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The Sprinkles of the Sandman Issue

Mein Leben mit großen Männern

Ein merkwürdiger Aufenthalt in Mobutus Dschungelrefugium als Gast von Mobutu Sese Seko.

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Robert Wiener

Die Welt hat schon bösartigere Tyrannen gesehen als Zaires Herrscher Mobutu Sese Seko, selbst in Afrikas Heer „Großer Männer", die die Macht an sich rissen und sich daran festklammerten, als Europa seinen kolonialen Würgegriff um den Kontinent lockerte. Aber es gab keinen zweiten auch nur ansatzweise so schillernden Despoten. Obwohl Jean-Bédel Bokassa aus der Zentralafrikanischen Republik auch nicht übel war, der sich 1977 selbst zum Kaiser krönte und genüsslich das Fleisch seiner Feinde verspeiste. Mobutu kam dem Kannibalismus nur insofern nahe, als er hin und wieder etwas menschliches Blut vergoss. Mobutu gelang es, Zaire (heute die Demokratische Republik Kongo) 32 Jahre lang zu kontrollieren, bevor er 1997 abgesetzt wurde. In dieser Zeit ließ er das Land ausbluten, während er einem Lebensstil frönte, vor dem jeder echter Kaiser vor Neid erblasst wäre. Als ich einmal mit Mobutu in seiner privaten DC-8 von Frankreich nach Zaire geflogen war, sah ich mit Erstaunen, dass er den Jet sofort wieder an die Riviera zurückfliegen ließ, um eine Modezeitschrift zu holen, die Madame Mobutu vergessen hatte. Im Juni 1993 hatte CNNs Afrikakorrespondent Gary Striker vor, „Le Maréchal" über die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Südosten des Landes zu interviewen, wo Mobutus seit Monaten unbesoldete Armee die Hauptstadt Kinshasa plünderte. Ich war Garys Produzent, aber da wir ahnten, dass „der große Steuermann" (Mobutu hatte eine ellenlange Liste inoffizieller Titel) niemals mit der Wahrheit herausrücken würde, hatte ich noch ein heimliches zweites Ziel. Ich wollte Mobutus Hut: dieses kecke Markenzeichen aus Leopardenfell, das er überall zur Schau trug. Als das Militär mit der Plünderung Kinshasas begann, machte sich Mobutu aus dem Staub und verschwand in sein Heimatdorf Gbadolite, wo er mitten im Äquatorialwald einen prachtvollen Präsidentenpalast hatte errichten lassen. Dorthin zu gelangen—und Mobutu für ein Interview zu gewinnen—war selbst für afrikanische Verhältnisse eine herkulische Herausforderung. Ich war seit Wochen mit Mobutus Beratern in Kontakt, während wir in Gabun über andere Dinge berichteten: den zweiten Afrikanisch/Afro-Amerikanischen Gipfel in der Hauptstadt Libreville und Albert Schweitzers berühmte Leprakolonie in Lambaréné. Das Krankenhaus war immer noch in Betrieb, ebenso wie ein kleines Museum mit der berühmten Orgel des Doktors (samt Bach-Partitur) und anderen persönlichen Gegenständen aus dem Besitz des Friedensnobelpreisträgers von 1952. Suzanne, die Museumsführerin, war noch ein Kind, als Schweitzer das Krankenhaus leitete, und erzählte, dass der Große Albert, der Pünktlichkeit für eine Tugend hielt, sowohl Mädchen als auch Jungen brutal schlug, wenn sie zu spät zur Schule kamen—ein pikantes historisches Detail, das das Nobelpreiskomitee offenbar übersehen hatte. „Oh ja", bestätigte Suzanne, „er schlug uns SEHR hart ins GESICHT." Zurück in Libreville erhielt ich endlich Nachricht, dass Mobutu uns eine Maschine für den Flug zu seinem Dschungelaußenposten schicken würde. Wir sollten früh am nächsten Morgen am Flughafen sein, wo wir dann 14 Stunden auf eine Maschine warteten, die nie kam. Das war wieder einmal ein WAWA1 Moment. Zwei Tage und 600 Dollar Telefongebühren später waren wir zurück am Flughafen … und warteten wieder. Nachdem wir dort weitere zwölf Stunden Däumchen drehend herumgestanden hatten, landete eine weiße 727 mit Zaires unverwechselbarer rotgoldener Fackel auf dem Seitenleitwerk und rollte die asphaltierte Landebahn hinauf. Kaum zehn Minuten später waren wir in der Luft. Der Luxusjet hatte vorher Jordaniens König Hussein gehört. Er hatte eine Zwei-Mann-Crew und eine umwerfende zairische Hostess. Wir waren die einzigen Passagiere. Ich linste in Mobutus Schlafzimmer und Bad, doch die Hostess erklärte uns: „Betreten verboten." Für sie galt das eindeutig nicht, vor allem dann nicht, wenn „Le Patron" an Bord war. Bereitwillig erklärte sie uns, sie sei stolz dem Führer ihres Landes—in jeder Hinsicht—dienen zu können. Dunst stieg über dem roten Lehmboden auf, als wir in Gbadolite landeten. Man konnte Afrika förmlich riechen, ein Sinneseindruck, der mir immer wieder Freude macht. Die Fahrt zu Mobutus Dschungelpalast war kurz. Dort wurden wir eilig in einen immensen „Salon" geführt, der eher auf europäische Staatsmänner zugeschnitten zu sein schien als auf den Führer eines autoritären afrikanischen Regimes. Der Raum war vollgestopft mit Louis-XVI-Möbeln, Gobelins, Wandteppichen, Renoir- und Monet-Gemälden und, ganz am Ende, einer großartigen Mahagoni-Bar gefüllt mit erlesenen Cognacs, Calvados und allerlei Spirituosen. Jede Flasche hatte etwa die Größe einer Balthazar Champagnerflasche. Zaire ist berühmt für seine außergewöhnlichen Skulpturen, doch nichts an diesem Ort erinnerte auch nur entfernt an Afrika. Ich habe meinen Teil an Diktatorenrefugien gesehen, aber dieses hier übertraf alle. Mobutus Geschmack war irgendwie abnorm. Nichts, was er besaß, verwies auf sein afrikanisches Erbe. Obwohl er ständig über die reiche Geschichte dieses Kontinents schwadronierte, der nun für immer das Joch des Kolonialismus abgeschüttelt habe, hatte Mobutu sein Heimatdorf in ein simples Zerrbild seiner Gier verwandelt. Er war der Gordon Gekko Afrikas und seine bizarren Vorlieben bestätigten dies.

