Haftbefehl arbeitet gerade hart daran, sein Image vom alles fickenden, Drogen tickenden, gewaltverherrlichenden Ghetto-Arschloch ein wenig zu ändern. Schließlich ist es nach dem Majordeal und dem Überhit „Chabos wissen wer der Babo ist“ Zeit, ein wenig die Zielgruppe zu erweitern. Also rappt er auf dem neuen Album ein wenig verständlicher (wir sagten: ein wenig) und beginnt seine Vergangenheit so aufzuarbeiten, dass es beim besten Willen nicht verherrlichend rüberkommt. Bestes Beispiel dafür ist der mehrteilige Song „1999“.
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Die andere Seite an Baba Haft ist allerdings, dass er sich ungern verbiegen lässt. Während er an seinem Album schrieb, hatte er eine mittelschwere Schreib-Blockade—verständlich angesichts all der Dinge, die da plötzlich auf ihn einprasselten. Hafti überwand die kreative Blockade, indem er einfach machte, was er wollte, worauf er Bock hatte. Er ließ quasi die inneren Affen aus dem Zoo. Und siehe da, geboren wird ein Track, der verdammt hart ist—begleitet von einem Video, das nicht witzig, ironisch oder albern ist, sondern knallhart. Hier gibt’s mies auf die Fresse und das ist ganz bestimmt nicht witzig.Wenn du dachtest, dass Hafti mit dem Majorgeld in der Tasche nur noch gute Laune hat, hast du dich jedenfalls geschnitten. Das Leben findet noch immer auf der Straße statt, die Freiheitsstatue wird gefickt und dieser Swizz Beatz gehört eh schon lange erschossen.
Am kommenden Mittwoch, dem 19.11., seht ihr hier bei Noisey unser Interview Noisey Meets HaftbefehlHaftbefehls neues Album Russische Roulette erscheint am 28.11. bei Universal, ihr könnt es hier als Babo Edition, CD oder Mp3 vorbestellen.
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