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Sex

Diese deutsche Uni gibt dir Geld, damit du Pornos schaust

Für richtige Pornofans gibt es aber einen Dämpfer.
Symbolfoto: imago | photothek

Ist dir Deutschlands meistgesuchte Pornodarstellerin Lucy Cat ein Begriff? Kennst du absurde Pornhub-Kategorien wie "Sexy Fidget Spinner" oder "konservierte" Schulmädchen? Dann bist du hier genau richtig, denn eine Studie der Universität Duisburg-Essen braucht nun deine Hilfe – um dir vielleicht selbst zu helfen.

Unter der Leitung des Psychologie-Professors Matthias Brand werden Probanden gesucht, die für Geld Pornos gucken. Der erste Teil der Studie besteht aus einer Online-Befragung, die bequem von zu Hause erledigt werden kann. Voraussetzung ist, dass du männlich, heterosexuell und über 18 Jahre alt bist. Als Aufwandsentschädigung verlost die Uni für die 20-minütige und "streng vertrauliche" Befragung Gutscheine im Wert von bis zu 100 Euro. Für den zweiten und dritten Teil müssen die Versuchsteilnehmer dann ins Labor kommen und sich dort Pornos anschauen. Die Freiwilligen sollen 20 Euro für zwei Stunden bekommen, oder 40 Euro für drei Stunden. Für erfahrene Pornoliebhaber hat das Ganze nur einen Haken: Statt flüssiger HD-Filmchen dürfen sich die Probanden lediglich stehende Sequenzen – höhö – anschauen. "Es sind Fotos, erotische Standbilder, die aus typischen Filmen entnommen wurden", erklärte Brand auf Nachfrage der Bild. Uns hätte auch interessiert, warum sich die Probanden nur Standbilder anschauen können. Da Brand derzeit nicht im Büro ist, konnte er uns die Nachfrage nicht beantworten.

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Guckst du mehr Pornos als dir lieb ist? Dann tausche dich mit anderen Betroffenen bei den Anonymen Sexsüchtigen oder Anonymen Sex- und Liebessüchtigen aus.


Was wir wissen: Mit der Studie "Nutzung von Online-Pornographie und Handlungskontrolle" wollen die Wissenschaftler um Brand herausfinden, was eine Pornosucht auslösen kann. Während sich die Probanden die Bilder ansehen, wollen die Forscher dafür unter anderem im MRT deren Hirnströme messen.

Wie viele Betroffene derzeit in Deutschland süchtig nach Pornos sind, lässt sich nicht sagen, doch manche Experten sprechen von einer halben Million. Deutsche Wissenschaftler befragten Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren und fanden heraus, dass sich fast jeder Zweite schon mal Pornos angeschaut hat. Laut einer Analyse von Similarweb aus dem Jahr 2013 gehen 12,5 Prozent aller Webseitenaufrufe in Deutschland auf pornografische Seiten. Weltweit war das der Spitzenwert der Statistik. Kein Wunder, dass derzeit auf Platz 10 der am häufigsten aufgerufenen Websites hierzulande eine Pornoseite steht.


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In diesem Jahr soll die Sucht nach Pornografie als eigenständige Erkrankung anerkannt werden. Um die Sucht nach Pornos weiter zu erforschen, wartet die Uni Duisburg-Essen nun auf Probanden, die Pornos gucken. Forscher Brand hofft, dass er mit deinen Porno-Reaktionen mehr über die zwanghafte Sucht nach Sexvideos erfahren kann, erklärt er bei der Bild: "Mit den Ergebnissen wird man besser herausfinden können, wie man Süchtigen helfen kann." Im kommenden Jahr soll die Studie abgeschlossen sein – vielleicht mit deinen geilen Hirnströmen drin. Ist schließlich für die Wissenschaft.

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