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Bushido im Interview zu Charlie Hebdo, Pegida und seinem Glauben

Marcus Staiger spricht mit Bushido über dessen Rolle im Spannungsfeld zwischen Medien, Islam und Rap.

Anis Ferchichi aka Bushido aka Sonny Black gehört zu den meistdiskutierten Rappern Deutschlands. Kontroversen um den Islam, seine Lyrics, die Verbindungen zu Arafat Abou-Chaker und Storys über sein Privatleben pflastern seinen Werdegang als Musiker und öffentliche Person. Einen Tag nach dem Attentat auf Charlie Hebdo hat Bushido auf Instagram und Facebook ein Foto gepostet, auf dem er ein Nike-Sweatshirt mit der Aufschrift „Paris" trägt. Bildunterschrift: „Bald geht's wieder rund … #ccn3 #ccn3kommtundzerficktsoeinige". Die darauf folgende massive Kritik sowohl in den sozialen Netzwerken als auch den arrivierten Medien war gleichermaßen berechtigt wie vorhersehbar.

Marcus Staiger hat Bushido zu Hause besucht, um mehr über seine Beweggründe für das provokante, für viele geschmacklose Posting zu erfahren und mit ihm darüber zu sprechen, wie er seine Rolle im Spannungsfeld zwischen Medien, Islam und Rap einschätzt.

Angesprochen auf die Doppelmoral—auf der einen Seite beleidigt er Politikerinnen wie Claudia Roth und veröffentlicht vor Sex, Gewalt und Drogen strotzende Musik, auf der anderen besucht er regelmäßig die Al-Nur-Moschee, die unter anderem wegen der Einladung der sogenannten Hassprediger Bilal Philips und Abu Bilal Ismail mehrfach ins Visier von Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz geraten ist—wird Bushido kurz nachdenklich und sieht sich im Zwiespalt zwischen Glauben und Geldverdienen. Als Person des öffentlichen Lebens, eine Verantwortung zu sehen, lehnt er hingegen ab.