FYI.

This story is over 5 years old.

Stuff

Dieser Typ aus Niederösterreich hat einen Mammutzahn zuhause

Leider ist Helmut Holzschuh aus Kienberg nicht auf Tinder, sonst würden wir dort mit „Willst du meinem Mammutzahn sehen?“ endlich mal einen guten Anmachspruch lesen.

Rickydavid via photopin cc

Auf Tinder liest man eigentlich jeden Anmachspruch früher oder später mal, aber „Willst du meinem Mammutzahn sehen?“ war zumindest bei uns noch nie dabei. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Helmut Holzschuh aus Kienberg Tinder leider nicht benutzt. Vor 55 Jahren fand der Pensionist in einer Sandgrube einen Backenzahn des Elefantenvorgängers Mastodon, dessen Alter von der Uni Wien auf 7 bis 9 Millionen Jahre festgestellt wurde.

In seiner Wohngegend in Kienberg kennt den prähistorischen Schatz des Rentners schon jeder, aber wenn es neue Nachbarn gibt, ist der Ansturm groß. „Dann kommen die alle an: Zeig mal den Zahn her! Zeig mal den Zahn her! Dann hol ich ihn eben raus und zeig den Zahn herum.“

Holzschuh selber klingt nicht sehr aufgeregt bei dem Thema Urzeitzahn. „Naja, ich hab den ja schon so lange, der gehört für mich halt einfach dazu.“ Mit 14 fand er den Zahn in einer Sandgrube. Die Besitzerin der Grube wollte den Fund nicht, also nahm Holzschuh ihn mit. „Die wusste bestimmt nicht, was das ist.“ Auch Holzschuh wird nicht sofort gewusst haben, was er da in seinen Händen hielt, auch wenn er das nicht wirklich zugeben will. „Naja, so dunkelgelb, schrumpelig, bisschen abgenutzt—das erkennt man schon. Nur von welchem Tier genau wusste ich nicht.“

Seitdem liegt der Mammutzahn bei Holzschuh in der Schublade, funktioniert mal als Briefbeschwerer, mal als Türstopper. „Nein, den verkauf ich nicht. Der hat doch keinen Wert, der ist nur mein Glücksbringer.“

Glück brachte Holzschuh der Zahn vor 50 Jahren beim Treffen mit seiner Frau Anna . „Ja …“ kichert Holzschuh ein bisschen. „Die fand das schon interessant, als ich gesagt hab, ich hab da so einen Zahn zuhause …“ Näher wolle er auf das Thema nicht eingehen. Verheiratet sind die beiden immer noch, aber inzwischen ist der Zahn eher Staubfänger als Aphrodisiakum.