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Zaires Präsident Mobutu Sese Seko (rechts) und Robert posen fürs Familienalbum in Gbadolite, Juni 1993

Ein weiß behandschuhter Butler servierte Drinks, während zwei präsidiale Speichellecker das Programm durchhechelten: Wir würden später mit einem ausländischen Minister und einem Teil des Mobutu Clans dinieren, aber nicht mit „Le Chef" persönlich. Das Interview war für den kommenden Morgen um 10 Uhr vorgesehen. „Seine Exzellenz ist morgens am besten in Form", erklärte ein Mitarbeiter. „Wir würden doch sicher verstehen, dass er müde sei, nachdem er den ganzen Tag lang bedauerliche Probleme lösen müsse."

Mein Kontaktmann und Informant, Monsieur Bruno, griff ein, als ich die Augen verdrehte. „Robert, vertrau mir bitte", bat er mich, als ihm mein Missmut auffiel. „Das Interview wird stattfinden. Das versichere ich dir." Ich war nicht um Brunos Aufrichtigkeit besorgt; auf ihn war Verlass. Aber ich war nicht zum ersten Mal den Launen eines Despoten ausgeliefert, der keine Verwendung für das Konzept von Zeit hatte. In der Ahnung weiterer logistischer Albträume arbeitete mein Gehirn auf Hochtouren. Ich erklärte, dass wir unbedingt am Spätnachmittag wieder in Gabun sein müssten, um den letzten Flug nach Abidjan zu erwischen. Alle Mitarbeiter des Präsidenten versicherten, es würde kein Problem geben—mit anderen Worten, halt die Klappe und genieß den Aufenthalt.

