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Bis so guet

Das sind die 11 verrücktesten Schriftsteller aller Zeiten

Wir zeigen euch die Freakshow der Schriftstellerei.

Foto von Roger Casas-Alatriste ı Flickr ı CC BY-ND 2.0

„Schreiben kann doch jeder", entgegnete mir einmal ein Waldarbeiter namens Walti, als er hörte, ich wolle Journalist werden. Walti hat keine Ahnung. Schreiben ist nicht nur verdammt schwer, es ist für deine geistige Gesundheit auch etwa so gut wie die Arbeit als Freak in einem Wanderzirkus der 20er-Jahre.

Regelmässiges Schreiben kann neben Fingerkrämpfen zu Halluzinationen und Verfolgungswahn führen. Du hältst dich für den Erlöser, ernährst dich nur noch von dreimal aufgebrühtem Billigkaffee und sabberst deinem Vater vor, dass er dich nie geliebt hat. Oder du hattest vorher schon einen Knall und möchtest deinen Mitmenschen deine lieblichen Verstümmelungsfantasien nur nicht vorenthalten müssen. Das sind die elf Schriftsteller mit dem grössten Schaden:

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11. Franz Kafka: Ein Handelsreisender verwandelt sich in einen Käfer. Und Papi hat dich nie geliebt. So gemein.

10. Heinrich von Kleist: Ein verarmter Adliger, der unbedingt Bergbauer werden wollte. Durch die Lektüre von Immanuel Kant kam er zur brillanten Erkenntnis, dass für Menschen mit grünen Glasaugen alles grün aussehen würde. Das verwirrte ihn so sehr, dass nach einem Kopfschuss nicht nur sein Hirn, sondern auch das von Henriette Vogel auf dem Wannsee trieb. „Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war." Emo.

Foto von Celithemis ı Wikimedia Commons ı CC-0

9. James Joyce: Seht euch einfach das Bild an. Eine gottverdammte Augenklappe. Joyce verbrachte seine Tage aber nicht nur damit, sich als Pirat zu verkleiden und unverständliche Texte zu schreiben, sondern auch, sich von seiner Frau ins Gesicht furzen zu lassen.

8. Henry Darger: Henry war ein armer und äusserst einsamer Hausmeister in Chicago. Nach seinem Tod wäre er schnell in Vergessenheit geraten, hätte man nicht entdeckt, dass er heimlich ein 15'000-seitiges Buch mit dem schönen Titel The Story of the Vivian Girls, in What is Known as the Realms of the Unreal, of the Glandeco-Angelinian War Storm, Caused by the Child Slave Rebellion verfasst hatte, in dem sich unter anderem seitenlange Beschreibungen von Kinderfolter finden. Heute gilt er als König der Outsider Art.

Foto von Jill Robidoux ı [Flickr](http:// http://www.flickr.com/photos/jylcat/513527799) ı CC BY 2.0

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7. Friedrich Nietzsche: Pflegte nackt in seinem Zimmer herumzutanzen und Pferde zu umarmen. Ausserdem hielt er sich für einen ziemlich duften Typen. Seine Autobiografie enthält zum Beispiel die Kapitel „Warum ich so klug bin" oder „Warum ich so gute Bücher schreibe". Er lag die letzten zehn Jahre seiner Existenz im Bett und starrte sabbernd an die Decke.

6. E. T. A. Hoffmann: Der liebe Ernst Theodor stand auf sechzehnjährige Mädchen, hinterliess enorme Schulden, tapezierte sein Zimmer schwarz und stellte es mit Gerippen voll. Ausserdem soff er wie ein Loch, konsumierte Opium und unterhielt sich oft mit Gnomen in der Zimmerecke. 5. William S. Burroughs: Erschoss aus Versehen seine Frau, als er mit ihr Wilhelm Tell spielen wollte. Damit sollte Schweiz Tourismus einmal werben.

Foto von StefanoRR ı Wikimedia Commons ı CC-0

4. Louis-Ferdinand Céline: Wurde vom 1. Weltkrieg dermassen gefickt, dass er sich auf 700 Seiten darüber ausheulen musste. Céline schrieb in den Dreissigern und Vierzigern Pamphlete, in denen er unter anderem dem Papst und Hitler vorwarf, eigentlich Juden zu sein. Er sollte nach dem 2. Weltkrieg zuerst als Landesverräter hingerichtet werden, zog dann aber eine Schnute und spielte die „missverstandener Kriegsinvaliden"-Karte.

3. Marquis De Sade: Verbrachte seine Tage damit, sich in der Bastille einen runterzuholen und Prostituierte mit Giftbonbons zu füttern.

Foto von Mr_CRO ı [Flickr](http:// https://www.flickr.com/photos/gotellmama/5497247732) ı CC BY-NC-SA 2.0

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2. Muammar al-Gaddafi: Gaddafi hielt sich nicht nur einen Amazonen-Leibwächtertrupp und liess unbewaffnete Zivilisten töten, er schrieb auch Romane mit Titeln wie Das Dorf, das Dorf, die Erde, die Erde und der Selbstmord des Astronauten. Darin inszeniert er sich als armen alten Beduinen ohne Freunde. Das Werk enthält zeitlose Worte wie: „Ich bin ein Mensch wie ihr. Ich liebe Äpfel."

1. Philipp K. Dick: Lebenslange Drogenprobleme. Schizophrenie. Science-Fiction. Schrieb bis zu 60 Seiten pro Tag. Das FBI brach in sein Haus ein (behauptete Dick). Der KGB brach in sein Haus ein (behauptete Dick). Er sah überall Laser. Und Jesus. Führte ausserdem ein zweites Leben als verfolgter Christ im 1. Jahrhundert.

Richtig wirres Zeug labern könnt ihr auch diese Woche wieder:

Heute starten wir im Le Foyer und entscheiden uns dann entweder für den Sommerkinostart in der Cinematte mit Paris Texas oder für die alternative WM in Kurdistan im Riff Raff.

Morgen gehen wir zuerst ans Game im Theater Gessnerallee, dann rennen wir in die Dampfzentrale, an die lange Nacht der elektronischen Musik, stolpern weiter an die Ustrinkete im Hirscheneck und stürzen uns ins Kinski an die Sommerausgabe von Summer Animals. Wenn euch das alles zu mainstream ist, geht doch einfach ans Chrutwäje Openair.

Samstags gibt es das Openairkino auf dem Bäumli im Gaswerk, die [Grabenhalle](http:// http://www.grabenhalle.ch/kalender/05.07.2014/GRABENHALLE+GEHT+AUS+IN+DEN+STADTPARK/162419) geht aus im Stadtpark, Glitter Gwitter im Plaza, Grundton und Konzum im Hive und die Zukunft für Tibet in der Zukki.

Am Sonntag wagen wir ein Filmexperiment mit Robert Walser im Kinok. Und nacher geht es ans Trio from Hell im Helsinki.

Ab Montag gibt es deinen Schwarm in der Reitschule.

Dienstags wird es démantèlement im Kino Kunstmuseum.

Am Mittwoch besuchen wir die Überlebbar und hören The Internet im Exil.