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Haftbefehl gegen Lokalpolitiker: Dringender Verdacht, dass er seinen Neffen vergewaltigt hat

Die Frau der Verschwundenen brachte einen USB-Stick zur Polizei, der den Missbrauch beweist.
Foto: imago | Christian Ohde

Im Sommer verschwanden Lokalpolitiker Daniel Brumberg (Bürger für Herford, 44) aus Herford und sein Neffe Jörn Schur (15) aus Hamm. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld einen Beweis, dass der Onkel seinen Neffen missbraucht haben soll: Die Frau des vermissten Ratsherren brachte einen USB-Stick mit Fotos des Missbrauchs zur Polizei. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bielefeld bestätigte das gegenüber VICE. Das Amtsgericht Bielefeld erließ einen Haftbefehl, mit dem jetzt nach dem ehemaligen Kommunalpolitiker gesucht wird.

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Der Fall ließ ratlos zurück. Die Eltern des zusammen mit seinem Onkel verschwundenen Jörn Schur hatten Hoffnung in die Ausstrahlung eines Fernsehbeitrags in der Sat-1-Sendung Fahndung Deutschland gesetzt. Aber: Es ging kein einziger Hinweis bei den Ermittlungsbehörden ein. Seit die beiden verschwunden waren, schien sie niemand gesehen zu haben.

Am 10. Juni 2016 war Jörn morgens mit dem Fahrrad von zu Hause vorgeblich zur Schule losgefahren und ist seitdem nicht mehr zurückgekehrt. Der Jugendliche ist 1,72 Meter groß, schlank und hat braunes Haar mit roten Strähnen vorne. Zum selben Zeitpunkt verschwand sein Onkel, gleichzeitig auch seine blaue Mercedes-C-Klasse.

Weil es keine Beweise gab, die eine Straftat des ehemaligen Kommunalpolitikers zeigte, wurde erst nur nach dem Jungen gefahndet. Der ehemalige Ratsherr gab im Vorfeld "aus persönlichen Gründen" sein Mandat auf.

Die Eltern der verschwundenen Jungen hatten vermutet, dass sich der ehemalige Politiker und sein Neffe nach Kanada abgesetzt haben könnten. Brumberg habe dort einmal gelebt. Die Staatsanwaltschaft stellt allerdings ernüchternd fest: "Es gibt keine Anhaltspunkte, wo sich der Beschuldigte aufhalten könnten", wie uns ein Sprecher sagte. Auch wisse man nicht, ob die beiden sich augenblicklich zusammen an einem Ort befinden. Mit dem Haftbefehl soll jetzt nach 22 Wochen Bewegung in die Suche kommen.

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