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Nestlé will bald eigene Soylent-Variante in tollen Nespresso-Kapseln anbieten

Unter dem Code-Namen Iron Man entwickeln Forscher des größten Nahrungsmittelkonzern der Welt eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung.
Benutzte Nespresso-Kapseln
Benutzte Nespresso-Kapseln | Bild: imago | imagebroker

Wir wissen nur allzu genau wie wunderbar das Leben mit dem Nahrungsersatzmittel Soylent sein kann. Die angebliche Ernährung der Zukunft war weder lecker, noch gesund, noch hatte es irgendwelche erwähnenswerten positiven Auswirkungen auf den Alltag unseres geschätzten Kollegen Brian Merchant. Und die viel gepriesene Effizienz in Sachen Essensbeschaffung und Welternährung macht Soylent wohl nur für Menschen mit völliger Gleichgültigkeit bezüglich Spaghetti Bolognese, Pfannkuchen oder einer leckeren Brotzeitplatte zu einer echten Alternative.

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Die pragmatische Kaffeefirma Nespresso, die mit der geballten Schönheit von George Clooney von ihrer eher unschönen Aluminiumverschwendung ablenken möchte, ist nun auch auf den Geschmack von Soylent gekommen. Als würde ihr eigentliches Produkt nicht schon unangenehm genug schmecken, möchte man sagen

Die Nestlé-Forscher sind nun dabei, zu ermitteln, welche Nährstoffe der menschliche Körper unbedingt benötigt, um ihren Kunden (also dem gesamten Globus) bedarfsgerechte Mischungen anzubieten. Der eine braucht etwas mehr Vitamin C, der andere einen Hauch Calcium oder eine Zink-Magnesium-Kombination. Das Programm trägt den Codenamen Iron Man und soll im besten Fall ein Kapselprodukt kredenzen, das den kompletten Nährstoffbedarf eines Menschen deckt.

„Früher war Nahrung lediglich Nahrung. Wir schlagen eine völlig neue Richtung ein", erzählte der Leiter des Nestle Institute of Health Science Ed Baetge in einem Interview mit Bloomberg. Jedes Iron Man-Produkt wird um ein Vielfaches wirkungsvoller sein als die Nahrungsergänzungsmittel aus der Drogerie, da die Wirkstoffe direkt auf die Person zugeschnitten sind. Und das beste: Die Nährstoffe sollen in ähnlichen Alu-Kapseln wie der Kaffe verkauft werden.

Anstatt die Idee des Kaffees vom Genussmittel in ein kleines Steak mit Gemüseplatte zu verwandeln, sollte der Konzern sich vielleicht erst noch einmal das Müllproblem der Erde durch den Kopf gehen lassen. Der Milliardenumsatz des weltweit größten Nahrungsunternehmens könnte sicherlich einige gute Ideen zur Rettung unseres Planeten finanzieren und hätte gleichzeitig ein wenig seines eher verwahrlosten Karmas wieder aufbereitet.

„Das Ergebnis ist Essen auf Knopfdruck.", erzählte Baetge. „Wenn wir das richtig angehen, wird das die nächste Mikrowelle für deine Küche."

Es kann jedoch noch ein paar Jahre dauern bis der tägliche Kapselkonsum jegliche anderen Gelüste und Bedürfnisse abdeckt. Immerhin würde dann endlich der Werbe-Slogan in seiner vollen Pracht erstrahlen: Nespresso — what else?

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