Foto: Imago | Manngold
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Die kam dann sechs paar Jahre später, als meine Schulter schon völlig hinüber war. Außerdem hatte ich mir in der Zwischenzeit aufgrund der hohen Arbeitsbelastung als Zimmerer vom jahrelangen Balkenschleppen ein schweres Rückenleiden zugezogen. Mit vier Nägeln in der Schulter und einen krummen Rücken erklärte mich meine Berufsgenossenschaft für unfähig, meinen erlernten Beruf weiterhin auszuüben.Nebenbei leide ich seit meiner Kindheit an mehr oder weniger heftigen Migräneattacken, bei denen ich mir bei stechenden Kopfschmerzen stundenlang unter Schweißausbrüchen die Seele aus dem Leib kotze. Mit 20 habe ich irgendwann zufällig gemerkt, dass vom Kiffen der Kotzreiz und die Schweißausbrüche nachlassen. Seitdem habe ich, wenn ich die Möglichkeit hatte, gekifft, sobald das Messer im Kopf aufzuklappen drohte. Herkömmliche Schmerzmittel habe ich immer schon ausgekotzt oder sie aufgrund ihrer Nebenwirkungen schon früher nicht vertragen.Mit Gras waren die stechenden, meist einseitigen Kopfweh zwar immer noch da, aber ich musste wenigstens nicht mehr abwechselnd schwitzen und kotzen. Nur dadurch war und ist es mir heute noch möglich, bei einem Anfall eine ruhige Liegeposition zu finden, ohne mich rumwälzen zu müssen, und irgendwann einzuschlafen. Schlaf ist die beste Medizin bei meiner Form der Migräne. Nach ein paar Stunden Tiefschlaf ist mir nicht mehr zum Kotzen zumute und die Kopfschmerzen sind in der Regel stark abgeklungen oder ganz verschwunden.
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