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Waldsterben in schön

Eine neuer Forschungsverbund zeigt mit beeindruckenden Karten das ganze Ausmaß der Veränderungen der Waldbestandes – und die Chanden von Daten für Gegenmaßnahmen.

Die Tatsache, dass der Waldbestand überall auf der Welt zurückgeht, dürfte dich bedauerlicherweise nicht überraschen. Darüber hinaus ist diese Statistik alleine auch keine besonders hilfreiche Erkenntnis. Um den Rückgang zu bekämpfen, musst du zunächst einmal wissen, warum die Wälder verschwinden. Und dafür müssen wir genauer wissen, wo der Bestand zurückgeht – und auch wo sich die Wälder erholen.

Eine fünfzehnköpfige Forschergruppe von der University of Maryland, Google und dem US Geological Survey verfolgt momentan ein ehrgeiziges Projekt, um die regionalen Bedeutungen aus den globalen Daten des Waldbestandes zu analysieren: Aus der Untersuchung von 654.178 Landsat-Satellitenbildern errechneten und kartographierten sie die Veränderungen der globalen Waldfläche. Und in diesen oben abgebildeten Karten, kannst du nun nach Lust und Launen herumklicken.

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Die Ergebnisse der Forschung wurden kürzlich in Science veröffentlicht, und zeigen den weltweiten Wandel in beeindruckender Präzision. Beispielsweise zeigen, dramatische Verluste in Sumatra das ganze Ausmaß von den wirtschaftlichen Entwicklungsfortschritte im vergangenen Jahrzehnt auf das Land. Auf der anderen Seite gibt es ein verwirrendes Durcheinander von Zu- und Abnahme des Baumbestandes in Zentralkanada, welches das Resultat einer entwickelten Holzfäller Industrie darstellt.

Insgesamt stellten die Forscher fest, dass 2.3 Millionen Quadratkilometer Wald im Zeitraum von 2000-2012 verloren gingen. In der selben Zeit kamen lediglich 0,8 Millionen Quadratkilometer hinzu. Wie du jedoch sehen kannst, sind es vor allem die regionalen Einblicke, die den wahren Wert der Studie ausmachen. Es ist einfach zu schwierig Auslöser und Wirkung zu bewerten, wenn du auf den globalen Maßstab schaust. Der resultierende Mangel an Klarheit macht aufgeklärte und effektive Handlungsentscheidungen äußerst schwierig.

„Die Rückgänge und Zunahmen des globalen Waldbestandes verändern viele wichtige Aspekte des globalen Ökosystems, wie z.B. die Klimaregulierung, die CO2-Speicherung, Biodiversität und die Wasserversorgung. Bis jetzt gab es aber noch keine detaillierte, akkurate, einfach verfügbare und satellitenbasierte Daten zum Waldbestand, die sowohl einen lokalen und einen globalen Umfang abdecken," sagte Maryland Professor Matthew Hansen, der führende Autor der Studie in einem Statement.

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Von vier Waldzonen — tropisch, subtropisch, gemäßigt und subarktisch — fanden die Forscher nur eine Waldart, die einen globalen Trend widerspiegelte: Der tropische Regenwald verliert jährlich um 2101 Quadratkilometer mehr an Fläche. Und das trotz der löblichen Anstrengungen Brasiliens die Entwaldung in der Amazonas-Region zu verlangsamen. Dieser angestrebte Wandel wird aber „konterkariert durch den zunehmenden Waldverlust in Indonesien, Malaysia, Paraguay, Bolivien, Zambia, Angola, und anderswo," schreiben die Autoren der Studie.

