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Popkultur

Die 30 nervigsten deutschen Touristen im Ausland

Hannes, 29, fährt mit den Kumpels nach Mallorca und wundert sich, wieso es nicht so gut ankommt, dass er die vorbeilaufenden Frauen mit Pappschildern bewertet.
Foto: imago | Jochen Tack

Deutsche. In der Heimat als überkorrektes menschliches Ordnungsamt verschrien, entfalten sie ihren Wunsch nach Regelfreiheit und "einfach mal loslassen" erst im Ausland so richtig. Mit Sportsocken in den Adiletten, krebsrotem Sonnenbrand im Dekolleté und dem nächsten alkoholischen Kaltgetränk schon in Griffweite fallen sie mit ihren Reservierungshandtüchern und Kühlboxen über die Strände dieser Welt her und machen deutlich, warum noch nicht einmal Deutsche da Urlaub machen wollen, wo andere Deutsche Urlaub machen. Packt die Wurstbrote ein und setzt die geblümten Anglerhüte auf: Hier kommen die 30 schlimmsten deutschen Touristen, die ihr im Ausland trefft – oder eben selbst seid.

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Anton, 45, findet Klischees über deutsche Urlauber "nicht zutreffend und ziemlich rassistisch", steht aber trotzdem jeden Morgen früher auf, um eine Liege am Pool mit seinem Handtuch zu reservieren.

Ayla, 20, war vor drei Monaten zum ersten Mal in Indien und malt sich jetzt jeden Morgen mit Lipliner "das dritte Auge" auf der Stirn nach.

Alex, 34, lässt sich im französischen Restaurant jedes einzelne Menü auf der Karte erklären, um anschließend zu fragen: "Haben sie auch einfach was mit Pommes?"

Inka, 18, versteht nicht, warum sie für ihren hysterischen Lachanfall im Anne-Frank-Haus angefeindet wird. In Amsterdam sind doch eh alle bekifft, oder nicht?

Carsten, 42, trägt bei jeder Auslandsreise konsequent nur Funktionskleidung und wundert sich, dass er in Mailand nicht in die Oper gelassen wird.

Shanti, 22, ist entsetzt, welche Menschenrechtsverletzungen unter Erdogan stattfinden, bucht ihren nächsten Urlaub aber trotzdem in der Türkei, "weil es da gerade so günstige Angebote gibt".

Steffen, 37, zwingt seine Familie dazu, den Jahresurlaub in Russland zu verbringen. WM ist schließlich nur alle vier Jahre.

Sarina, 19, lässt sich vor ihrem ersten Südafrika-Urlaub Braids flechten.

Kathrin, 29, verständigt sich im Ausland dadurch, dass sie ein sehr langsames und deutliches Deutsch spricht.


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Matze, 27, trinkt im Malle-Urlaub schon ab 11 Uhr Sangria aus dem Eimer, und beschwert sich bei seinem Freund Hannes (siehe unten) darüber, dass "diese Party-Touristen aus England wirklich asozial" sind.

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Hagen, 46, macht jedes Jahr mehrere Wochen Urlaub in Thailand und versteht wirklich nicht, was das Problem an Sextourismus sein soll.

Bernd, 31, liebt deftige Pierogen, billige Zigaretten und den milden Vodka, wundert sich aber, warum Polen ihn schief angucken, wenn er auf den Straßen des ehemaligen Warschauer Ghettos laut Deutsch spricht.

Marisa, 28, macht gerne in Dritte-Welt-Ländern Urlaub, weil die Menschen sich dort "noch über die kleinen Dinge freuen" können.

Stefanie, 30, beobachtet am All-You-Can-Eat-Buffet missgünstig, wie sich eine Familie vor ihr die letzten Shrimps auf den Teller lädt und zischt ihrem Freund zu "Typisch Russen!".

Ralf, 37, packt im vollbesetzten Interkontinentalflieger bereits nach zehn Minuten die Dose mit den Wurstbroten aus.

Julia, 32, ist Travel-Bloggerin und gibt anderen immer ungefragt Tipps, was sie in fünf Monaten auf den Seychellen alles machen sollten.

Foto: imago | Sven Simon

Hannes 29, fährt mit den Kumpels nach Mallorca und wundert sich, wieso es nicht so gut ankommt, dass er die vorbeilaufenden Frauen mit Pappschildern bewertet.

Jessi, 24, ist auf den Malediven und postet jeden Tag ein anderes Foto ihrer Beine vor türkisblauem Wasser auf Instagram.

Detlef, 72 , glaubt, dass er als ehemaliger Lehrer besser Bescheid wisse als der lokale Reiseführer und redet deswegen dauernd dazwischen.

Jenny, 28, macht in einem Fünf-Sterne-Bunker in Alanya Urlaub, versteht jetzt aber die türkische Kultur besser, weil sie in einer Diamantenhöhle war.

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Marco, 29, hat sich für den Wanderurlaub in den Ardennen eine sandfarbene Multifunktionshose mit passender Weste gekauft – man weiß ja nie, wozu man die ganzen Taschen noch brauchen kann.

Jasmin, 34, beschwert sich bei Booking.com in den Kommentaren, dass in dem kleinen, abgelegen Chalêt, das sie in den südafrikanischen Weinbergen gebucht hatte, das Wasser im Pool zu kalt, die gusseisernen Gartenstühle zu hart und die herabfallenden Eicheln zu laut waren.

Ulf, 57, ist fassungslos, dass im balinesischen Vier-Sterne-Resort niemand fließend Deutsch spricht.

Lea, 23, reist nach Thailand, um sich selbst zu finden und wundert sich, dass danach in Deutschland ihre Probleme nicht verschwunden sind.

Johann, 20, regt sich in Rom über "die ganzen Touristen" auf, will aber unbedingt alle Sehenswürdigkeiten der Stadt abklappern und je ein Selfie machen.

Kerstin, 21, macht sich am Ballermann über "die ganzen krebsroten Kartoffeldeutschen" lustig, benutzt aber selbst keine Sonnencreme, weil man "sonst ja gar nicht richtig braun wird".

Leopold, 34, bereist die touristische Ostküste Australiens, ist aber ausgestattet, als müsste er sich alleine durch die mongolische Wüste kämpfen.

Antonia, 29, will vor Ort nur lokale und nachhaltige Produkte shoppen, die "die armen Menschen in Afrika" unterstützen. Kauft dann aber nur Zeug von weißen, hippen Jungdesignern, die es so auch in jedem Stuttgarter In-Laden gibt.

Paul, 19, hat für seinen Ruf-Jugendreisen-Urlaub auf Korsika die ganze Bagage zusammengetrommelt und beginnt schon auf der Hinreise, David Guetta aus Handylautsprechern zu pumpen und blaues Cool Up zu trinken.

Maxi, 25, setzt sich im Frühstücksaals ihres Hotels immer viel zu nah an andere Deutsche und will sich mit denen über ihre Erfahrungen austauschen.

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