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Motherboard

YouTube schafft es einfach nicht, Hasskommentare zu löschen

Kein Mensch durchblickt die Meldeverfahren bei YouTube – daher haben wir 100 Hetzkommentare geflaggt. 88 sind nach Monaten immer noch da. Unser Test zeigt: YouTubes Umgang mit Hass und Holocaustleugnung ist erbärmlich.
Bild: imago

Was haben YouTube und ein Faultier gemeinsam? Sie machen wenig, und das auch nur sehr langsam. Das ist zumindest unser Fazit, nachdem wir einen Monat lang Hasskommentare der übelsten Sorte auf der Videoplattform gemeldet haben.

Dabei galt YouTube in der Öffentlichkeit bislang eigentlich als Musterschüler im Einsatz gegen Online-Hassrede. Jugendschutz.net bescheinigte der Seite in einem Test eine zuverlässige Löschquote von über 90 Prozent strafbarer Inhalte, der deutsche Justizminister Heiko Maas lobte die Videoplattform in einem Facebook-Post, und das Handelsblatt titelte sogar "Vorbild YouTube" in einem Artikel über den Kampf sozialer Netzwerke gegen Hasskommentare und Hetze.

Was wie eine einwandfreie Erfolgsgeschichte für YouTube klingt, sieht in der Realität ganz anders aus – zumindest wenn es um die Kommentare von Nutzern und nicht nur um hochgeladene Videos geht. Denn wer über die Plattform surft und sich die Kommentarspalten unter den Clips anschaut, der liest dort massenweise verleumderische, hetzerische und gewalttätige Inhalte, die dort eigentlich gar nicht stehen dürften: "Alle Linken in die Gaskammer", "Es wird Zeit, dieses Scheiß Türkenpack auszurotten und zu vernichten!!!" oder "Weg mit der Volksmörderin, aufhängen die Schlampe" (im Original stilecht vollständig in Großbuchstaben) sind typische Beispiele, nach denen man nicht lang suchen muss.

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