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Die König der vom Aussterben bedrohten Tiere

Wegen aufdringlicher Menschen und neuen Viren könnten Senegal-Löwen und der Indische Tiger schon bald für immer verschwunden sein.
Ein Westafrikanischer Löwe. Foto: Jonas Van Der Voorde Wikipedia. Lizenz: CC BY SA 3.0

2014 war bisher nicht das beste Jahr für Raubkatzenliebhaber. Eine Studie von PLOS One zeigte, dass die westafrikanischen Löwen stark gefährdet sind—vor allem aufgrund des Wildfleischhandels und schlampiger Schutzbemühungen. Ein internationales Forscherteam hat jetzt festgestellt, dass diese spezifische Löwenart nur noch 406 Tiere umfasst, von denen 250 voll ausgewachsen sind.

Die Subspezies der westafrikanischen Löwen umfasst so nur noch 1 Prozent ihres ursprünglichen Bestandes. Der drastische Rückgang des Bestandes hat die Forscher jedoch nicht so sehr schockiert, denn der radikale Rückgang der Artenvielfalt in der Region ist schon seit Längerem bekannt. Der Bestand der großen Säugetieren in Westafrika verzeichnet zwischen 1970 und 2005 einen Rückgang von 85 Prozent. Und obwohl die auch als Senegal-Löwe bekannte Art am stärksten vom Aussterben bedroht ist, lässt sich auch ein allgemeiner Rückgang bei Löwen verzeichnen: Nur noch 35.000 Löwen verbleiben, eingepfercht auf eine Fläche, die ein Viertel ihres ursprünglichen Lebensraumes ausmacht.

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Für Tiger sind die Bedingungen noch schlimmer. Die größten Katzen der Welt, sind im Weltbestand auf 3.200 zurückgegangen–ein Rückgang von 95 Prozent seit der Wende des 20. Jahrhunderts. Der starke Rückgang hat teilweise mit dem massivem Wachstum der asiatischen Städte zu tun, der die Lebensräume der Tiger fragmentiert und zerstört. Ein weiteres konstantes Problem sind die Wilderer, die alleine für das vergangene Jahr 48 wilde Tiger auf ihrem vermutlich eher unterentwickelten Gewissen haben.

Und als ob die Aussichten für Tiger nicht schon schlecht wären, hat sie jetzt die Epidemie des Staupe-Virus erreicht. Das Virus ist ein Nebeneffekt vom Eingriff in den Lebensraum, ähnlich wie es bei Haushunden verbreitet ist. Indische Umweltschützer haben Grund zur Sorge: Die gleiche Krankheit brach 1994 in Tansania aus und tötete mindestens 1.000 Löwen, die im Serengeti-Nationalpark lebten. Wenn die Tiger eine ähnliche Anzahl an Todesopfern erleiden, wird ein Drittel des Bestandes ausgelöscht.

Bisher wurden vier tote Tiger mit der Krankheit in Indien entdeckt. „Das sind sehr beunruhigende Funde," sagte AK Sharma, leitende Wissenschaftlerin an der Indischen Veterinary Research Institute. „Die Fälle waren ziemlich weit voneinander entfernt, und der letzte Fall kam aus einem Gebiet, wo es keine Hunde gibt. Es scheint also, dass sich das Virus ausbreitet." Es gibt keine Heilung für die Krankheit, aber das Impfen von Hunden hilft die Reichweite der Krankheit einzugrenzen.

Der sinkende Bestand von wilden Löwen und Tigern ist viel mehr als nur eine ethische Frage. Wie meine Kollegin Lex Berko letzte Woche schrieb: Die großen Fleischfresser nehmen eine wertvolle ökologische Rollen ein. Sie helfen Krankheiten bei Pflanzenfressern zu reduzieren und fördern die Blüte von Pflanzen die Kohlenstoff speichern, was wiederum eine wichtige Verteidigung gegen den Klimawandel ist. Sie wies ebenfalls darauf hin, dass die Großkatzen nicht die einzigen Fleischfresser sind für die es in den letzten Jahrzehnten begann eng zu werden—von den 31 Großraubtieren, die von der Internationalen Union als erhaltenswert eingestuft wurden, sind 61 Prozent entweder gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Es ist offensichtlich, dass Senegal-Löwen und Indische Tiger nicht ohne erneute Schutzbemühungen und härteres Vorgehen gegen Wilderer überleben werden. Das ist ein enormer Klumpen schlechter Nachrichten, ich weiß. Um den Ernst der Lage ein bisschen zu entschärfen, erzähl ich jetzt eine seltsame Geschichte: 2013 erschienen offenbar zahlreiche Berichte über geheimnisvolle Großkatzen, die in ganz Cornwall und Devon im Südwesten England gesichtet wurden. Die Bewohner vor Ort nennen sie „die Besite von Bodmin".

„In den Berichten ist die Rede von großen, schwarzen Katzen, aber es bleibt die offene Frage, was das eigentlich für Tiere sind," sagte Danny Bamping von der British Big Cat Society, der BBC. „Ich finde es sehr spannend, dass wir hier in Großbritannien vielleicht eine einzigartige Raubkatze haben."

Es ist schön, sich vorzustellen, dass Raubkatzen in Regionen leben, in die sie nicht gehören. Schon allein für den Ausgleich der sterbenden Tiere in den Gebieten, in die sie eigentlich gehören. Ich würde die Bestie von Bodmin definitiv willkommen heißen.