundes-Guglhupfs (und das ist nicht mal ein Scherz).Foto: Peter Lechner/HBF"Fahren ohne Licht? Das kostet aber, mein Lieber! Hahaha!"Foto: Peter Lechner/HBFHeinzi Fischer looking at things.Foto: Peter Lechner/HBFIn einem anderen Quantenuniversum ist Heinz Fischer Model für Retro-Automarken. In unserem Quantenuniversum wurde leider noch kein Auto erfunden, das ihn als Testimonial verdient hätte.Foto: Peter Lechner/HBFSpaß mit Ute Bock (vielleicht, weil sie ein Bundesverdienstkreuz bekommen hat und HC Strache nicht).Heinz Fischer bei seinem Tirol-Tag. Hier hat er gerade den einzigen Schwarzen im Bundesland gefunden.
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