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„Mir wurde gesagt, dass das niemals möglich wäre", sagte mir Brenyak zu seiner Tattoo-Vernarbungs-Technik. Seine Ex und gute Freundin Delphine Noiztoy von The Lacemaker Sweatshop ermutigte ihn jedoch dazu, weiter zu experimentieren und die Grenzen der Body Modifications auszuloten. „Zur ihr hat man früher auch mal gemeint, dass tätowierte Dot-Portäts ein Ding der Unmöglichkeit wären. Sie hat jedoch immer weiter gemacht, bis das Ganze nicht nur möglich, sondern auch perfektioniert war. Sie hat mir gezeigt, dass im Bereich der Body Modifications nichts unmöglich ist, und so wurde meine Vorstellung von der grafischen Hautentfernung schließlich Wirklichkeit. Durch sie habe ich gelernt, dass meiner Kunst keine Grenzen gesetzt sind."Motherboard: Erleuchtete Cyborgs: Biohacker implantieren sich LED-Chips unter die Haut
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Bardolph beschrieb mir die sieben Stunden andauernde Session als Zusammenarbeit und merkte noch an, dass einzig und allein der Zeitpunkt der Pause zum Streitthema wurde: „Unterm Messer werde ich immer richtig hungrig. Er will jedoch ständig weitermachen. Letztendlich müssen wir beide alles geben!" Außerdem half der Body-Mod-Künstler dabei, das finale Design und die Anordnung der Schnitte festzulegen, denn da gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. „Er hatte fast so viel Einfluss auf die Body-Mod-Ideen wie ich."Seitdem haben die beiden noch bei anderen Body Modifications zusammengearbeitet. Ihr aktuellstes Projekt ist dabei die Tätowierung von Bardolphs Schulter, wo bereits Haut entfernt wurde und nun ein Frauengesicht zu sehen ist.„Die Atmosphäre während unserer Zusammenarbeit—egal ob nun eine geerdete, fast schon ritualhafte Energie oder eine härtere und konzentriertere Welle—fühlt sich immer genau so an, wie ich sie brauche, um unsere herausfordernden Unterfangen zu meistern. Das werde ich niemals vergessen—genauso wenig wie seine Frotzeleien, wenn ich nach einem unerwarteten Schnitt kurz aufschrie."Noisey: Die Geschichte hinter dem Gesichtstattoo der Pentatones-Sängerin
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V. Vale ist der Gründer des Verlags RE/Search und dazu noch der Autor von Modern Primitives, einem bahnbrechenden Buch über die Body-Mod-Kultur. Der Hobby-Historiker, der vor allem für seine Dokumentation des Wiederaufkommens der Körperkunst in der westlichen Kultur bekannt wurde, meinte mir gegenüber, dass Brenyak eine vielversprechende Karriere vor sich zu haben scheint. „Ich will hier jetzt auch nicht zu dick auftragen, aber es sieht doch so aus, als ob Brenyak danach strebt, die Palette, den Umfang, die Richtung und das visuelle Verzeichnis der Körpermodifikationen zu erweitern."Ein grafischen Narbentattoos zu machen, ist eine blutige und ziemlich krasse Angelegenheit. Brenyak beschreibt das Ganze als Arbeit, der sich nur ernsthafte Body-Mod-Enthusiasten mit einem fundierten Wissen über diese Subkultur annehmen.„Es gibt zwei Arten von Menschen, die an Body Modifications interessiert sind", erklärte er mir. „Diejenigen, die das Ganze trendig finden, und diejenigen, die etwas über die Geschichte, die Kultur und die Herkunft von Body Modifications wissen wollen. Zweitgenannte hegen dabei auch eine Faszination für die Rituale und die subkulturellen Feinheiten. Sie wollen nicht einfach nur ihren Körper verändern, um in eine bestimmte Rolle oder vermeintliche Identität zu ‚passen.' Ich glaube nicht, dass man sich von einem Mann mit einem Skalpell die Haut wegschneiden lässt, wenn man sich diesem Lifestyle nicht ernsthaft verschrieben hat."„Ich habe auch schon gesehen, wie sich andere Künstler daran versuchten, aber keiner hat es so gut hingekriegt wie Yann." – Shiva