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Restaurant Confessionals

Die Höhen und desaströsen Tiefen einer Affäre mit deiner verheirateten Chefin

So schön und aufregend wie es am Anfang sein kann mit der Barmanagerin zu schlafen, es endet unweigerlich in einem Fiasko.
Foto von Robert M via Flickr

Willkommen zurück zu den Restaurant Confessionals, wo wir den Leuten aus der Gastronomie eine Stimme geben, die ansonsten viel zu selten zu Wort kommen. Hier erfährst du, was sich hinter den Kulissen in deinen Lieblingsrestaurants so alles abspielt. Dieses Mal erzählt uns ein Barkellner, wie er sich in seine verheiratete Chefin verknallt hat.

Meine Chefin war der Hammer—sie war richtig heiß.

Sie war Barmanagerin, ich war der kleine Kellner und hatte gerade in dem Laden angefangen. Es war einer meiner ersten Jobs hinter der Bar, in einem Restaurant in einem Casino in Los Angeles. Das war so ein Laden für Cholos", die vor einem Konzert einer alten Band aus den 80ern oder einem Pacquiao-Kampf noch „vorglühen" wollten. Ich habe nur beschissenes Bier und Wodka Tonic serviert.

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Alle weiblichen Angestellten haben enge Schiedsrichter-Shirts getragen und knappe schwarze Röcke—und so auch meine Chefin. Ich hatte seit meinem ersten Tag ein Auge auf sie geworfen. Eines Tages saßen wir beim Mittagessen zusammen, was dann dazu führte, dass wir abends noch gemeinsam im Restaurant gegenüber essen gingen. Und eines Abends landeten wir danach noch auf der Rückbank meines Autos, das auf dem Parkplatz dieses Restaurants stand. Es fühlte sich damals alles unglaublich toll und natürlich an, doch ich hatte keine Ahnung, dass Sex mit dem Boss am Ende heißen würde, dass ich mich von meinem Job verabschieden kann.

Ihr Mann war Sheriff und Jiu-Jitsu-Kämpfer. Trotzdem trieben wir es zwei Monate lang auf der Rückbank meines Autos.

Ich wusste, dass sich da etwas anbahnte, als sie anfing, meine Mittagspause in dieselbe Zeit wie ihre zu legen. Es war alles total verrückt, denn irgendwann fand ich heraus, dass sie verheiratet war. Ihr Mann war Sheriff und Jiu-Jitsu-Kämpfer.Trotzdem trieben wir es zwei Monate lang auf der Rückbank meines Autos, das immer auf dem Parkplatz dieses Restaurants stand. Sie war total paranoid, weil ihr Mann sehr bekannt im Viertel war und, wie sie meinte, seinen Kollegen sagen würde, dass sie bei ihren Patrouillen nach ihr Ausschau halten sollten.

Daraus wurde dann eine regelmäßige Nummer. Wir haben alles total geheim gemacht, 007-Style sozusagen. Wir haben uns in dunklen Gassen in der Nähe des Casinos getroffen, gevögelt, dann ist jeder wieder zu seinem Auto zurückgegangen und am nächsten Tag auf Arbeit erschienen, als sei nichts gewesen. Allerdings merkte ich, dass ich von ihr und dem Rest der Angestellten des Casinos bevorzugt behandelt wurde: Ich bekam die fünf besten Schichten in der Woche und alle meine Kollegen waren extrem nett zu mir. Niemand war sauer, wenn ich Bestellungen stornieren musste, die ich falsch aufgenommen hatte. Manchmal kam ich zu spät, keinen interessierte es. Ich habe sogar kostenlose Chicken Fingers aus der Küche bekommen, wann immer ich wollte. Und so weiter und so fort. Es war eine Art indirekte Sonderbehandlung.

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Doch langsam wurde auch ich ein bisschen verrückt und paranoid. Vielleicht war das ihr Einfluss. Danach ging es mit unserer Beziehung bergab, sie wollte auf richtige Dates gehen, wir haben das einmal probiert. Wir haben Fondue im The Melting Pot gegessen, voll romantisch. Doch so sehr wir den gemeinsamen Moment genießen wollten, war sie absolut paranoid und hat sich beim Essen die ganze Zeit ängstlich umgeschaut. Da wusste ich, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ihr Kerl was mitbekommt. Ich wusste, dass ich Schluss machen musste, aber weil ich ein junger Kerl war, dachte ich auch, dass ich mich noch einmal richtig mit ihr treffen müsste. Also habe ich sie am nächsten Tag zu mir nach Hause eingeladen.

Sie hörte einfach nicht mit diesen Sticheleien gegen mich auf, sie brachte jeden gegen mich auf, sodass es für mich richtig, richtig unangenehm wurde, auf Arbeit zu gehen.

Nachdem wir miteinander geschlafen hatten, fing sie an, von ihrem Mann zu erzählen. Ich sagte ihr, dass ich mir Sorgen machte, weil ich Gefühle für sie entwickelte, aber auch nicht von ein paar Cops zusammengeschlagen werden wollte. Sie hat es einfach nicht kapiert und dachte, dass ich mit ihr Schluss mache. Sie schrie mich an: „Ich habe alles für dich risikiert!" Und dann dampfte sie ab. Natürlich machte ich mir Sorgen, weil ich nicht wollte, dass sie ihrem Mann von mir erzählt. Ich hatte echt Schiss.

Am nächsten Tag kam ich auf Arbeit und es herrschte Funkstille. Sie gab mir nur böse Blicke und behandelte mich wie Dreck. Sie meinte nur: „Ich brauche das bis dann." oder „Ich brauche das sofort." Sie sagte meinem anderen Vorgesetzen, dass ich zu lange für meine Getränke bräuchte, selbst wenn das gar nicht der Fall war. Sie erzählte ihnen auch, dass ich am Abend zuvor getrunken hatte, oder beschwerte sich, dass ich nicht rasiert war. Sie sagte, ich sei zu spät, selbst wenn ich pünktlich war. Irgendwann haben auch die Securitys angefangen mich zu mobben, obwohl ich dachte, dass zwischen uns alles in Ordnung ist.

Sie hörte einfach nicht mit diesen Sticheleien gegen mich auf, sie brachte jeden gegen mich auf, sodass es für mich richtig, richtig unangenehm wurde, auf Arbeit zu gehen. Irgendwann ging ich dann, ich habe gekündigt und das war es für mich in diesem Laden. Und all das nur, weil ich mit meiner Chefin was hatte. Ich bin nicht gerade stolz auf das, was ich getan habe, aber es gehören auch immer zwei dazu.

Ich bin nie dorthin zurückgegangen.

Aufgezeichnet von Javier Cabral