Stockholm - Der Elchmann: Der größte Alces Alces-Holiker Schwedens

Der ehemalige Bauer Karl-Åke Karlsson ist im Elch-Safari-Geschäft seit er damals 1990 seine ganzen Haustiere verkauft hat und sich dafür einen Elch angeschafft hat. Alle Touristen müssen bei ihm im Auto bleiben. Aber diese Regel gilt natürlich nicht für Karl-Åke selbst. Er und die Herde sind eins und im Gegensatz zu dir darf er jederzeit ganz nah herangehen und sie streicheln, wenn ihm danach ist.

Karl-Åke hat den meisten seiner Elche traditionelle schwedische Frauennamen verpasst wie zum Beispiel Marie-Louise, Hedvig und Kerstin. „Sie akzeptieren mich“, sagt Karl-Åke, „aber es kommt auch auf ihre Laune an. Wenn sie die Ohren anlegen und mit den Augen rollen, weiß ich, dass ich besser auf Entfernung bleibe.“ Klingt schlau. Sich mit der grummeligen Seite dieser gigantischen, prähistorisch aussehenden Tiere anzulegen klingt jedenfalls nach keinem guten Plan.

Willkommen zur Elch-Safari! Jedes Jahr kommen über 20.000 Besucher nach Markaryd und lassen dabei so einige Elch-Straßenschilder mitgehen. So gut wie keiner von ihnen ist Schwede. Das wäre auch ziemlich bescheuert, wenn man bedenkt, dass ganz Schweden im Prinzip eine einzige große Elch-Safari ist.

Du kannst mit deinem eigenen Auto durch den Park fahren oder eine geführte Tour mit diesem alten deutschen Tivoli-Zug machen.

Wenn du nach Markaryd kommst, gibt dir Karl-Åke eine 100%-Garantie, dass du einen Elch siehst. Es ist unmöglich, durch diesen 15-Hektar-Park zu fahren und dabei nicht mindestens eins dieser liebenswürdigen, leicht aggressiven, riesigen, grauen Viecher zu sehen. Manchmal kommen die Elche einfach direkt ans Auto und stecken einfach ihren Kopf rein, um nach Essen zu schauen—vorausgesetzt das Fenster ist offen.

Das ist Karl der Elch. Er ist der Vater von allen Elchen in diesem Park. Sein Geweih ist kurz, weil er das alte gerade erst abgestoßen hat. Seit März ist es jeden Tag ungefähr einen Zentimeter gewachsen. Im Herbst wird es komplett ausgewachsen sein und dann stößt er es im Frühjahr wieder ab.

Nach der Safari-Erfahrung kannst du im Café köstliche, hausgemachte Waffeln essen, die auf Kopien der traditionellen Elch-Warnschilder serviert werden.

Im Laden findet man alle möglichen Elch-Souvenirs. Das ist eine Schneekugel mit Elchen drin.

Noch mehr Elch-Souvenirs. Lustiger Fakt: Karl-Åkes Sohn, der ziemlich oft den Souvenir-Laden schmeißt, heißt auch Karl. Karl-Åke Karlsson hat seinen erstgeborenen und seinen ersten Elch Karl getauft!

LINN BERGBRANT