
Der staatlich betriebene Internet-Provider CANTV, der den Großteil des Internets in Venezuela kontrolliert, hat den Datenverkehr in die Hauptstadt des Bundesstaates von Tachira gekappt, wie EFF berichtet. Ich habe mit Marianne Díaz gesprochen, einer Anwältin und Gründerin der Aktivistengruppe Acceso Libre, die mir berichtete, dass die Verbindung vermutlich sogar im ganzen Bundesstaat, in dem über eine Millionen Menschen leben, lahm gelegt wurde.„Wir wissen, dass dies auf Geheiß der Regierung geschieht, denn in der vorherigen Nacht hat President Maduro eine Rede gehalten, die verpflichtend auf allen Radio- und TV-Kanälen ausgestrahlt wurde, in der er Tachira gedroht hat. Er sagte, er würde alle verfügbaren Maßnahmen ergreifen und wir würden überrascht sein, was er alles tun könne—und dann kamen Panzer und der Internetzugang wurde abgeschaltet“, berichtete mir Díaz per E-Mail.In den vergangenen Wochen hat die Regierung auch die Berichterstattung der Fernsehsender in dem Bundesstaat eingeschränkt, unaufrichtige Jubelzeitungen im Sinne des Staates herausgegeben, und natürlich auch schon Teile von Twitter, Facebook, Nachrichten-Seiten und verschiedenen anderen Webseiten geblockt.Venezuela pflegt „im Vergleich zu anderen Ländern eine ziemlich strikte Kontrolle des Internets“, sagte der Internet-Verbindungsexperte Bill Woodcock gegenüber der Washington Post. „Nicht so restriktiv wie Kuba, aber vermutlich strenger als viele andere Länder.“ Während die Proteste in den letzten Tagen eskalierten—verschlimmert durch die Schüsse gegen Demonstranten und Verhaftungen, wie z.B. des Oppositionsführers Leopoldo Lopez am Dienstag—wird die Kontrolle verschärft.Wie essenziell soziale Medien für die Proteste in Venezuela sind, kannst du auf Motherboard nachlesen.