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‚In Hz‘ von R.Seiliog hat alles, was deine erste große Liebe nicht bieten konnte

Hört hier das neue Krautrock-Minimal-Album ‚In Hz‘ von R.Seiliog.

Wenn dich mal ein arroganter Musiknerd-Lappen fragt, welche Genres du für die interessantesten aller Zeiten hältst, sag Krautrock und Minimal Techno. Er wird nicken, den Kopf senken und sich ein anderes Opfer suchen. Diese beiden Genres bieten dir, was du eigentlich damals in der sechsten Klasse von deiner ersten großen Liebe erwartet hättest: Du kannst dich monatelang in ihnen verlieren und sie dabei niemals endgültig ergründen; sie lassen dich nie allein, sie müssen nicht ständig Hausaufgaben machen.

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Es wird noch besser: Ab jetzt muss keines dieser beiden Traumgenres mehr eifersüchtig auf das andere sein. Es hat sich endlich jemand gefunden, der Minimal und Krautrockin einem Album vereint: R.Seiliog veröffentlicht am 28. November sein neues Album In Hz, das ihr hier exklusiv schon jetzt hören könnt und das euch für 45 Minuten alles andere vergessen lassen wird. Wir waren derart beeindruckt von dem Album, dass wir unbedingt mit Robin Edwards, wie R.Seiliog in Wirklichkeit heißt, darüber sprechen mussten:

THUMP: Dein Album hört sich an, als hättest du 200 Instrumente gleichzeitig gespielt, wie sieht dein Studio aus?
R.Seiliog: Auf den ersten Blick etwas chaotisch, sehr viele Instrumente stehen da rum—vor allem Synthies, aber auch meine Gitarrensammlung ist ziemlich groß. Alles ist ständig angeschlossen. Das hat den Vorteil, dass ich gleich loslegen kann, wenn ich ein Instrument brauche.

Auf welchem deiner Instrumente spielst du am liebsten?
Ich mag es, wie man sich mit Drums in eine andere Welt spielen kann. Man kann in dieses Instrument so viel Energie einbringen; ich stehe auch gern an einer meiner Gitarren. Aber mein Lieblingsinstrument ist das Studio in seiner Gesamtheit. Sobald alle Spuren im Computer liegen, wird das Studio zu meinem Lieblings-Instrument.

Welche Musik hast du gehört, als du an In Hz gearbeitet hast? 
Ich habe ein bisschen House und Minimal Techno gehört, auch wenn ich mich damit während der Produktion nicht tiefer beschäftigt habe. Ich kann auch nicht einschätzen, ob das einen Einfluss auf das Album hatte, oder ob diese Musik schon vorher in mir angelegt war. Während der Produktion selbst höre ich sowieso nicht sehr viel Musik, weil ich dafür dann kaum Zeit habe.

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Für In Hz verknüpfst du ja zwei der komplexesten Musikgenres überhaupt. Welchen Künstler würdest du uns zum Minimal-Einstieg empfehlen?
Ich selbst mag Ritchie Hawtin. Seine frühen Sachen gefallen mir schon sehr gut. Decks, Efx & 909 zum Beispiel.

Und wie ist deine Liebe zum Krautrock entstanden?
So richtig zum Krautrock bin ich gekommen, als mir ein Freund die Platte Tago Mago von Can empfohlen hat. Diese Platte liebe ich wirklich. Du kannst sie anhören, wieder weglegen und findest die Musik zwei Jahre später immer noch fresh und inspirierend. Wenn du erst einmal in dieses Genre eingetaucht bist, triffst du auf so viele Mega-Bands—damit kannst du dich jahrelang beschäftigen und hast immer noch eine gute Zeit.

Welcher Ort ist perfekt, wenn ich In Hz anhören will? Wohin würdest du deine Fans dafür beamen, wenn du könntest?
Die akustische Erfahrung des Albums soll schon für sich selbst stehen und benötigt eigentlich keinen bestimmten Ort. Aber wenn ich es mir aussuchen dürfte, wäre das wohl ein komplett dunkler Raum—vielleicht mit einem kleinen hellen Punkt, auf den du dich konzentrieren kannst … damit du nicht durchdrehst.

Hier könnt ihr das Album vorab in kompletter Länge hören:

Hier könnt ihr das Album auf Vinyl oder digital vorbestellen.

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