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Der Krieg an der türkischen Grenze: Die ungewisse Zukunft der Gefangenen in Kobane

Hunderte Kurden wurden an der türkischen Grenze festgenommen und sind nun auf unbestimmte Zeit inhaftiert.

Im September hat die Terrormiliz IS eine Offensive gegen Kobane gestartet—eine überwiegend kurdische Stadt in Syrien, unweit der türkischen Grenze. In den darauffolgenden Wochen hat die Türkei ihre Grenzen geschlossen, wodurch tausende Zivilisten in der Kriegszone gefangen waren.

Am 5. Oktober wurden an der türkischen Grenze 274 Kurden aus Kobane festgenommen und in einer Polizeistation im türkischen Suruc festgehalten. Die Flüchtlinge—darunter viele Frauen und Kinder—wurden nicht darüber informiert, weshalb sie festgehalten werden. Ihnen wurde nur gesagt, dass sie verdächtigt werden, Mitglieder der kurdischen Kämpfer zu sein, die Kobane vor der Terrororganisation IS schützen wollen.

Wir waren in Suruc, um herauszufinden, wie es aktuell um die festgehaltenen Personen steht und wann sie freigelassen werden—nur um dann zu erfahren, dass sie auf unbestimmte Zeit inhaftiert sind. Wir haben per Videochat mit einem der Gefangenen über die herrschenden Bedingungen in der Haft gesprochen und haben seine Familie getroffen, die vor einer ungewissen Zukunft steht.

VICE News liefert regelmäßige Berichterstattung aus den Krisenregionen der Welt und ist besonders bemüht, ein umfangreiches Bild aus der Sicht aller Parteien zu liefern. So haben wir zum Beispiel in der Ukraine mit pro-russischen Separatisten und regierungstreuen Militärs gesprochen oder waren in Israel als die dritte Intifada auszubrechen drohte und sahen beide Seiten der Bodenoffensive. Mit unserer Dokumentation Der Islamische Staat ist es uns außerdem gelungen, bisher nie dagewesene Einblicke in die Terrororganisation IS zu bekommen. In unserer neuen Dokumentationsreihe begeben wir uns auf die andere Seite des Konflikts und berichten vom kurdischen Kampf gegen die immer weiter vorrückendeTerrormiliz.