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Das Goethe-Institut zeigt 'Big Night Out' in Nairobi

Unsere Geschichten werden ja öfter mal von anderen Medien übernommen. Aber dass das Goethe-Institut in Kenia unsere Reihe Big Night Out bei einem Filmabend zeigt, hat uns dann schon überrascht.

Du kennst doch Big Night Out, oder? Das ist unsere Reihe von Artikeln und Kurzfilmen, für die ich durch Clubs ziehe, fies zu Leuten bin und das Nachtleben zu verstehen versuche. Es ist nicht einfach, wirklich „stolz“ auf seine Arbeit zu sein, wenn man dafür bezahlt wird, dass man sich betrinkt. Natürlich bin ich froh darüber, wie gut Big Night Out ankam. Trotzdem komme ich mir manchmal etwas albern vor, wenn ich mir meine Kollegen ansehe, die durch Kriegsgebiete fahren und über wichtigere Dinge berichten, wie die Verletzung von Menschenrechten. Manche Leute riskieren, für ihren Beruf erschossen zu werden, während ich in einer Libertines-Jacke durch Camden laufe, damit die Leute was zu lachen haben. Als jedoch ein deutsches Kulturprogramm fragte, ob sie bei einer Veranstaltung in Nairobi ein paar Folgen von Big Night Out zeigen dürfen, konnte ich nicht anders, als einen Hauch von Stolz zu verspüren. Natürlich war ich auch völlig bestürzt. Würden all die  Anspielungen auf britische Trinkspiele und die Kultur in Ostafrika überhaupt ankommen? Um herauszufinden, welche Nuancen der Gleichgültigkeit der Film bei den Zuschauern hervorgerufen hat, rief ich Moritz Kasper vom Goethe-Institut an.

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Studenten bei der Vorführung von Big Night Out

VICE: Warum habt ihr Big Night Out beim Goethe-Institut in Nairobi gezeigt?
Wir haben Big Night Out für eine Sonderveranstaltung unserer Filmreihe TEN CITIES ausgewählt, die zahlreiche Spielfilme und Dokus zeigt, die sich mit verschiedenen Aspekten der Clubkultur und mit Subkulturen auf der ganzen Welt beschäftigen. Weil Großbritannien für die internationale Musik- und Clubszene enorm wichtig ist, war Big Night Out eine unterhaltsame und zugleich informative Ergänzung zu der Filmreihe. Insbesondere, weil Clubs und Musikszenen gezeigt werden, die es in Kenia nicht gibt.

Mein erster Auftritt in Nairobi

OK, ich fühle mich geschmeichelt. Welche Folge kam deiner Meinung nach am besten an?
Das ist schwer zu sagen. Entweder „Psytrance“ oder „Student Disco“. Was glaubst du, woran das liegt?  
Was „Psytrance“ betrifft, ist das Konzept der Psytrance-Party im Wald mit all den „abgedrehten“ Leuten und dem Zirkuscharakter etwas, das Kenianer vielleicht noch nie zuvor gesehen haben. Zu „Student Disco“ hatten die Zuschauer zumindest ansatzweise einen Bezug. Die kenianische Studentenkultur ist nicht so viel anders als die britische.   Ich dachte irgendwie, dass die ganzen Anspielungen auf die britische Kultur die Leute verwirren würden. Gab es etwas, das überhaupt nicht ankam?
Das nicht, aber bei „Gabber“, der ersten Folge, waren ein paar Leute leicht schockiert.

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Ich sehe zwei lachende Leute, was für einen enormen Erfolg spricht.

In Großbritannien gab es wahrscheinlich auch ein paar Leute, die ziemlich schockiert waren. Wie ist denn das Nachtleben in Nairobi?
Ganz anders als das britische oder europäische Nachtleben. Ich kann es nicht in einem Satz sagen, aber im Rahmen unseres TEN CITIES-Projekts arbeiten wir an einer Publikation, in der es um das Nachtleben in zehn Städten geht, inklusive Nairobi. Auf unserer Website gibt es bereits [einen kurzen Text](http://In Großbritannien gab es wahrscheinlich auch ein paar Leute, die ziemlich schockiert waren. Wie ist denn das Nachtleben in Nairobi? Ganz anders als das britische oder europäische Nachtleben. Ich kann es nicht in einem Satz sagen, aber im Rahmen unseres TEN CITIES-Projekts arbeiten wir an einer Publikation, in der es um das Nachtleben in zehn Städten geht, inklusive Nairobi. Auf unserer Website gibt es bereits einen kurzen Text darüber. Außerdem veröffentlicht das Goethe-Institut Nairobi in den nächsten Monaten ein Buch über das Nachtleben in Nairobi. Hatten die Leute vor dem Film schonmal von VICE gehört? Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass VICE hier sehr bekannt ist—vielleicht bei Leuten, die im Ausland studiert haben. Andererseits bringt VICE denjenigen, die es kennen oder die darüber stolpern, neue Einflüsse und eröffnet ihnen den Zugang zu einem neuen und sehr erfrischenden Journalismus, der zu neuen Ideen führen könnte. Das freut mich zu hören. Wenn du auf eine Big Nights Out gehen müsstest, welche würdest du wählen? Psytrance—um den Hippie in mir loszulassen. Danke, Moritz!) darüber. Außerdem veröffentlicht das Goethe-Institut Nairobi in den nächsten Monaten ein Buch über das Nachtleben in Nairobi. Hatten die Leute vor dem Film schonmal von VICE gehört?
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass VICE hier sehr bekannt ist—vielleicht bei Leuten, die im Ausland studiert haben. Andererseits bringt VICE denjenigen, die es kennen oder die darüber stolpern, neue Einflüsse und eröffnet ihnen den Zugang zu einem neuen und sehr erfrischenden Journalismus, der zu neuen Ideen führen könnte.   Das freut mich zu hören. Wenn du auf eine Big Nights Out gehen müsstest, welche würdest du wählen?  
Psytrance—um den Hippie in mir loszulassen. Danke, Moritz!

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