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The Weird Science Issue

Wie ich Debbie Harry was über Badesalz beibrachte

Tut uns echt leid, dass wir deine Seifenblase zum Platzen gebracht haben, Debbie. Aber irgendwann hättest du es sowieso erfahren.

Mir ist egal, für wie fantastisch du deinen Musikgeschmack hälst oder wie oft du in deinem Heulsusentagebuch über irgendeine neu entdeckte Punkband geschrieben hast (oder „gebloggt“, ist im Grunde dasselbe), solange du eine einfache Tatsache akzeptierst: Es gibt auf der Erde keine coolere Sängerin als Debbie Harry. Vor Kurzem hatte ich das Vergnügen, sie interviewen zu dürfen, und wir sprachen über alles Mögliche und Unmögliche, auch über ihre aktuelle Tour mit Devo. Letztendlich habe ich ihr dann ganz zufällig was über Badesalz beigebracht, wie im folgenden Interviewauszug zu lesen ist. Tut mir echt leid, dass ich deine Seifenblase zum Platzen gebracht habe, Debby. Aber irgendwann hättest du es sowieso erfahren. VICE: Was hältst du von Badesalz? Du weißt schon, wo die Leute ausflippen und anderen die Gesichter wegfressen und so.
Debbie Harry: (kuckt schockiert und entsetzt) Darüber weiß ich nichts. Über die Sache mit dem aufgefressenen Gesicht oder generell über Badesalz?
Ist Badesalz eine Droge? Oh, Mann, OK. Jetzt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll … Ich meine nicht echtes Badesalz, dass man ins Badewasser gibt. Ich meine das andere Badesalz, die synthetische Droge, die das Land heimsucht und Menschen zu kompletten Zombies und Psychopathen macht, die nicht mehr klar denken können. Im Grunde ist es ein Neurotoxin, das die Leute aus Spaß einwerfen.
Na ja, Zombies scheinen immer gut anzukommen. Wir hatten Zombies in unserem Musikvideo zu „Mother“ [aus Panic of Girls], aber das mit dem Badesalz hab ich nicht gewusst. Tut mir echt leid, dass ausgerechnet ich dein Leben damit bereichern musste.
Aber sie bleiben doch nicht so, oder? Bleiben sie Zombies für immer und ewig? Na ja, sie sind ja nicht wirklich Zombies, also ihnen hängt jetzt nicht die Haut in Fetzen runter und überhaupt, der Typ, der die ganze Zombie-Phobie ausgelöst hat, war dieser Kerl in Miami, der angeblich Badesalz genommen und danach das Gesicht eines Obdachlosen aufgefressen hat, wobei die einzige illegale Substanz, die sie in seinem Körper gefunden haben, Gras war. Trotzdem führt Badesalz dazu, dass man sich wie ein wandelnder Toter benimmt.
Hey, ein paar Beißer hab ich auch kennengelernt. Seit das öfter passiert, reden die Nerds im Internet von einer Zombie-Apokalypse.
Da träumen die doch von! Wohin würdest du fliehen und dich verstecken, wenn es zu einer Zombie-Apokalypse käme?
Dann wäre ich gern eine Fliege an der Wand, die alles beobachtet. Ich bin irgendwie voyeuristisch geworden; ich weiß nicht, ob ich wirklich Lust hätte, mich mit einer Horde Zombies anzulegen. Da hätte ich wahrscheinlich eh keine Chance. Kann man die überhaupt umbringen? Diese Badesalz-Zombies? Klar, das sind doch ganz normale Menschen. Wenn die Polizei sie erschießt, sterben sie. Das könntest du auch, schätze ich.
Ich kann nicht glauben, dass ich davon nichts gehört habe! Ich war immer der Ansicht, dass es zu viele Menschen auf der Welt gibt. Jemand hat mich mal gefragt: „Glaubst du, dass die Welt von dem Gewicht all dieser Menschen mal umkippen könnte?“ Da fragt man sich, wie man in so einer Umgebung überleben kann. Also nicht, wenn überall Zombies herumrennen, Mann! Wenn ich als Kind von Monstern geträumt habe, hab ich mich ihnen immer angeschlossen, damit sie mir nicht mehr hinterherlaufen. Dann hingen wir zusammen ab und haben jemand anderen gejagt.
Na klar, du willst ja schließlich überleben. Ich fasse es immer noch nicht, dass ich noch nie von diesen Zombies gehört habe. Das ist doch wie ein Traum aus der Kindheit, oder? Ihr seid hoffentlich nicht so blöd zu glauben, wir hätten mit Debby Harry nur über Badesalz gesprochen. Das komplette Interview—in dem es unter anderem darum geht, wie man zeitlose Musik macht, wie man von Ted Bundy entführt wird und wie Debby zu ihrem ikonenhaften Look gekommen ist—findet ihr in einer neuen Episode von VICE meets… jetzt auf VICE.com.

Foto: Ysa Pérez