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schlechter Trip

Zwei 18-Jährige sind nach einem Zug an einem fremden Joint bewusstlos zusammengebrochen

Unbekannte hatten ihnen die mysteriöse Tüte an der Berliner Warschauer Straße angeboten.
Foto: imago | Future Image

Es gibt zwei Dinge, die fast alle Eltern ihren Kindern mit auf den Weg geben. Erstens: Nimm keine Süßigkeiten von Fremden an. Zweitens: Die wenigsten guten Dinge im Leben kriegt man kostenlos. Wir geben es zwar ungern zu, aber nach Komplettabstürzen auf fremden Hauspartys und Kotzgelagen nach der Space-Cake-Verkostung beim Festival – manchmal wäre es doch besser gewesen, diese gutgemeinten Ratschläge zu beherzigen. Das mussten am Donnerstag auch zwei 18-Jährige in Berlin erfahren.

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Die Geschichte beginnt an der Warschauer Brücke, berühmt-berüchtigt für Touristen-Schlägereien im Vollsuff, aufdringliche Drogendealer und kichernde Teenie-Gruppen auf der Suche nach dem Matrix. Zwei Männer boten vier 18-Jährigen an, mit ihnen zusammen einen Joint zu rauchen. Die Tüte spendierten die Unbekannten, trotzdem lehnten zwei der Jungs ab – die anderen beiden zogen jeweils ein Mal daran. Eine Szene, wie sie sich in Berlin oft abspielt. Doch anstatt die Jungs mit einem angenehmen High in die Nacht zu entlassen, haute der Joint die beiden um.


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Nur Sekunden nachdem der Joint rumgegangen war, brachen die beiden Jugendlichen bewusstlos zusammen. Die anderen beiden Teenager setzten einen Notruf ab, Sanitäter leisteten erste Hilfe und mussten einen der Jungen sogar beatmen. Dann wurden die beiden zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gefahren. "Ob tatsächlich der Joint die Jugendlichen umgehauen hat, werden Blut- und Urintests zeigen", sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei gegenüber VICE, "die kriminaltechnischen Ermittlungen laufen aktuell noch." Alle vier Jungen hätten gewusst, dass es sich um einen Joint handelte. Welche Substanzen sich aber nun genau darin befunden hätten, werde gegenwärtig untersucht.

Die Polizei konnte einen der "Gönner" kurze Zeit später festnehmen. Die Freunde der abtransportierten Jungen hatten den 25-Jährigen in der Nähe des S-Bahnhofs Warschauer Straße wiedererkannt. Bei seiner Durchsuchung fanden und beschlagnahmten die Beamten verdächtige Substanzen. Um welche es sich genau handelt, werde ebenfalls untersucht, so die Pressesprecherin der Polizei weiter. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und illegalen Drogenhandels.

Und die Jungs? Die werden nach der krassen Erfahrung wahrscheinlich dreimal überlegen, ob sich ein Zug an einem unbekannten Joint wirklich lohnt. Wie es Mutti – so oder so ähnlich – schon damals gesagt hat.

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