Kurz vor der Berlin-Wahl machen Politiker wirklich viel Blödsinn mit, um die Gunst der Wähler zu erlangen. So grillte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und VICE aß mit; die CDU blamierte sich auf vielfältige Weise; und die Rapper Nico Seyfrid und Maxim Drüner von K.I.Z. zogen als Spitzenkandidaten der Partei DIE PARTEI in Anzügen und mit XXL-Kondomen bewaffnet durch die Stadt. Wahlkampf-Irrsinn im Spätsommer.Jetzt setzte die heute-show noch mal einen drauf—sie ließen AfD-Kandidatin Sibylle Schmidt durch Kreuzberg ziehen.Zuerst soll sie einen jungen Mann von der AfD überzeugen. Die Menschen in der AfD hätten sich zusammengetan, "um etwas gegen die unkontrollierte Masseneinwanderung zu machen", sagt Schmidt zu dem Mann mit offensichtlichen Migrationshintergrund und muss selbst lachen.Schmidt ist Urkreuzbergerin, im Frühjahr war sie noch Mitglied der SPD. Ihr Lebenslauf ist überraschend links: Sie betrieb laut der Tageszeitung taz in den 80ern einen Konzertclub, und war in der Kreuzberger Spaßpartei "KPD/RZ". Kurz vor dem Mauerfall habe sie in der DDR Punk-Konzerte organisiert und später in Berlin-Mitte die "Tanzschule Schmidt" eröffnet, die in Wirklichkeit ein Club war. Ein Ex-SPD-Kollege erzählte der taz, er sehe sie nicht als Migranten-Feindin, sondern erkläre sich ihre neuen Einstellungen durch "persönliche Betroffenheit" und "politische Ziellosigkeit".Ihre politische Ziellosigkeit zeigt sich im Video der heute-show beim Wahlkampf-Grillen der GRÜNEN. Nachdem die erst mal ihre Kinder vor der AfD-Kandidatin in Sicherheit gebracht haben—eine Frau zieht ihren Kleinen schützend hinter sich—geht es ins Gespräch. Ob die AfD gegen das Freihandelsabkommen TTIP ist, weiß Schmidt nicht so genau. Auf die Frage, warum AfDler auf der Landesliste stehen, die Verbindungen ins rechtsextreme Spektrum haben, fragt sie: "Wer definiert das?" Als ihr Gesprächspartner die vom Verfassungsschutz beobachtete Identitäre Bewegung anführt, fällt ihr nichts mehr ein. Ihr Gesichtsausdruck rutscht von "Was mache ich hier eigentlich?" nach Oliver-Kahn-soll-direkt-nach-dem-Spiel-ein-Interview-geben-aber-will-nur-in-die-Kabine.Zusammenfassen lässt sich das Video wohl am besten mit den Worten des jungen Mannes vom Anfang.Mann in Kreuzberg: "Die Dame wollte mir gerade erklären, was für die AfD spricht."Reporter: "Als da wären?"Mann: "Weiß ich nicht mehr."Folge VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat.
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