Screenshot: ORF
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Auch in Österreich tritt das Phänomen auf—und ist nicht immer ganz einfach zu umgehen. Ingrid Thurnher moderiert seit 2008 die ORF-Diskussionssendung Im Zentrum. Laut Vorgabe soll in jeder Sendung mindestens eine Frau mitdiskutieren. Das gestaltet sich manchmal schwieriger, als man erwarten würde, wie Thurnher beschreibt.Einmal sollen ganze 21 Frauen für eine Sendung abgesagt haben. Kinderbetreuung und Terminnot (8 Mal) und Verweise auf vermeintlich besser qualifizierte männliche Kollegen (11 Mal) waren die am häufigsten genannten Gründe. Eine Frau musste noch den Koffer ihres Mannes packen und konnte deswegen nicht in die Sendung kommen. Thurnher spricht von fehlendem Selbstvertrauen. Doch woher kommt das?Eine Theorie sieht die Ursache in der Sozialisierung von Buben und Mädchen. Sozialisierung beschreibt das Anerziehen von gesellschaftlichen Normen. Beispielsweise werden Mädchen darauf getrimmt, rosa zu mögen, damit ist die Farbe weiblich kodiert.Je nach Geschlecht werden Kindern unterschiedliche Tugenden vermittelt. Mädchen sollen bescheiden und freundlich sein. Buben ehrgeizig und selbstbewusst. Auf Frauen lastet in männerdominierten Räumen ein erheblich stärkerer Druck. In einer Diskussion mit sonst ausschließlich Männern müssen sie sich als die Quotenfrau erst beweisen und präsentieren nicht nur sich selbst oder ihren Berufsstand, sondern oft gleich ihr gesamtes Geschlecht.MOTHERBOARD: Die Frauenfußballerweiterung der Fifa stößt auf Unverständnis
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