Vor dem Abendessen schauten wir die Abendnachrichten, die wie immer mit einem musikalischen Tribut an den „Führer" begannen. Mobutus Konterfei erschien auf dem Bildschirm, sein Kopf schwebte schwerelos über den Wolken. Selbstverständlich wurde die Gewalt im Land mit keinem Wort erwähnt

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Das Abendessen wurde serviert und erinnerte mich an meinen Kumpel, den ehemaligen CNN-Korrespondenten Richard Blystone. Er und ich spielten einmal mit dem Gedanken, ein praktisches Phrasenbuch für Journalisten im Ausland zu verfassen, in dem jeder Ausdruck phonetisch in zahlreiche Sprachen und Dialekte übertragen wäre. Ganz oben auf der Liste stand: „Hm … schmeckt wie Hühnchen!" Eine Wendung, derer ich mich an diesem Abend mehrfach bediente, während Berge von Schmorgerichten und lokalen „Delikatessen" auf meinen goldgerahmten Präsidentenporzellanteller gehäuft wurden. Gary—damals der Erfahrenere in der Afrika-Berichterstattung—hatte den Butlern schlauerweise erklärt, er sei „strenger Vegetarier". So stocherte er in einer kleinen Portion gekochter Tomaten und Mais herum und aß von seinem winzigen Baguette lediglich das Innere. Mehr als einmal warf er mir einen vielsagenden Blick zu: „Viel Spaß auf dem Klo heute Nacht!"

Robert meldet sich in der Zentrale mit „Mission erfüllt!"

