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Deine Freunde sind schuld: Du hast keine Ahnung, wie betrunken du wirklich bist

Ein Contact High ist auch nicht der Grund.

Bist du schon mal verkatert aufgewacht und hast dich gefragt, wie du bitte schön so betrunken geworden bist, wo du dich doch die ganze Zeit zusammengerissen hast?

Vielleicht hast du dich nur im Vergleich zu deinen Freunden benommen. Immerhin hast du ja sowohl den Tequila als auch die billige Flasche Supermarktrotwein beim Nachglühen an dir vorbeigehen lassen.

Die Wissenschaft kann jetzt vielleicht erklären, warum du dich trotzdem wie vom Bierlaster überfahren fühlst. Es könnte sein, dass du einfach keine Ahnung hast, wie hacke du bist, wenn alle um dich herum noch viel sternhagelvoller sind.

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Forschungsergebnisse, die gestern in der Fachzeitschrift BioMed Central Public Health erschienen sind, legen nahe, dass die Wahrnehmung unseres Rauschs stark davon beeinflusst wird, wie betrunken die Menschen in unserer Umgebung sind.

Forscher ließen 1.862 Personen einen Atemtest durchführen. Die Teilnehmer hatten ein Durchschnittsalter von 27 und hielten sich an Freitag- und Samstagabenden in britischen Pubs und Bars auf. 400 dieser Teilnehmer füllten dann einen Fragebogen aus, bei dem sie ihre Betrunkenheit, ihr extremes Trinkverhalten, ihre Gesundheitsrisiken und ihr Leberzirrhose-Risiko einschätzen sollten.

Die Forscher verglichen die beiden Datensätze miteinander und stellten fest: „Während sie berauscht sind und sich in einer Trinkumgebung aufhalten, schätzen Menschen ihr Trinkverhalten und die Schwere ihres Rauschs im Verhältnis zu den Menschen gleichen Geschlechts in ihrer Umgebung ein, und nicht basierend auf der wirklichen Stärke ihres Rauschs."

Wenn deine Freundinnen oder Kumpels also alle Hemmungen verlieren und mit Unterwäsche behängt auf Tischen tanzen, fühlst du dich vielleicht wie ein nüchterner Engel—dabei kannst du selbst kaum noch stehen. Und am nächsten Morgen wunderst du dich, warum dein Schädel brummt und blaue Flecken deine Beine zieren.

Die Forscher merken an, dass ihre Erkenntnisse vielleicht dazu beitragen könnten, exzessives Trinken und unangemessenes alkoholisiertes Verhalten in der Öffentlichkeit zu reduzieren.

Mitautor Simon Moore, Professor für Gesundheitswesen an der Universität Cardiff, erklärte MUNCHIES gegenüber: „Wir wissen bereits, dass alkoholbedingte Probleme in Gegenden mit einer größeren Kneipendichte zunehmen. Ich denke, in Kombination mit unseren Ergebnissen lässt sich sagen, dass es hilfreich sein könnte, Lokalitäten anders zu verteilen, damit mehr nüchterne Menschen im Nachtleben unterwegs sind."

Allerdings betont Moore auch, es brauche noch weitere Forschung, um zu prüfen, ob die Anwesenheit nüchterner Leute tatsächlich einen Einfluss auf die trinkenden Gäste hat.

Aber vorsichtshalber kannst du ja ein paar (relativ) abstinente Personen gleichen Geschlechts mitnehmen, wenn du Angst hast, dich bei der nächsten Party zu blamieren. Ihre bloße Anwesenheit hält dich unter Umständen davon ab, völlig die Kontrolle zu verlieren.

Jetzt musst du nur noch Freunde finden, die etwas vernünftiger sind als du, damit der Plan aufgeht.