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Wissenschaftler beweisen: Deshalb wirst du öfter gestochen als andere

Ergebnisse aus der Zwillingsforschung zeigen den Zusammenhang von genetischem Erbe und Mückenstichen.
​Pieks. Bild: ​Wikimedia | Public Domain

​Für mich war es immer eine Mischung aus Aberglaube, Mythos und Wehleidigkeit wenn mir mal wieder jemand in jämmerlichem Ton weismachen wollte, er oder sie würde viel öfter von Mücken gestochen als andere. Doch nun wurde meine gnadenlose Arroganz eines Besseren belehrt, denn die Menschen hatten wohl recht.

Nicht jeder bringt die gleichen Voraussetzungen für eine erfolgreichen Mückenplage mit, denn die kleinen Biester sind wählerisch. Im Grunde eine recht offensichtliche Erkenntnis, denn wer zieht nicht eine schmackhafte, gut gewürzte Lasagne einem drei Tage alten Dosenravioli vor—und so geht es auch den Insekten, auch wenn der Grund nicht im gerne herbei zitierten süßen Blut liegt.

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Der Schlüssel zum Leckerbissen liegt mal wieder in den Genen und äußert sich in einem leckeren Körpergeruch. Das fanden Wissenschaftler unter der Leitung des extrem smarten Dr. James Logan von der London School of  ​Hygiene and Tropical Medicine in einer Studie heraus, die nun in ​PLOS One veröffentlicht wurde.

Die Studie wurde anhand von 18 eineiigen und 19 zweieiigen weiblichen Zwillingspärchen durchgeführt. Für den Untersuchungsaufbau erstellten die Forscher eine Y-förmige Röhre. In die oberen beiden „Beinchen" des Y hielt jeweils ein Zwilling seine Hand hinein, während die Mücken von dem „Röhren-Stamm" aus losgelassen wurden. Eineiige Zwillinge schienen dabei auch in ihrer Insektenattraktivität gleich zu sein, während sich bei den zweieiigen, genetisch weniger identischen Pärchen, Unterschiede zeigten.

Die Zwillinge Alana und Lisa Macfarlane während des Experiments. 

Menschen, die weniger unter den kleinen Blutsaugern leiden, verströmen eine Art natürlichen Mückenabwehrgeruch. Diese Annahme wurde nun durch Erkenntnisse aus der Genetik bestätigt und erklärt, dass die Erblichkeit der für den Mückenschutz zuständigen Geruchsgene ebenso ausgeprägt ist wie die für Intelligenz oder Größe. Welche Gene nun genau verantwortlich sind, wird in nachfolgenden Studien noch dezidiert erforscht.

Die Grundlagenuntersuchung zum Verhalten von Mücken und Moskitos hat sich vorgenommen, neue Erkenntnisse für die Prävention von Denguefieber oder Malaria zu ermitteln. Ziel ist zum Beispiel, ein Präparat zu entwickeln, das geschluckt werden kann und wesentlich besser wirkt als klebrige Insektenschutzmittel zum Einschmieren.