Nicht frühstücken macht doch nicht dick

Ähnlich wie beim scheinbar endlosen Streit über die Zwei-Liter-Wasser-oder die Drei-Mahlzeiten-pro-Tag-Regal scheinen sich die Wissenschaftler auch zum Thema Frühstück nicht einig zu sein. Ist es nun die wichtigste Mahlzeit des Tages oder nicht?

Ihr könnt euch entspannen. Auch wenn ihr diese Woche schon zum zweiten Mal keine Zeit fürs Frühstück hattet, gibt es keinen Grund, in Panik auszubrechen und euch zehn Kilo schwerer, mit Herzproblemen und einer üblen Verstopfung vorzustellen.

Denn das Einzige, was ein ausgiebiges Frühstück wirklich bewirkt, ist weniger Hunger in den darauffolgenden paar Stunden.

Laut der Washington Post führte eine bevorstehende Aktualisierung der Ernährungsempfehlungen der amerikanischen Regierung für seine Bevölkerung dazu, dass die Kontroverse wiederbelebt wurde. Auf Grundlage dieser Empfehlungen wurden Essenspläne für Schulkantinen, Ernährungskampagnen und andere Programme der Regierung entworfen.

Bisher lautete die Empfehlung für alle Amerikaner, täglich zu frühstücken, weil „kein Frühstück zu essen mit stark erhöhtem Körpergewicht" in Verbindung gebracht wurde. Diese These wurde von einigen Studien überprüft und bestätigt, aber viel wichtiger hat sich diese Weisheit per Mundpropaganda verbreitet und ist in die Kategorie „Hausverstand" eingegangen.

Das Problem ist nur, dass eigentlich noch gar nicht wissenschaftlich bewiesen wurde, dass sich der Verzicht aufs allmorgendliche Frühstück negativ aufs Gewicht auswirkt. Aktuellste Studien stehen sogar in Konflikt mit dieser Behauptung, wie beispielsweise eine Studie der University of Alabama im Birmingham Nutrition Obesity Research Center aus dem Jahr 2014, die herausfand, dass das Frühstück auszulassen beim Abnehmen keinen Einfluss hat. Genauso eine Studie der Vanderbilt University aus 2013, die zum Schluss kam, dass das Frühstück nichts als zusätzliche Kalorien beschert, was maximal zur Gewichtszunahme führt.

Also was jetzt?

Schlussendlich ist am wichtigsten, wie man sich allgemein ernährt. Wer zwei Mal täglich eine Schüssel Gemüse und Quinoa isst, dem geht's wahrscheinlich gut. Wer drei Mal täglich einen Berg French Toast verschlingt wahrscheinlich eher weniger. Und vielleicht kann ein bisschen LSD zum Frühstück auch nicht schaden!