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Wie zusammengepresstes Internet Cache aussieht

Der selbsternannte Hacker-Künstler, Evan Roth, stellt gelöschtes Internet Cache in einer Pariser Galerie aus.

Cleared Cache’, zusammengepresster Laserdruck, 9cm x 22cm x 5cm, Bildgenehmigung der XPO Galerie

Evan Roth ist ein selbsternannter Hacker-Künstler. Und, wie alle digitalen Einheimischen, ist er ein Produkt des Internet-Zeitalters. Roth hat die TSA, Justin Bieber Fans und TED Talks „gehackt". In seiner neusten Ausstellung „View in Room" hat er seine Werke in der Pariser XPO Galerie verpackt. Roth hat ein Video davon gemacht, wie er Internet Cache Selbst-Portrait machte, in welcher er seine über vier Monate angesammelte Internet Cache in physischer Form „löschte".

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Es ist eine Sache, so viel Ansammlung von Internet Cache als visualisierte Kunst zu sehen, aber das wirklich geniale daran war nicht die Präsentation der Daten, sondern der Gedanke der Entsorgung. Das physische Löschen, meiner Meinung nach, ist Rots interessanteste Repräsentation des Internet-Zeitalters. Browser Daten sind löschbar, sie sind etwas, das man aus unterschiedlichen Gründen entsorgt (damit der Computer schneller ist oder einfach um die Impulse, für die wir uns schämen, zu verheimlichen), aber sind diese Daten wirklich jemals richtig gelöscht?

Wie wir alle nach den Enthüllungen Snowdens wissen, finden unsere Google und Facebook Daten einen sicheren Weg zu den Werbemachern, aber sie werden auch von der NSA gesammelt und analysiert. Wahrscheinlich werden diese Daten also niemals wirklich gelöscht sein. So verhält es sich auch mit Roths Werk vom Internet Cache, welches meiner Meinung nach, nicht gekauft werden sollte. Es wird seinen Weg in den Müll finden, wo es auf unterschiedliche Art weiterleben wird, bis es entweder recycelt oder der Kraft des Zerfalles ausgesetzt wird.

Das Recyceln von Roths Internet Cache ist interessant. In diesem Szenario kann es verarbeitet werden und in andere Papierprodukte geformt werden. In anderen Worten, neu auferstehen; etwas, was digitalen Daten niemals widerfahren wird, denn sie bleiben für immer das, für was sie bestimmt waren, es sei denn, ein korrupter Virus hat sich den Daten angenommen.

Es scheint, als habe Roth keinen Kommentar dazu abgegeben, dass Daten abgebaut, verkauft und von verschiedenen privaten und staatlichen Interessenten analysiert werden. Schließlich hat er seine Kunst zwischen Mai und Juni 2013 gemacht. Ich denke allerdings, dass man es einfach nicht lassen kann, einen  Anti-NSA Kommentar in seiner Arbeit zu sehen. Und das ist die Schönheit der Kunst.