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Welche ist die coolste Droge?

Finde es heraus, damit Fremde denken, dass du cool bist.

Drogen sind der Inbegriff von Coolness. Es ist eine unfehlbare Wahrheit, die sich über Jahrhunderte bewährt hat. Kuckt euch den Typen auf dem Bild oben an. De Quincey, Ginsberg, Basquiat, ODB, Hedberg, Moses—die waren alle verdammt drauf. Zugegeben, sie sind fast alle eines drogenbedingten Todes gestorben, aber hey, vor deiner Zeit mit dem Gesicht nach unten in deinem eigenen fauligen Erbrochenen zu verrecken, ist vieeeel cooler, als am langweiligen, alten Bauchspeicheldrüsenkrebs zu sterben, oder? Natürliche Ursachen mögen vielleicht im Sinn der Natur liegen, aber Fame bekommst du dadurch nur in den seltesten Fällen.

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Von den Beatniks, die sich mit Benzedrin zuknallten, bis hin zur aktuellen Generation mit ihrem Faible für Keta hat jede Generation ihre eigene Lieblingsdroge. Aber in dieser Post-Alles-Welt der recyclebaren Musik, Kunst, Mode und Kultur, wie kann man da sagen, welche Drogen wirklich, wirklich cool sind und welche nur eine ironische Hommage an eine längst vergangene Zeit? Es kann ganz schön schwierig sein, da noch den Überblick zu behalten.

Einer Sache ist beim Konsum von Drogen nämlich extrem wichtig: Dabei cool auszusehen. Denn was ist sonst der Sinn eines Flirts mit Herzinfarkt, Atemstillstand und Koksgeschwätz, außer jüngere und leicht zu beeindruckende Menschen denken zu lassen, dass du der heiße Scheiß bist? Niemand will ein Märtyrer sein, der ohne Jünger stirbt.

GRAS

Lass uns mit Gras anfangen, weil es wahrscheinlich das ist, womit auch du den Anfang gemacht hast, bevor du festgestellt hast, dass auch andere Drogen eine Menge Spaß machen können und nicht annähernd so schnell töten, wie du dachtest. Und wenn du die Art von Mensch bist, die behauptet, dass Gras „keine Droge ist, sondern eine Pflanze, Mann", fick dich. Versuch mal, einen Wacholderbusch zu rauchen und schau, ob du danach SpaceGhostPurpp hören willst.

Es ist irgendwie schwer, Gras richtig einzuordnen, weil es im Wesentlichen die gleiche Klientel wie Alkohol hat: Alle. Das bedeutet, es gibt so viele Menschen, die es ruinieren, wie zum Beispiel Leute, die daraus einen Lifestyle machen. Ich kiffe, seit ich jung genug bin, um Dr. Dre tiefgründig zu finden, ich bin also nicht ganz unvoreingenommen.

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Menschen, die nie Gras geraucht haben, versuchen immer verzweifelt, mir zu sagen, dass es mein Leben ruinieren und mich hirntot, unfruchtbar, allein und mit Chipsresten bedeckt auf meinem Sofa zurücklassen wird. Das wäre nicht cool. Es ist nur so, dass das kompletter Müll ist. So etwas geschieht nur Leuten, die von Anfang an nichts Produktives im Sinn hatten. Es ist genau das gleiche wie mit Kindern, die in der Schule Amok laufen. Sie tun es nicht, weil sie Videospiele spielen, sie tun es, weil sie kriminelle Soziopathen sind.

Der Sinn dieses Leitfadens ist es, dich dafür zu sensibilisieren, durch welche Drogen du dich gut fühlst und wie du vor Menschen, die dich nicht unbedingt kennen und die noch weniger Selbstbewusstsein haben als du, cool aussiehst. Es gibt schließlich nichts Wichtigeres im Leben als die Zustimmung der Anderen. Gras hat Nachteile, aber es bietet auch eine ziemlich solide und risikoarme Möglichkeit, Leute wissen zu lassen, dass du ein Teil der Party bist und dich nicht an kleinen Dingen aufhängst wie Arbeit, Familie und Schule und all dem anderen Scheiß, der zwischen Joints passiert.

Coolness-Faktor: 7/10

PILLEN/MDMA

Die Blütezeit von Ecstasy ist nichts Anderes als eine langweilige Anekdote, die dir irgendwann mal jemand erzählt hat, der früher regelmäßig Pisse vom Boden der Tresor-Toilette aufgeleckt hat. Eine chemische Erinnerung daran, dass es einst gesellschaftlich akzeptabel war, Danny Dyer in Human Traffic zu vergöttern.

