Aus Liebe wollte ein Junge 57 Kilometer zu seiner Freundin laufen und scheitert bitter

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Aus Liebe wollte ein Junge 57 Kilometer zu seiner Freundin laufen und scheitert bitter

Polizeihubschrauber, Handyortung, das volle Programm in Thüringen: Zu viel Liebe macht nicht nur blind, sondern auch dumm.

Mit der Liebe ist es wie mit dem Alkohol: zu viel davon macht dich dumm. … oder lässt dich dumm wirken. Beispiele dafür, wie sehr der Alkohol unser kognitives Kapital mindert, gibt es zuhauf. Gestern erst berichtete die Polizei in Schneverdingen von einem 17-Jährigen, der sich bei einem Osterfeuer so sehr die Kante gegeben hatte, bis er schließlich um 01:00 Uhr nachts in der Innenstadt wieder aufwachte—ohne Hose und Schuhe. Handy und Schlüssel fehlten auch, wie das Hamburger Abendblatt berichtet. Ein Klassiker. „Der Betroffene selbst hat keine Erinnerung an den Geschehensablauf", teilte Polizeisprecher Detlev Maske der Öffentlichkeit mit. „Das ist definitiv kein Aprilscherz. Wir ermitteln wegen Diebstahls und bitten Zeugen, sich zu melden." Immerhin ist der Jungspund in Schlafdistanz seines Zuhauses aufgewacht; hätte auch genauso gut Paris sein können.

So viel zum Alkohol und seinen magischen Kräften. Auch die Liebe verfügt über ähnliche Talente. Der Unten-ohne-Koma-Patient fand nämlich gestern sein liebestrunkenes Äquivalent, wenn auch Hose und Schuhe in dem Fall am Leibe bleiben durften. Wie die Thüringer Allgemeine berichtet, musste die Polizei mit einem Suchhubschrauber und Handyortung vergangene Nacht ausrücken, um einen verwirrten 18-Jährigen zu retten. Aus Liebe wollte er die Strecke von Leinefelde (Thüringen) zur seiner Herzensdame nach Wernigerode (Sachsen-Anhalt) zu Fuß laufen. Anstatt aber die Distanz auf konventionellen, geteerten Wegen hinter sich zu bringen, entschied sich der Junge, querfeldein zu gehen. Ebenfalls um 01:00 Uhr verlor er komplett die Orientierung. Zum Glück besaß das Handy noch genug Saft, um damit einen Notruf entsenden zu können. Mit mehreren Streifenwagen und einem Polizeihubschrauber rückten die Beamten aus und fanden den stark unterkühlten 18-Jährigen schließlich in der Nähe von Wipperdorf. Von den Rettungskräften konnte er in das Südharz-Klinikum gebracht werden.

Interessant wäre es zu wissen, ob seine Geliebte die ganze Aktion als einen Akt größter Romantik oder doch nur als peinlich empfand, weil ihr Freund sich trotz Smartphone nicht in der Welt zurechtfand. Wenigstens ist ihre verirrte Hälfte der lebende Beweis für die Floskel „Liebe macht blind."