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Restaurant Confessionals

Trennungen in Bars sind ziemlich unterhaltsam

Wenn man lange genug in einer Bar arbeitet, erlebt man einige seltsame, dramatische Trennungen.
Photo via Flickr user instantvantage

_Willkommen zurück zu den Restaurant Confessionals, _wo wir den Leuten aus der Gastronomie eine Stimme geben, die ansonsten viel zu selten zu Wort kommen.__

Ich verstehe es total, wenn man seine Beziehung in einer Bar beenden will—es ist neutrales Territorium. Für uns Barleute ist es auch recht unterhaltsam. So viel Drama!

Mein Freund Ian, der auch Bartender ist, erzählte mir kürzlich, er habe in einem schicken Lokal gearbeitet, als ein Paar hereinkam. Die Frau fragte nach dem teuersten Scotch auf der Karte, das war Johnnie Walker Blue Label: 135 Euro für einen Doppelten. Sie bestellte ihn, kippte ihn dem Typen ins Gesicht und zog ab.

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Die schlimmste Trennung war, als ein Paar in diese Filipino-Bar, in der ich damals arbeitete, hereinkam. Sie schrie mit schriller Stimme herum und nervte richtig und er brüllte, bis er dann plötzlich davonrannte.

Dann spendierten ihr irgendwelche Männer ein Getränk nach dem anderen. Sie unterhielt sich, ging dann in eine Ecke mit ihnen, umarmte sie und machte schließlich mit ungefähr fünf verschiedenen Typen rum. Anfangs war sie dieses emotionale Wrack, dann fing sie an zu tanzen. Sie machte immer wieder den Slutdrop und schaffte es nicht mehr hoch. Permanent war sie von Typen umzingelt, während sie sich da am Boden herumwälzte. Irgendwann zog sie ihre Schuhe aus. Und weil ihr all diese Typen Getränke kauften, konnten wir sie nicht davon abhalten, noch mehr zu trinken.

Dann kam der Bruder eines Securitys rein, ein 130 kg schwerer Samoaner. Sie ging schnurstracks auf ihn zu und die beiden gingen zusammen nach Hause. Am nächsten Tag kam der Typ wieder in die Bar, mit blauen Flecken und Knutschflecken übersät. Wir fragten ihn: „He, Mann, was ist mit dir passiert?" Anscheinend hatten sie großartigen Sex—bis sie plötzlich in sein Bett kotzte.

Ich glaube, ich habe noch nie mit jemandem in einer Bar Schluss gemacht. Als ich 21 war, hatte ich was mit einem Typen am Laufen, der auf beliebten Partys und in Clubs auflegte. Anscheinend hatte er eine Freundin, also ließ ich die Sache sein. Eines Abends waren meine Freundin Lily und ich bei einem seiner DJ-Gigs—eine einzige Hipster-Party. Wir gingen gleich mal auf die Toilette, um uns Lachgas reinzupfeifen. Die Freundin des Typen kam plötzlich mit vier ihrer Freundinnen rein und schickte alle anderen hinaus. Als ich aus der Kabine kam, hielt eine von ihnen meine Freundin fest und sie schlug mir mit der Faust ins Gesicht. Ich hatte gerade Lachgas inhaliert, also lachte ich hysterisch, weil es mir eben lustig vorkam. Ich meine, es tut mir leid, dass ich aus Versehen deinen Freund gebumst habe, aber du musst mich ja nicht gleich in einer Toilette mit vier anderen Frauen zusammenschlagen.

Irgendwann war es vorbei und ich drängte mich raus und durch die Bar. Der Typ stand draußen und ich schrie ihn an: „ Deine verrückte Freundin hat mich gerade im Klo zusammengeschlagen, wegen dir!" Ich rannte die Straße runter und er mir hinterher. Das spielte sich vor allen ab, da standen um die 50 Leute vor der Bar.

Ein bisschen Drama kann den Alltag in der Bar schon spannender machen.

Aufgezeichnet von Hilary Pollack