Wenn „cool“ gleich „Fixies“, „Post-Dubstep“ und „im Internet wie ein Kind reden“ ist, dann sind Ecstasy und die Kultur, die es umgibt, das genaue Gegenteil. „Paranoia, nicht Euphorie“ ist das Motto unserer Generation. Niemand wird denken, du bist cool, wenn du eine ganze Nacht mit ihm darüber redest, dass ihr wirklich mehr Zeit miteinander verbringen solltet. Komm schon, lass das Grimassenschneiden, lass dir einen Bart wachsen und vielleicht denken die Leute, dass du hip bist.

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Coolness-Faktor: 3/10

INTERNETDROGEN

Das Problem mit legalen Drogen aus dem Internet? Boulevardzeitungen haben genau das getan, was sie mit Marilyn Manson, Emo und Lachgas gemacht haben und kürten Mephedron zur Geißel aller Eltern mit jugendlichen Sprösslingen. Dadurch haben sie es auch super beliebt bei jedem 16-Jährigen auf dieser Welt gemacht.

Wenn die Medien sagen, etwas ist schlecht, dann sagen die Kinder, es ist gut. Also ja, ich denke, es ist cool in dieser Altersstufe, aber wir versuchen, Menschen anzusprechen, die den Überblick über ihre Rechnungen haben (und Schamhaare). Denk nicht mal daran, öffentlich Pflanzendünger in Delmenhorst oder Hamburg-Altona zu schnupfen, die Leute werden denken, dass du vergessen hast, aus dem Bus zum Studentenwohnheimen auszusteigen und du machst jede Chance, flachgelegt zu werden, zunichte.

Coolness-Faktor: 0/10

KETAMIN

Das Grundkonzept von Ketamin ist wohl das coolste aller Drogen. Du schnupfst etwas zum Feiern, das in der Regel dazu dient, ausgewachsene Pferden zu betäuben, mit etwas Glück auch Nashörner. Wie subversiv! Es hätte fast ein Teil von Damien Hirsts Abschlussarbeit sein können—so verdammt tiefgründig ist es. Leider hat sich Keta zur Domäne von Menschen entwickelt, die nicht die Namen der DJs aussprechen können, die sie sehen wollen, was schon echt ziemlich uncool ist.

Ein definitives Plus ist jedoch, dass es wahrscheinlich die Droge ist, die dir am schnellsten diesen glasigen, Nichts-hinter-den-Augen-Look verpasst, der genau das ist, was du von Drogen erwartest. Die Erfahrung selbst ist ein kleines Detail im Vergleich zu der Tatsache, dass jeder sehen kann, dass du AUF DROGEN bist. Und darum geht es doch. Und K ist ein Gewinner in dieser Hinsicht. K hat die einzigartige Fähigkeit, selbst Danny Brown wie deine Mutter, die gerade an einer Bong zieht, aussehen zu lassen. Daher auch die gute Platzierung in diesem Ranking.

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Coolness-Faktor: 6/10

KOKAIN

Du kannst wahrscheinlich schon an diesem Bild sehen, dass Kokain BEI WEITEM die glamouröseste Droge auf unserer Liste ist. Solche als Helden verehrten Aushängeschilder der Coolness wie Kate Moss, Axl Rose, Lindsay Lohan und Alice Dellal wurden dabei abgelichtet, wie sie es schnupfen. Leute, wie cool ist das denn? Andererseits ist es auch ein Synonym für diese schmierigen Grabsch-Idioten, die Smokings mit Converse tragen und in jedem Club und auf jeder Party lauern. Dabei bieten sie jungen Mädchen im Tausch für ein wenig sexueller Zuneigung ein bisschen Gratis-Koks an. Und das findet nun wirklich niemand cool.

Ein großer Vorteil ist, dass die Leute sogar denken, dass du reich bist, wenn du nur 2%iges Zeug kaufst. Aber du musst damit nonchalant umgehen. Wenn man nämlich total reich ist, aber kein großes Aufsehen drum macht, ist das eine todsichere Methode, Fremde denken zu lassen, dass man cool ist (UND DARUM GEHT ES).

Coolness-Faktor: 6/10

CRACK

Glaub Keith Haring, De La Soul und Jugendzentrumssozialarbeitern auf der ganzen Welt: Crack is wack. Die einzigen Dinge, die jemals aus Crack-Konsum hervorgegangen zu sein scheinen, sind Armut und ständige Unruhe. Nichts davon ist cool, es sei denn, du bist ein gut situierter, Mittelklasse-Student, der verzweifelt versucht, kaputt zu wirken.

