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KHARTOUM VON أ BIS ي (TEIL IV)

Der vierte und letzte Teil des Alphabets

Heute der vierte und vorletzte Teil des Alphabet der sudanesischen Hauptstadt, ihr wisst schon, da wo ein matschiges Wasser, in ein anderes matschiges Wasser fließt und ein drittes noch größeres matschigeres Wasser entsteht, der Nil.

‏FA STEHT FÜR FASICH (FISCHGERICHT)

Die Ägypter sind ja schon extrem auf ihr Flüßchen, dem Nil versessen. In Khartoum ist das um einiges schlimmer. Vor allem der Fisch aus dem Fluss wird wie die Furbys in den 90ern gehandelt. Jeder will soviel wie möglich davon. Den besten kriegt man wenn man um 4 in der Früh zum Fischmarkt fährt.
Fasich ist ein sehr beliebtes Fischgericht, bei dem ganze Fische für ein paar Tage verbuddelt und dann mit einer Chillisauce übergossen werden. Vor allem für diejenigen, die schon viel zu oft wegen der Gräten auf Fisch verzichtet haben, ist Fasich das perfekte Gericht, da die Gräten wenn Fasich fertig ist, schon verrottet sind.

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 QAAF STEHT FÜR QISMA

Da die Scharia gillt und die Sudanesen sich eigentlich wirklich dran halten, gibt es keine Nachtclubs oder Bars. Die reichen Khartoumer haben ihre Häuser zu Partyfestungen ausgebaut. Lautsprecher in jedem Raum, versteckte Bars und am aller wichtigsten, ein Portier der Schmiere steht. Wenn der durchschnitts Khartoumer feiern will, dann geht er zu einer Hochzeit. Weil hier die Frauen dauerschwanger sind und jeder mit jedem verwandt, kriegt man wöchentlich Einladungen zu mehreren Hochzeiten. Theoretisch kann man einfach an einem Donnerstagabend zu einer der Hochzeitshallen gehen und bei einer Feier hineinspazieren, falls die einen fragen sollten, zu wem man gehört, sagt man einfach Mohamed oder Mustafa, wird schon passen. So kann man ein gratis Abendessen abstauben und den Auftritt von einem der vielen Hochzeitssänger des Sudan genießen, die hier wie Superstars gefeiert werden. Im Sudan gibt es keine gewöhnliche Sänger die nur Alben verkaufen und touren, nur berühmte Hochzeitssänger, von denen Qisma die höchste Gage verlangt. 800€

‎‏KAAF STEHT FÜR KARO (ESELKARREN)

In Khartoum verhällt sich der Verkehr wie in jedem anderen dritte Welt Land, es gibt immer Stau und alle fahren wie lebensmüde Freaks. Man steckt also oft genug in einem Stau, sieht die grüne Ampel vor sich und weiß ganz genau, dass sie einen Scheißdreck mit dem Fahrverhalten von irgendwem auf dem gesamten Kontinent zu tun hat. Und dann schleppt sich plötzlich ein Esel mit einem Typen der ihn peitscht und einem Flachbildschirm beladen an einem vorbei.
Karos lassen einen die Leute in den anderen Autos weniger hassen.