Für die drei anderen Waldtypen spielt die Forstwirtschaft eine große Rolle, insbesondere in den subtropischen Waldgebieten im amerikanischen Süden, wo „Wald häufig wie eine Kulturpflanze behandelt wird und die Präsenz eines langlebigen Waldes relativ selten ist." In gut regulierten Forstwirtschaften, wird dieser Verlust abgeschwächt von Anforderungen zur Wiederaufforstung. Außerdem haben die hohen endemischen Umsätze auch zu einer der besten Verhältnisse von Verlust-und-Gewinn in dieser Region geführt. Mit anderen Worten: Obwohl eine Menge Wald hier abgeholzt wurde, kam es auch zu einer großen Anzahl an Neupflanzungen, und im Falle von Entwaldungen, die durch Landumwandlungen angetrieben sind wie im Amazon, passiert so etwas natürlich nicht so häufig.

Eine ähnliche Situation wurde auch in den Wählten der gemäßigten Klimazonen festgestellt, die häufig ausgewachsene Hartholzindustrien beheimaten. Gemäßigte und subtropische Wälder sind außerdem häufiger von Feuer betroffen, dessen Auswirkungen schwerer vorherzusagen sind als bei Abholzungen.
Für jeden Quadratkilometer gewonnener Waldfläche gingen in den gemäßigte Waldregionen dennoch 1,6 verloren, was darauf verweist, dass die gegenwärtigen Ernten nicht nachhaltig sind – oder dass wir nicht genug Bäume pflanzen.

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Dennoch handelt es sich auch hier um eine zu verallgemeinernde Schlussfolgerung, denn die Unterschieden zwischen Regionen schwanken auch an diesem Punkt gewaltig. Und genau deshalb wurden jetzt diese großartigen Karten erstellt: Ein präzises Datenbild ist entscheidend, um ein effektives Management betreiben zu können, denn das Spektrum ökonomischer, regulatorischer und ökologischer Faktoren, die den Waldverlust zu beeinflussen ist ansonsten einfach zu vielfältig.

Die Forscher sagen, dass ihre verfeinerten Datendarstellung eine beeindruckende Auflösung von 30 Metern erreicht — und natürlich sind hierfür massive Datenresourcen notwendig, sowie die Fähigkeit diese Informationen auf effektive Weise zu prozessieren: In diese Karte flossen alleine 600.000 Satellitenbilder, die über einen Zeitraum von 12 Jahren aufgenommen wurden, ein.
Natürlich ist es hierfür ein guter Start die Möglichkeiten des us-amerikanischen Geological Service und des Landsat Programms ausnutzen zu können. Und auch die Fähigkeiten von Google schaden hier sicher nicht.

„Im Angesicht der fortschrittlichen Fähigkeiten zur Bildverarbeitung und der Strategien zur Datenverwendung ist es inzwischen möglich starke Computersysteme, wie die Google Cloud zu benutzen, um effektiv Datenverläufe auf einer globalen Ebene zu verarbeiten und zu prozessieren, um quantifizierte Ergebnisse zum Landwandel zu erhalten", so geben die Forscher an, ein Vorbild für zukünftige Datengestützte Waldkampagnen abgeben zu wollen. Sie machen Werbung für die Möglichkeiten dieser Art von Forst-Managements: „Es gibt verschiedene aktuelle oder geplante Satellitensysteme zur Datensammlung, die vergleichbar sind mit Landsat. Ähnliche kostenlose und auf einer offenen Datenpolitik basierende Angebote könnten die Möglichkeiten vergrößen, dass Daten der Allgemeinheit dienen und eine größere Transparenz in die Entwicklung, Implementierung und Reaktionen von politischen Initiativen, die den Wald betreffen."

Die Autoren stellen fest, dass Brasilen bereits einen datengetriebene Analyse für seine forstwirtschaftlichen Strategien verwendet, was zu einer starken Abnahme der Entwaldungsraten geführt hat. Wir haben hier also ein smartes Modell, welches andere Länder für ihre Umweltpolitik verwenden sollten, insbesondere in der Amazonasregion. Selbstverständlich können auch clevere Regulierungen von Korruption umgangen werden, was viele der entwickelten Nationen der Erde beeinflusst hat.
Auf jeden Fall gibt es aber nun ein solides Vorbild um festzustellen, wo die Entwaldung passiert. Und der nächste Schritt ist es nun einfach dieses mächtige Werkzeug sinnvoll einzusetzen.