Coolness-Faktor: 1/10

METH

Komischerweise habe ich noch nie Meth geraucht (seltsam, nicht wahr?), aber wie ich von seriösen Quellen wie Breaking Bad und Verfolgungsjagden im US-Fernsehen erfahren habe, scheint es eine unglaublich dumme und schreckliche Idee zu sein. Sofern du nicht auf der Suche nach dem schnellsten Weg zu einem verfaulten Mund, Paranoia und unausweichlicher Prostitution bist—in diesem Fall solltest du es nehmen—ist es nichts für dich. Du wirst einfach nur ein absoluter Loser sein, egal wie gut und wie aus Stein gemeißelt deine neuen Wangenknochen aussehen.

Coolness-Faktor: 2/10

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HEROIN

Ähnlich wie bei Ultimate Fighting und Internet-Pornografie verfallen Menschen, die Heroin nehmen, dieser Droge am Ende immer komplett, was bedeutet, dass es etwas ziemlich Cooles sein muss. Ich schätze, es ist ein bisschen, wie sich in einen Film zu verlieben und sich mit Tätowierungen von Nebenfiguren zu übersäen, zu denen man eine emotionale Beziehung aufgebaut hat, was zumindest guter Gesprächsstoff auf Partys ist. Guter Gesprächsstoff gleicht übrigens Coolness. Obwohl, wenn du süchtig nach Heroin bist, könnten deine Gesprächsthemen darauf beschränkt sein, wie sehr du es liebst und wie sehr du versuchst, wieder davon runterzukommen und wo du deinen nächsten Fix herbekommst (auch schon wieder badass, oder?).

Coolness-Faktor: 7/10

VERSCHREIBUNGSPFLICHTIGE MEDIKAMENTE

Irgendwas am Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente ist ziemlich sexy. Personen, die süchtig nach Oxycodon oder Ritalin oder Codein sind, quälen sich genug, um cool aber noch funktionsfähig zu sein. Sie sind in der Lage, dich überallhin zu begleiten und sich ihre eigenen Getränke zu kaufen, aber wahrscheinlich irgendwann wegzuschleichen, bevor sie nonchalant und geheimnisvoll zurückkommen, wie eine Figur in einem Bret-Easton-Ellis-Roman, nur weniger lästig und selbstbesessen. Sie gehören einer höheren Klasse von Junkies an. Sie befinden sich auf einer medizinischen Party des gesetzlich vorgeschriebenen Spaßes, auf der jeder Mann auf diese ansprechend weltmüde Weise, kurz vor dem Selbstmord depressiv und jede Frau genau richtig kaputt ist.

Coolness-Faktor: 9/10

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LSD/PILZE

Ich habe derzeit Google Alerts für Drogen-Trendprognosen abonniert, deshalb kann ich dir eines sagen: Psychedelika erleben ein Comeback! Wollt ihr den Zug verpassen? Freut euch, die 60er sind zurück.

Stell dir vor: Du streunerst am Sonntagnachmittag durch den Park, das geschäftige Treiben und deine Umgebung prasseln auf dich ein, als du eine Gruppe von Freunden dabei siehst, wie sie auf einigen Pilzen herumkauen. Dir wird klar, dass sie mehr Spaß haben als du, weil sie ihre Bewegungen von dem, was auch immer sie da gerade sehen, abhängig machen und sich überlegen, dass Bauchnabel vielleicht nicht nur im Mutterleib zu etwas gut sind. Und du?

Coolness-Faktor: 8/10

KEINE

Nach all dem solltest du aber eins in Erinnerung behalten, quasi eine Faustregel: Jede Droge ist verdammt nochmal cooler als keine Droge. Auch wenn du verschimmelte Haschklumpen in einer Jeans, die seit Monaten unter dem Sofa vor sich her stinkt, findest und diese Klümpchen dann rauchst, bist du immer noch cooler als die „Entscheide dich für‘s Leben“-Masse (natürlich musst du das vor Zeugen machen). Da es manche Drogen gibt, bei denen es nicht so um den Akt des Zusichnehmens geht—wie bei Halluzinogenen oder Medikamenten—geh einfach zu irgendendwelchen Leuten hin, sag ihnen, du hättest irgendwas genommen, bewege deine Arme und rede wirr über Bewusstseinszustände und solche Sachen. Die Leute werden denken, du bist cool, wenn du das tust.

Coolness-Faktor: NA