Kaum 30 Minuten später machte sich meine Verdauung bemerkbar. Da mir klar war, dass ich auf keinen Fall bis zum Nachtisch durchhalten würde, nahm ich Bruno beiseite, um zum Rauchen nach draußen zu gehen. „Ich möchte, dass du etwas für mich tust", flüsterte ich. „Du sagtest, der Präsident sei der großzügigste Mann, den du kennst." Bruno nickte eifrig. „Also … glaubst du, du könntest mir seinen Hut besorgen?" „Seinen was?", fragte Bruno, weil er dachte, falsch verstanden zu haben. „Du weißt schon, seine Leopardenmütze." Bruno überdachte die Bitte, die ihm sicher noch niemand angetragen hatte. „Ich bin sicher, er hat mehr als eine, und es würde mir wirklich viel bedeuten. Was meinst du?" „Soll sie ein Geschenk für dich sein?" „Aber klar. Ich würde sie mit Stolz tragen." „OK", sagte Bruno. „Lass mich mal überlegen. Weißt du, er hat dir schon ein Geschenk aufs Zimmer bringen lassen." Ein Geschenk? Was das wohl sein mochte. Während des „Rumble in the Jungle" von Ali gegen Foreman hatte Mobutu handverlesene Reporter, die über den Boxkampf berichteten, von einer Gruppe zairischer Schönheiten unterhalten lassen. Aber was ich ganz bestimmt nicht wollte, war eine afrikanische Nutte. „Nein … nein, nicht das", lachte Bruno, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Etwas anderes. Aber etwas ganz Besonderes." Wenig später zog ich mich auf mein Zimmer zurück, das von einer fast bis an die Decke reichenden Lampe in Form einer goldenen Palme beleuchtet wurde. Es war mit billigen Barock- und Rokokoimitaten eingerichtet, ein Stil, den man am besten als Louis-Farouk beschreibt. Die Klimaanlage summte leise, als ich mir einen Schlummertrunk mixte und zur letzten Zigarette griff. Erst da bemerkte ich ein Videoband auf dem Fernseher. Das Band hatte keine passende Hülle und war von Hand mit den Buchstaben YHBW beschriftet. Ich steckte es in den Rekorder und als kurz darauf der Titel Young, Hot, Black, and Wet! auf dem Bildschirm erschien, begriff ich, dass es Mobutus Geschenk für mich war. Aus Diskretion und Anstand will ich das hier nicht vertiefen. Wie gewöhnlich war ich bei Sonnenaufgang wach und brauchte Kaffee. (Das war lange, bevor ich mit einer tragbaren Espressomaschine reiste.2) Nach meiner Morgentoilette gesellte ich mich beim Frühstück zu Gary und unserem Tontechniker David. Gary war, wie ich bald erfuhr, auf seinem Zimmer nicht mit Unterhaltung versorgt worden. David dagegen beichtete, dass er die ganze Nacht hindurch solange YHBW gekuckt hatte, bis ihm Taschentücher und Klopapier ausgegangen waren. Um Punkt 10 Uhr erschien Bruno, um eine kurze Verzögerung anzukündigen. Dann wechselte er das Thema und fragte schüchtern, ob mir das Video gefallen habe. Seinem anzüglichen Ton nach zu schließen hielt er es für einen Klassiker! Mir war klar, dass es so etwas wie eine „kurze" Verzögerung nicht gab, also schlug ich Bruno vor, die Zeit zu nutzen, um ein paar Außenaufnahmen des Palastes zu machen. Die dem Dschungel abgerungene Festung war ein beachtliches Stück Ingenieurskunst. Und die spektakuläre Aussicht von der mehrstufigen Terrasse sowie die Springbrunnen überall auf dem Gelände nährten die Vorstellung einer Art kongolesischen Camp Davids, wo „Le Roi de Zaire" schwimmen, entspannen und mit sechs Käfigleoparden, der Stolz und die Freude seines Privatzoos, kommunizieren konnte. Da er ein Mann war, der ganz offensichtlich die geringste Unannehmlichkeit verabscheute, war Mobutus private Landebahn lang genug für den Überschallflieger Concorde, den er oft für Langstreckenflüge nach Nordamerika oder Asien charterte. Abgesehen von all dem Luxus war Gbadolite auch ein Zufluchtsort, so weit vom Chaos Kinshasas entfernt wie der Mars. Kein Wunder, dass „Le Maréchal" dieses Refugium selbst in Zeiten relativer Stabilität als Hauptquartier nutzte. Und da dies sein Heimatdorf war, erfreute Mobutu seine Bewohner mit besonderen Vergünstigungen. Er gab ihnen Hilfsarbeiten als Hausmeister und Hausverwalter, die den Palast sowie die Gästequartiere instand hielten. Mobutu rollte gewöhnlich in seinem roten Land Cruiser durch die Stadt, wobei er bündelweise frisch gedrucktes Geld an das Volk verteilte, das stets eifrig sein Erscheinen bejubelte. Anders als in all den anderen Teilen des großen Landes wurde Mobutu hier als wohltätiger Erlöser betrachtet. Währenddessen waren in der Hauptstadt seit Monaten unbesoldete Soldaten plündernd auf Raubzug. Kurz nach 11 Uhr waren wir zurück im „Salon", wo sich ein Wandel der Atmosphäre bemerkbar machte. Zwei Bedienstete