FYI.

This story is over 5 years old.

The Grievous Sins Issue

Virtue’s Last Reward: Zero Escape

Plakative Gewalt ist in Computerspielen gang und gäbe. Herumfliegende Gliedmaßen, literweise Blut und Verstümmelungen schocken doch seit dem ersten Doom niemanden mehr.

Plattform: PS Vita, 3DS
Publisher: Koch Media Plakative Gewalt ist in Computerspielen gang und gäbe. Herumfliegende Gliedmaßen, literweise Blut und Verstümmelungen schocken doch seit dem ersten Doom niemanden mehr. Virtue’s Last Reward: Zero Escape führt nun in Computerspielen das ein, was Saw und seine unzähligen Ableger bereits ins Kino gebracht haben: psychotische Folterpornos. Das Setting von Virtue’s Last Reward: Zero Escape ähnelt in seinen Grundzügen deshalb auch der Ausgangslage von Saw. Euer Alter Ego Sima erwacht in einem Aufzug in Begleitung des mysteriösen und sehr schweigsamen Mädchens Phi, die beiden werden von einem seltsamen Hasen begrüßt, der ihnen mitteilt, dass sie sich in mitten eines Todesspiels befinden und nur aus dem Fahrstuhl gelangen können, wenn sie Rätsel lösen. Ach, und ihr solltet euch dabei beeilen, denn ansonsten rast der Fahrstuhl mit euch ungebremst dem Boden entgegen. Solltet ihr das Rätsel lösen und dem Game over gleich zu Beginn entgangen sein, wird eure Situation jedoch nicht unbedingt einfacher. Ihr trefft weitere Leidensgenossen, die wie euer Charakter eine Uhr tragen, auf der die Punkte des Spiels angezeigt werden. Derjenige, der dort als Erster neun Punkte erreicht, gewinnt die Freiheit, alle anderen bekommen ein Gift in die Blutbahn geschossen und krepieren. Ab diesem Moment beginnt auch der Psychokrieg. Ihr bestreitet das Spiel in Dreierteams und müsst ununterbrochen entscheiden, ob ihr eure Partner nun unterstützt oder sie hintergeht. Jede dieser Entscheidungen wird jedoch sofort nach der Wahl offensichtlich und sorgt für Dramatik und den nötigen Mindfuck, denn jede Entscheidung kann eine über Leben und Tod sein, die Dynamik mit den anderen Charakteren verändern und bestimmen, welchen Haken die Handlung, die unzählige verschiedene Enden haben kann, als Nächstes nimmt.   Die Handlung ist hierbei auch das überragende Element des Spiels. Selten hat ein Spiel so viel Tiefe geboten, was einerseits an den sehr gut ausgearbeiteten Charakteren und deren Geschichten liegt und zum anderen an den vielen Überraschungen, die euch im Laufe des Spiels aus den Schuhen katapultieren werden.   Das Spielprinzip von Virtue’s Last Reward: Zero Escape ist als Point and Click Adventure angelegt und wer auf Rätsel steht, braucht eine Menge Rechen-, Schiebe- und Logik-Expertise, um es durch die vier bis fünf Stunden Spielzeit zu schaffen. Wobei das noch relativ knapp kalkuliert ist. Der Reiz des Spiels liegt nämlich vor allen Dingen an den 20 verschiedenen Enden, die sich nach eurem Verhalten im Spiel und gegenüber den anderen Protagonisten ergeben.  Wer einen Hang zum Sadismus besitzt und ein Fan von Visual-Novels oder Point and Click Adventures mit düsteren Setting ist, der wird mit Virtue’s Last Reward: Zero Escape für Tage seine Freude haben und dieses Spiel bereits jetzt zum Spiel des Jahres küren.