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Kaufverhalten

Leute mit Jutetasche essen mehr Junkfood

Eine Studie fand heraus, dass Kunden mit wiederverwendbaren Einkaufstüten um bis zu 33 Prozent wahrscheinlicher ungesunde Snacks kaufen als die, die ihre Einkäufe in den Plastiktüten des Supermarkts nach Hause transportieren.
Phoebe Hurst
London, GB
Photo via Flickr user Tim Samoff

Nichts schreit mehr nach „Ich bin endlich erwachsen" als einen Wocheneinkauf zu machen. Du schlenderst am Samstag Nachmittag die Supermarktregale entlang mit einem Einkaufswagen und einer Einkaufsliste bewaffnet und packst alle Zutaten für die leckeren Tajines und Currys in den Wagen, die du in großen Mengen kochen und in einzelne Tupperware-Behälter aufteilen wirst. Und am Mittwoch hängen dir deine selbst gemachten Currys zum Hals raus und du gibst die Hälfte des Budgets der nächsten Woche für Sushi aus.

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Wenigstens hast du deinen Einkauf in einer wiederverwendbaren Tasche nach Hause getragen und kannst dir sicher sein, dass dein Shopping-Trip umweltfreundlich war. Vielleicht hast du eine von diesen Taschen, auf denen steht „I'm not a plastic bag" oder einen abgeranzten alten Jutebeutel, den du damals auf diesem Marketingevent geschenkt bekommen, und mit beidem beziehst du einen klaren Standpunkt gegen die Flut von Plastiktüten, die jedes Jahr im Müll landen.

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Während zwar niemand deinen Recyclingwillen anzweifeln kann (oder deine organisatorischen Fähigkeiten, später einmal wirst du dankbar sein für all die Tiefkühllasagnen), könnten wiederverwendbare Einkaufstaschen jedoch eine ungesunde Ernährung begünstigen.

Wissenschaftler der Harvard und der Duke University haben mit einer Studie herausgefunden, dass die Wahl der Einkaufstasche das Kaufverhalten beeinflussen kann. Die Studie, die im Journal of Marketing veröffentlicht wurde, zeigte, dass Einkäufer mit wiederverwendbaren Tragetaschen zwar tendenziell mehr Bioprodukte kauften, aber auch eine 33 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit aufwiesen, zu ungesunden Snacks zu greifen, verglichen mit denen, die die Plastiktüten der Supermärkte verwendeten.

Uma Karmarkar, Assistenzprofessorin in BWL in der Marketingabteilung von Harvard und Co-Autorinder Studie, erklärte, dass Einkäufer, die ihre eigenen Taschen mitnehmen und Bioprodukte kaufen, sich „oft tugendhaft fühlen, weil sie sich verantwortungsvoll gegenüber der Umwelt verhalten. Dieses Gefühl überzeugt sie, weil sie gut zur Umwelt sind, dass sie sich selbst Kekse oder Chips oder andere Produkte mit viel Fett, Salz und Zucker gönnen sollten."

Die Logik der Stofftascheneinkäufer: Wenn du Biogemüse kaufst und brav recycelst, verdienst du auch etwas Frittiertes/Schokoladiges als Belohnung.

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Das war's aber noch nicht mit den schlechten Neuigkeiten über Einkaufstüten. Mit Hilfe von Daten von Kundenkarten von 2005 bis 2007 eines kalifornischen Supermarkts fanden die Forscher heraus, dass die Einkäufe mit wiederverwendbaren Taschen um fast 11 Euro pro Wocheneinkauf teurer waren. Das ist natürlich mit der höheren Wahrscheinlichkeit, teurere Bioprodukte zu kaufen, gekoppelt.

Die Studie war die erste, die einen Zusammenhang zwischen der Wahl der Einkaufstüte und dem Kaufverhalten herstellt.