eilten herein und verkündeten atemlos: „Er kommt." Einen Augenblick später betrat Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu Wa Za Banga („der allmächtige Kämpfer, der aufgrund seiner Standhaftigkeit und seines unbeugsamen Siegeswillens von Eroberung zu Eroberung schreitet und dabei eine Feuerschneise hinterlässt") den Raum. Er war leger aber geschmackvoll gekleidet: ein buntes Seidenhemd, schwarze Hosen und hochglanzpolierte Schuhe … doch ohne Kopfbedeckung. Mist, dachte ich. Ohne den verdammten Hut! Seine Augen schienen hinter seiner großen, schwarz gefassten Brille durch mich hindurchzusehen, als „Le Chef" mir seine fleischige Hand entgegenstreckte. Während ich das Mikrofon an seinem Hemd befestigte, erklärte Bruno, dass dieses „Exklusivinterview" weltweit auf CNN ausgestrahlt würde. Aber Mobutu war es scheißegal, wo es gezeigt und wer es sehen würde, und winkte Brunos servile Erklärung mit einer Handbewegung ab, um zu bedeuten, dass er schnell zur Sache kommen wollte. Das Interview dauerte etwa 35 Minuten, und trotz Garys Hartnäckigkeit lieferte Mobutu keine neuen Informationen. Die Nachrichten bestanden schlicht darin, ihn überhaupt interviewt zu haben. Mobutu meinte, die Berichte über schwere Kämpfe im Südosten seien übertrieben und tat die Plünderungen in Kinshasa als vorübergehenden und unglücklichen Rückschritt ab. Er bestätigte zwar, dass „einige" Soldaten seit geraumer Zeit nicht bezahlt worden seien, behauptete aber, dies sei einem bürokratischen Irrtum geschuldet, der bald behoben werde. Mehrfach wiederholte er, dass er die Situation unter Kontrolle habe und niemand sich Sorgen machen müsse, denn schließlich: „Je suis Mobutu!" Als Gary ihn wegen der Menschenrechtsverletzungen in seinem Land unter Druck setzte, reagierte er mit dem üblichen Blabla: Er werde alle Probleme Zaires lösen. Dann belehrte er uns über die geopolitischen Herausforderungen eines Landes, das größer als Westeuropa ist, um uns schließlich seines Engagements für die Mehrparteiendemokratie und baldigst stattfindende freie Wahlen zu versichern. Wie erwartet, wurde „Le Maréchal" seinem Ruf gerecht. Er war charmant, geistreich und wortgewandt. Jemandem, der mit der Politik Zaires nicht vertraut war, hätte man verzeihen können, hätte er sich von dieser überzeugenden Tour d'Horizon beeindrucken lassen. Dabei war selbstverständlich alles, was er gesagt hatte, ausgenommen „Ich bin Mobutu", totaler Bullshit. Als David die Ausrüstung zusammenpackte, erklärte Mobutu, dass er im Grunde ein einfacher Mann sei und es ihn „schmerze" zu wissen, dass ein Großteil seines Landes ums Überleben kämpfe. Er ahnte nicht, dass mit dem Ende des Kalten Krieges auch seine Tage gezählt waren. Der Westen würde ihn nicht länger brauchen, um den sowjetischen Einfluss in Afrika einzudämmen. Kurz darauf zog er sich in irgendein luxuriöses Eckchen zurück, wo er einen Anruf auf seinem persönlichen Satellitentelefon entgegennahm, das immer in Reichweite war und von einem Bediensteten getragen wurde. Bruno fragte, ob ich mit dem Interview zufrieden sei. Ich entgegnete, es sei ausgezeichnet, fragte aber auch nach dem Hut. Er grinste mich verschmitzt an, als der Große Mann in Begleitung eines Butlers mit einem Silbertablett zurückkam. Darauf lag der Heilige Gral. „Ich habe gehört, Sie wünschen ein besonderes Souvenir", sagte „Le Maréchal" und grinste wie eine Katze nach dem Verzehr eines Kanarienvogels. „Als Zeichen meiner Wertschätzung." Und mit diesen Worten übergab er mir die Leopardenmütze—eine seiner sechs in Deauville geschneiderten Kopfbedeckungen. Später am Abend in einer Bar in Abidjan, glücklich und von Wodka beschwingt, waren Gary und ich uns einig über die wertvolle Lektion, die hier wieder einmal bestätigt worden war: Im Journalismus zählt vor allem Hartnäckigkeit. Und: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Mehr von Robert Wiener in seiner neuen Kolumne My Life with Big Men (Mein Leben mit Großen Männern), die monatlich auf VICE.com erscheinen wird.


1 WAWA: „West Africa Wins Again." Jeder Afrikakorrespondent wird dir bestätigen, dass du 90 Prozent deiner Zeit mit Warten verbringst: für Visa, Transport, Genehmigungen, Verabredungen und so weiter. Die eigentliche Berichterstattung macht nur zehn Prozent aus.

2 Ich empfehle die traditionelle italienische Bialetti Electric (110–230V).

3 Die offizielle Übersetzung von Mobutus vollständigem Namen ist umstritten. Weitgehende Einigung besteht aber darin, dass die erwähnten Eroberungen rein sexueller Natur waren.