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Endlich bringt jemand auf den Punkt, was viele Strache schon immer sagen wollten

Ein Fotograf aus Niederösterreich richtet sich in einer Videobotschaft an Heinz-Christian Strache und ist „sauwütend".

Mit „Sehr geehrter Herr HC Strache. Ich bin weder links noch rechts. Ich bin ein Mensch, der ab und zu sein Hirn einschaltet." beginnt der niederösterreichische Fotograf Stefan Dokoupil seine Videobotschaft an Heinz-Christian-Strache vom 18. Jänner, die bisher über 3.000 Mal geteilt wurde.

Die Reaktionen auf seine Videobotschaft an Strache sind klarerweise ziemlich heftig—und das in beide Richtungen. Er bekommt in den Facebook-Kommentaren viel Zuspruch aber auch Antworten wie „Und du redest so einen scheiss echt was keinen Kopf und keinen arsch hat der Herr Strache packt wenigstens alles aus was andere Politiker vertuschen sorry".

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In vier Minuten und 28 Sekunden schafft es der Fashion- und Werbefotograf, so ziemlich alles, was sich viele über Strache, die Art und Weise, wie er mit der FPÖ aktuell Politik betreibt und die derzeitige Stimmungs- und Angstmache denken, auf den Punkt zu bringen.

1. Strache will ohne Rücksicht auf Verluste polarisieren

In den ersten paar Sekunden des Videos hält Dokoupil fest, dass das, was Strache macht, „einfach nicht mehr richtig" ist—egal, ob auf Facebook oder anderen öffentlichen Kanälen. Durch das Beschimpfen von Kollegen aus der Bundesregierung oder den Gutmenschen und das Inszenieren als Retter des „Volkes" gibt er sich viel stärker als er es in Wahrheit ist, denn—um es mit den Worten von Stefan Dokoupil zu sagen: „Wir sind nicht das Volk. Es gibt auch noch ein paar Menschen in Österreich, die noch ein Hirn haben."

2. Manche erinnert die aktuelle Zeit an den Nationalsozialismus

Dann erzählt Dokoupil vom 86-jährigen Opa der Familie, der nicht mehr einwandfrei hört, und sich daher lange Zeit beim Fernsehen und Verstehen sehr schwer getan hat. Jetzt, wo er aber ein Hörgerät bekommen hat, hört er jedoch wieder, was die Leute im Fernsehen so reden. Und als er Strache gesehen (und auch gehört) hat, soll er gesagt haben: „Dieser Mensch erinnert mich von seinen Bewegungen, seiner Mimik, seinen Gesten her an Adolf Hitler." Und er gibt ihm Recht.

3. Strache kann einem schon manchmal richtig Angst machen

„Der Faymann, der ist halt der Faymann … Ein Kasperl. Aber Sie, Sie sind gefährlich, Herr Strache. Sie sind brandgefährlich. Der Faymann nicht, der ist halt einfach da. Aber Sie wiegeln die ganze Masse auf. Durch Sie wird es zu einem Bürgerkrieg kommen." OK, einen Bürgerkrieg wegen Strache zu prophezeien, ist vielleicht ein wenig gewagt. Beim Rest jedoch hat er nicht so unrecht. Strache und seine Linie haben das Potenzial, Angst zu machen—auf beiden Seiten. Einerseits wird die Angst vor den „anderen" geschürt und wiederum anderen ist bei dem Gedanken, dass Strache vielleicht wirklich irgendwann so stark wird wie er gern wäre, zum Fürchten.

4. Rechte Hetze trägt zur Radikalisierung von Muslimen bei

Dokoupil sieht in Strache und seiner Politik mitunter den Grund, warum sich in Österreich lebende Muslime radikalisieren. Sie werden hier ausgegrenzt, weil keine anderen Meinungen zugelassen werden. Schuld daran ist laut Dokoupil Strache, der „starr im Kopf" ist.

5. In die Regierung zu kommen, wäre die höchste Strafe für Strache

Der Fotograf wünscht Strache abschließend von ganzem Herzen, dass er an die Macht kommt und regieren muss. Denn erst dann kommt Strache in die Situation, all seine Versprechen einlösen zu müssen—und mehr oder weniger freiwillig zu zeigen, dass er es nicht kann und seine Rolle als der große Revolutionär Österreichs nichts als gute PR war.

Sollte sein Wunsch an Strache wirklich jemals in Erfüllung gehen, wird Dokoupil jedenfalls mit seiner Familie das Land verlassen, denn er macht ihn „sauwütend". Und da ist er nicht der einzige.