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Die Analyse eines beschissenen Oscar-Scherzes

Das einzig Witzige an Sasha Baron Cohens Oscar-Scherz ist das angepisste Gesicht von Ryan Seacrest.

Falls ihr gestern die Oscarverleihung verpasst habt oder einfach keine Lust hattet, die ganze Nacht vor dem Fernseher zu hängen, um schlechte Witze und öde Showeinlagen von Moderator Billy Crystal zu sehen, kann ich euch versichern: Ihr habt nichts verpasst! Der Hund aus The Artist gewann jede Menge Awards und auch (welch Überraschung!) Meryl Streep bekam einen Oscar für ihre Rolle in Die Eiserne Lady.

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Sasha Baron Cohen erschien im Kostüm seines letzten Filmcharakters Admiral Aladeen aus seiner aktuellen Komödie The Dictator und war damit das einzig ungewöhnliche Ereignis des Abends. Doch selbst Baron Cohen war relativ harmlos, außer, dass er die angebliche Asche vom Diktator Kim Jong-Il bei sich trug.

Wie auch immer, hier ein paar Eindrücke von gestern:

Die Analyse eines beschissenen Oscar-Scherzes

Sasha Baron Cohen kommt in Begleitung von zwei der Kardashian-Schwestern, trägt einen komischen Bart und eine Urne unterm Arm auf der das Abbild Kim Jong-Ils prangt. Als ihn Ryan Seacrest zum Interview bittet, begrüßt ihn Cohen: „Welcome, Brian … Hold on … Brian?! That's not his name. He's Ryan Fucking Seacrest!“

„I'm wearing John Galliano, but the socks are from K-Mart,“ erklärt Baron Cohen. Man muss zugeben, dass der Galliano-Witz schon komisch ist.

Sasha Baron Cohen erklärt, dass Kim Jong-Ils Asche in der Urne sei. Der Urnendeckel wackelt schon verdächtigt und jeder, außer Seacrest, kann sich zweifelsfrei denken, was als nächstes kommt….

Jepp.

Eigentlich schade, dass Baron Cohen die Asche nicht über Seacrest Kopf schüttet. Auch wenn der Anzug bestimmt teurer ist als der Krieg in Afghanistan, ist das bisschen Staub darauf jetzt nicht so der Schocker.

Die Sicherheitsbeamten gingen auch gleich dazwischen.

Am meisten überrascht scheinen Ryan Seacrest Co-Moderatorinnen: Kelly Osbourne und die Andere—ein Sexalien, ausgebrochen aus irgendeinem Bunker.

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Die beiden versuchen Seacrest zu bemitleiden, aber finden kaum Worte dafür (ist ja auch unglaublich unfassbar!). Kelly stottert nur: „This is totally crazy!“ und die andere Monsterfrau pflichtet ihr bei: „We're like, speechless…“ Als Ryan kurz vorm Heulen ist, heitert sie ihn mit folgenden, tröstenden Worten auf: „Do you know how lucky you are, though? That you're like, the one he chose…“

Ganz schlecht. Die Monsterfrau hat das Falsche gesagt. „Do you think that I'm lucky?“ fragt Seacrest noch, bevor er sich in eine abscheuliche Seeschlange verwandelt und krakeelt: „IS THIS A VISION OF LUCK?!“ Kinder laufen davon und verstecken sich.

Oh Gott! Er ist Voldemort oder sowas. Es ist grauenhaft.

In einem merkwürdigen Versuch ihn zu beruhigen sagt Kelly irgendwas Unbedeutendes. „I think maybe you have your swan dress moment of the night right now.“ Schwanenkleid? Sowie als Björk mit ihrem räudigen Schwanenkleid ankam? Was geht denn jetzt?

Kelly O. und die Monsterfrau schalten einen Gang höher. So etwas hätten sie noch nicht gesehen! „This is going to be trending worldwide in about one second.“ „It's unbelievable!" „This is going to be on every homepage!“

„Ryan, like, your face, you were like, ,OK, are you joking me right now?'“ sagt das Monster. Für Kelly sei das vermutlich „the most priceless moment on TV“ gewesen, den sie je geteilt hat. Geteilt mit wem? Mit Ryan? Mit dem Publikum? Ist das wirklich so gut wie der Moment als der Hund einen Scheißhaufen bei The Osbournes gemacht hat?

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„I think I was in shock,“ kommentiert Ryan. Ich denke er hat gerade seinen wahren Charakter offenbart, den er normalerweise gut versteckt hält.
Und dann reden sie noch stundenlang darüber, weil sie langweilige Leute auf einem langweiligen Event sind.

Irgendwo klatscht sich das Marketing Team von The Dictator in die Hände, als es den weltweiten Twitter-Trend zum Film beobachtet. Während Ryan mit einem Kehrbesen in der Hand selbstbewusst feststellt, dass er wahrlich nicht mehr nur Nachrichten berichtet, sondern selbst ein Teil von ihnen geworden ist!

Die Welt hält inne.

Die komplette Oscar-Übertragung gibt's hier